Blick auf die Tourismus-Bilanz 2020 des Landes
"Ein schwerer Nackenschlag"

Auch Karlsruhe - hier mit dem Botanischen Garten - ist von den einbrechenden Tourismuszahlen betroffen | Foto: Schlösser und Gärten/ Günther Bayerl
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  • Auch Karlsruhe - hier mit dem Botanischen Garten - ist von den einbrechenden Tourismuszahlen betroffen
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Region. Die Zahlen des Jahres 2020 zeigen deutlich, wie schwer die Tourismusbranche von den Auswirkungen der Pandemie getroffen wurde. „48,9 Prozent und insgesamt rund elf Millionen weniger Gäste in Baden-Württemberg: Die Corona-Pandemie hat dem baden-württembergischen Tourismus einen schweren Nackenschlag versetzt", kommentierte Tourismusminister Guido Wolf die vom Statistischen Landesamt diese Woche veröffentlichten Zahlen des Jahres 2020 für desn Tourismus in Baden-Württemberg.

Anzahl der Übernachtungen fällt unter die 35 Millionen-Marke
Die Monate, in denen 2020 Tourismus möglich war, würden aber in der aktuellen Situation auch Hoffnung machen. "Denn in diesen war Baden-Württemberg als Reiseziel sehr gefragt", so Wolf: „Seit 2010 waren die Gäste- und Übernachtungszahlen für Baden-Württemberg stetig angestiegen. 2019 war mit über 57 Millionen Übernachtungen für den Tourismus in Baden-Württemberg noch das neunte Rekordjahr in Folge. Die weltweit grassierende Corona-Pandemie hat diese Entwicklung jäh unterbrochen."

Tourismusbranche im Ländle überdurchschnittlich betroffen
Die drei baden-württembergischen Reisegebiete mit den geringsten Einbußen bei den Übernachtungen im Ausnahmejahr 2020 waren dabei der Hegau (−16,1 %), das Gebiet Bodensee (−23,8 %) und das Württembergische Allgäu-Oberschwaben (−31,5 %). Bis Februar 2020 zeigen die Zahlen im Land noch eine Steigerung bei den Inlands- wie Auslandsgästen - um dann ab März 2020 massiv einzubrechen. Im Bundesvergleich zeigt sich die starke Tourismusbranche Baden-Württembergs von den Auswirkungen der Pandemie leicht überdurchschnittlich betroffen, kein Wunder, bei Bodensee, Schwarzwald & Co.: Deutschlandweit fiel die Zahl der Übernachtungen 2020 gegenüber dem Vorjahr um 39,0 %.

Campingplätzen, Ferienhäusern und -wohnungen waren weniger betroffen
Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Die Einbußen bei Campingplätzen sowie Ferienhäusern und Ferienwohnungen sind mit Rückgängen von 16,5 Prozent beziehungsweise 19,7 Prozent deutlich geringer als in den anderen Bereichen. Diese Angebote waren in den Monaten, in denen Gäste empfangen werden durften, sehr beliebt und werden sich, wenn Reisen
wieder erlaubt sind, auch schnell wieder erholen. "Insgesamt konnten die Regionen, die auf Natur und Outdoor sowie Wander- und Radtourismusangebote setzen, sich noch am besten behaupten", so Wolf. Städte- und Geschäftstourismus sind - mit einem Blick auf die aktuellen Zahlen - aber rapide eingebrochen, diese Bereiche würden, so die Befürchtung des Ministers, "noch länger mit Einbußen zu kämpfen haben.“

Gästezahl 2020 gegenüber dem Vorjahr nahezu halbiert
Ziel müsse sein, dem Tourismus als Leitökonomie in Baden-Württemberg, zu helfen, "wo wir können", so Wolf. Ob mit der ins Jahr 2021 verlängerten "Stabilisierungshilfe Corona" für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Höhe von 330 Millionen Euro, mit einem weiteren "Investitionsprogramm für Tourismusbetriebe" in Höhe von 12 Millionen Euro, einer "Stabilisierungshilfe für kommunale Thermen" in Höhe von 15 Millionen Euro oder mit Mitteln für ein innovatives Tourismusmarketing im Inland und dem grenznahen Ausland, wofür das Land 8 Millionen Euro in die Hände nehmen möchte. Zuversicht sei aber angesagt, so Minister Wolf: "Nach den aktuellen Einschränkungen werden jedenfalls Kurzurlaube vor der Haustür schnell wieder sehr gefragt sein. Wir alle hoffen, dass diese Zeit schnell kommt.“ Beispielsweise lag Karlsruhe im Vorjahr bei den Übernachtungen unter den "Top 7" des Landes, doch nun gibt's ein Minus von 40,9% im Landkreis und der Stadt (-53,4%) alleine in der Sommersaison!

Blick auf die Zahlen
Auch 2020 hatte nach Angaben des Statistischen Landesamts die große Mehrheit der Gäste (rund 9,9 Mill. bzw. 83,3 %) ihren Wohnsitz im Inland und buchte 29,3 Mill. Übernachtungen. 2020 ergab sich für dieses wichtige Kundensegment bei den Ankünften gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 44,4 % und bei den Übernachtungen ein Minus von 34,8 %. Noch wesentlich ausgeprägter waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Auslands-Tourismus: Die Zahl der Ankünfte aus dem Ausland ging gegenüber dem Vorjahr um 63,4 % oder rund 3,4 Mill. zurück. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 60,0 % und betrug rund 4,9 Mill.

Herkunft der Gäste
Bei der Herkunft der Besucher/Gäste liegt die Schweiz (-42,5%) bei den Übrnachtungen zwar weiter vorne, doch landesweit mit 978.893 Übernachtungen eben deutlich unter den Vorjahren, gefolgt von den Niederlanden (-41,5%, aktuell 586.396) und Frankreich (-53,6%, aktuell 276.645 Übernachtungen) auf den ersten drei Plätzen.

Nach vorne schaut auch die "Tourismus Marketing Baden-Württemberg" (TMBW): „Die Tourismusbranche in Baden-Württemberg erlebte im Jahr 2020 nicht nur den größten Einbruch ihrer Geschichte, sie steht auch vor gewaltigen
Herausforderungen", so Andreas Braun, "TMBW"-Geschäftsführer. Entsprechend groß sei die Hoffnung auf baldige Öffnungsperspektiven und eine stark gewachsene touristische Nachfrage nach dem langen Corona-Winter. Wie bereits während des ersten Corona-Sommers werde nach dem Lockdown für viele Deutsche sicher auch wieder das eigene Land in den Mittelpunkt der Urlaubsplanungen rücken. Daher bereite sich die gesamte Branche bereits jetzt intensiv auf den Neustart vor, mit umfangreichen Hygienekonzepten vor Ort in den Betrieben und kreativen Ideen für die touristische
Vermarktung des Landes.

Stehen in den Startlöchern
„Gemeinsam mit den touristischen Destinationen arbeiten wir aktuell an einer umfangreichen Kampagne, die möglichst viele Deutsche für einen Urlaub in Baden-Württemberg begeistern soll", so Braun: "Wir stehen damit in den Startlöchern für wirkungsstarke und weithin sichtbare Werbemaßnahmen, um unsere schwer gebeutelte Branche nach diesem historischen Einschnitt wieder auf die Beine zu bringen.“

Infos: https://www.statistik-bw.de/

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Autor:

Jo Wagner

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