Karlsruher Wildparkstadion mit Sponsornamen
Gemeinderat segnet Namenszusatz ab

Blick ins Wildparkstadion | Foto: www.jowapress.de
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Karlsruhe. Unter TOP 16 war es am heutigen Dienstagabend, 22. Juni, im Karlsruher Gemeinderat soweit: In einem einstimmigen Beschluss wurde die Zustimmung zum Namensrechtsvertrag zwischen der Stadt Karlsruhe, der "KSC GmbH & Co. KGaA" und der "BBBank" für das Wildparkstadion gegeben.

Ab dem 1. Juli geht der Karlsruher SC im Wildparkstadion mit dem enstprechenden Namenszusatz auf Punkte- und Torejagd. „Es freut uns sehr, dass nach den gemeinsamen Vorarbeiten mit der Stadt Karlsruhe und der 'BBBank' nun durch den abschließenden Gemeinderats-Beschluss der Vertrag final in Kraft tritt", so KSC-Geschäftsführer Michael Becker.

Wie nehmen Fans den Namen an?
Die Partnerschaft zwischen dem KSC, der Stadt Karlsruhe und der Bank ist zunächst auf die kommenden fünf Jahre ausgelegt. Sie umfasst das Namens- und Logorecht des Stadions, umfangreiche Präsenzen am und im Stadion, auf Eintrittskarten und Partnerflächen. Auch im Stadionumfeld wird die Bank mit Sitz in Karlsruhe präsent sein.

Werbenamen oft umstritten
Es ist davon auszugehen, dass wohl kaum ein Fan sagen wird, "wir gehen in den XYZ-Wildpark"! Es war, es ist und wird auch künftig das Wildparkstadion oder "der Wildpark" bleiben! Die Frage nach der Akzeptenz dieser werblichen Namenszusätze ist bundesweit bei allen Arenen gleich, besonders das Thema, wie das "Wording" des Stadions in Fankreisen sein wird. Die Marketingabteilung wünscht es sich wohl, kann aber aben nicht vorgeben, wie die Sprachregelung im Alltag ist. Zudem lässt sich nicht jedes Medium als "Transporteur" dieser deutlichen Werbebotschaft missbrauchen!

Auch wenn es die jeweiligen Marketingabteilungen gerne anders sehen, werbliche Namen kommen nicht gut an, setzen sich im Alltag auch nicht durch - gerade auch, weil viele Vereine diese Werbebotschaften mitunter wechseln wie schmutzige Wäsche! Heute xzy-Stadion, morgen zyx-Arena, übermorgen yyz-Stadion. Das kann sich eh keiner merken - und das möchte die Mehrheit der Fans bei traditionsbewussten Vereinen auch nicht, kein Wunder sind die Namens(umbe)nennungen immer von lebhaften Diskussionen geprägt.

Ein Blick auf die Stadien der Ligen offenbart deutlich: Alte Spielstätten heißen im "Volksmund" noch immer so - egal, welche Schilder die Marketingabteilungen ankleben! An der alten Försterei in Berlin, Neckarstadion in der Landeshauptstadt, Olymiastadion Berlin, Westfalenstadion Dortmund, Fürther Ronhof, Bochumer Ruhrstadion, Frankfurter Waldstadion, Volksparkstadion Hamburg, Millerntor St. Pauli, Müngersdorfer Stadion in Köln, Bielefelder Alm ...
Bei kompletten Neubauarenen verhält es sich in der Tat anders, aber die hatten früher eben keinen anderen Namen: Borussia-Park in Mönchengladbach (Neubau 2004), Allianz Arena München (2005), Europa-Park-Stadion Freiburg (2021) ...

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing
Sportsponsoring im Blick: Die Gründe für dieses "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" liegen offen auf der Hand: Der Verkauf der Nemensrechte ist eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle - üblicherweise für die Vereine, wenn es sich in Karlsruhe auch etwas anders verhält. In der Bundesliga fließen (Daten 2020) zum Beispiel Summen von 300.000 bis 6 Millionen Euro jährlich, wobei zum Beispiel Gladbach, Hertha und Union Berlin kein Namenssponsoring haben! Eine anschauliche Betrachtung zum Thema "Sportsponsoring durch Namensrechte an Stadien" hat Tobias Schuler bei einer Diplomarbeit geliefert.

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Autor:

Jo Wagner

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