200 Gäste beim zweiten“ craft.werk Business-Abend“ in Karlsruhe / Serviceplattform und Gründerzentrum im Blick
Handwerk: „So nah wie möglich am Kunden“
Karlsruhe. „Fußball und Wirtschaft haben vieles gemein. Es geht um Umsatz, Quote und Gewinn.“ Edgar Schmitt, bekannt als „Euro Eddy“, stellte dies beim zwei-ten „craft.werk Business-Abend“ der Kreishandwerkerschaft (KH) Region Karlsruhe fest. Vor rund 200 Gästen in den Räumen der Stadtwerke erinnerte er in seinem Vortrag an jenes legendäre Spiel gegen Valencia, bei dem der KSC mit 7:0 gewann. Vier der sieben Tore erzielte Schmitt.. Vom „Wunder im Wildpark“ bis zur Digitalisierung spannte er den Bogen und unterstrich, dass es nie zu spät sei für neue Herausforderungen. Dafür lieferte er Beispiele aus seinem eigenem Leben. Moderator Karsten Penz fragte nach und entlockte dem 55-jährigen Fußballtrainer einige Anekdoten bei der Veranstaltung, bei der auch Boxer Vincent Feigenburtz anwesend war.
Kreishandwerksmeister Frank Zöller ging in seiner Rede auf Dienstleistungen ein. „Wir müssen so nah wie möglich am Kunden sein“, sagte er. Nur so könne man den großen Monopolisten entgegen treten. Eines der positiven Beispiele sei die Plattform „Mein Heizkessel“, die von den Stadtwerken mit Betrieben der Innung für Sanitär und Heizungstechnik Karlsruhe-Bruchsal erfolgreich betrieben werde. Über diese Plattform kaufe der Kunde keine Heizung. Vielmehr bezahle er einen Monatsbeitrag für sein warmes Zuhause, Service inklusive. Diesen Ansatz wolle die KH mit dem neuen Projekt „Raum 13“ weiter verfolgen. Ziel sei eine regionale Plattform für Serviceleistungen, von denen Kunden und Handwerksbetriebe in der Region profitieren sollen. Als weiteres Vorhaben der KH nannte Zöller ein modernes Gründerzentrum, für das er mit Geschäftsführer Andreas Reifsteck kämpfe und das jungen Handwerkern Chancengleichheit bei der Existenzgründung bieten soll.
Der Hausherr der Stadtwerke, Michael Hohmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, unterstrich den Kooperationsgedanken, um erfolgreich auf dem Markt zu agieren. So sei ein Gründerzentrum der Stadtwerke in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung der Stadt im Entstehen. „Wir wollen weg von den alten Stadtwerken, hin zu neuen Services“, betonte er und gratulierte der KH zu ihrem neuen Weg, Auszubildende zu finden - der Craft-Roadshow, bei der das Handwerk in die Schule kommt und den Schüler Frage und Antwort steht.
Dass die duale Berufsausbildung in aller Welt als Vorbild gehandelt wird, berichtete der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Fischer. Zusammen mit seinem Kollegen im Bundestag, Ingo Wellenreuther, mache er sich für den Bestand des Meisterbriefes stark. Er regte an, darüber nachzudenken, ob die Meisterausbildung nicht ein Stück weit von der öffentlichen Hand finanziert werden könne. Im Anschluss an den öffentlichen Teil des „craft.werk Business-Abends“ präsentierte Zöller das neue „craft.-Handwerker-Bier“, das in Zusammenarbeit mit Brauhaus 2.0 und brewgreen-engineering gebraut wurde. (mjo)
Autor:Jo Wagner |
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