Kulturelle Zwischennutzung bei Leerstand
Freiräume statt Baustellen: Ideen gesucht
Karlsruhe. Die Karlsruher Innenstadt ist im Wandel. Dazu gehört es auch, dass mal ein Geschäft geht und dafür ein neuer Laden eröffnet. Der City-Transformationsprozess der Karlsruher Innenstadt ist in der Tat ein viel diskutiertes Thema. Das Kulturamt der Stadt Karlsruhe hat Ideen entwickelt, wie die Zwischenzeit genutzt werden kann. Ein Idee: Kunst und Kultur einen temporären Raum geben. "Kultur steigert nicht nur die Attraktivität der Innenstadt, sondern erschließt auch ein stadteigenes Profil", sagt Bürgermeister Dr. Albert Käuflein dazu. Leerstände können somit auch immer Chance für Experimentierräume sein - wenn der Vermieter mitmacht.
Früher Laden, heute Galerie
Wie das funktionieren kann, zeigt die Galeristin und Kunstschaffende Heidrun Malcomes noch bis zum Montag, 14. August. In den Räumen der Kaiserstraße 68 zeigt sie in einem kontinuierlichen Wechsel eine Auswahl an Gemälden, Fotografien und Zeichnungen. Damit möchte Malcomes einen kleinen Teil dazu beitragen, die Innenstadt von Karlsruhe lebendiger und bunter zu gestalten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Künstlerin persönlich von Mittwoch bis Freitag, 14 bis 18 Uhr und samstags von 12 bis 15 Uhr in der Kaiserstraße 68 anzutreffen.
Neues kulturelles Leben kann durch solche temporäre Zwischennutzungen entstehen und bei der Überbrückung von Planungsphasen aus Leerständen Gestaltungsfreiräume schaffen. Temporäre Nutzungen können viele Formen haben und einmalig, kurzfristig oder über einen längeren Zeitraum stattfinden. Sie sind nicht rein ökonomisch motiviert, bieten aber allen Akteurinnen und Akteuren einen Gewinn.
Stadt Karlsruhe als Vermittlerin
Das Vorgehen hat gleich mehrere Vorteile: Für Kulturschaffende ergeben sich Gestaltungsfreiräume und Starthilfen, für die Mietobjekte von Eigentümerinnen und Eigentümern wird Aufmerksamkeit generiert, Schutz vor Vandalismus geschaffen und Renommee erzielt. Über die Stadt werden Kontakte individuell nach Projekteinreichungen hergestellt. Das flexible Werkzeug der künstlerischen Zwischennutzung ist für Kulturschaffende, wie auch für die Stadt, ein großer Zugewinn, da dies zur Weiterentwicklung und Fortführung einer urbanen Stadtkultur beiträgt.
Infos: Weitere Projektideen aus dem Bereich Kunst und Kultur im Rahmen einer Zwischennutzung prüft und bespricht die Stadtverwaltung individuell. Eine Garantie auf Umsetzung kann das Kulturamt nicht geben, da die Stadt spezifisch mit Eigentümerinnen und Eigentümern Möglichkeiten und Zeiträume bespricht. Kontakt und Informationen für eine Zwischennutzung durch Kulturschaffende über das Kulturbüro der Stadt Karlsruhe, Frau Weßbecher, 0721 133 4065
Autor:Jo Wagner |
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