Karlsruher SC gibt Aktien aus - nachgefragt bei KSC-Geschäftsführer Michael Becker
"Mit dem ersten Aktienverkauf wollen wir uns finanziell stabilisieren"
Karlsruhe. Der KSC geht den nächsten Schritt seines Zukunftskonzepts, beginnt aktuell mit dem Verfahren zur Ausgabe von Aktien. Der Unternehmenswert der “KSC GmbH & Co. KGaA” wurde von der Geschäftsführung, dem Beirat und dem Aufsichtsrat auf 60 Millionen Euro festgelegt - hieraus leitet sich dann auch der Ausgabepreis von 24 Euro pro Aktie. Ein Aktienwert, der auch für Kleinanleger und Fans durchaus interessant ist. Dem KSC ist wichtig, als erste Kapitalgesellschaft im deutschen Profifußball, eine Beteiligung ohne Börsennotierung anzugehen. Wir haben nachgefragt bei KSC-Geschäftsführer Michael Becker.
???: Bei Aktien denkt man immer gleich an “Pakete” und größere Firmen – aber bei Aktien im Wert von 24 Euro ist das durchaus auch was für Kleinanleger, für Fans und Freunde des KSC, die sich so ein Stück “ihres” Vereins sichern können.
Michael Becker: Die erste Ausgabe von Wertpapieren ist auf insgesamt 20 Millionen Euro, also die Summe der Ausgabebeträge, beschränkt. Für Anleger bis zu 25.000 Euro ist ein ausreichendes Kontingent reserviert. Jeder Aktionär besitzt so einen Teil des KSC und erhält eine individuelle und exklusive Schmuckurkunde. Weiterhin besteht insbesondere ein Auskunfts- und Stimmrecht bei der jährlich stattfindenden Hauptversammlung der “KSC KGaA”. Die einzige und notwendige Voraussetzung, um Aktien zeichnen zu können ist, dass jeder Anleger sich zuvor ein Aktiendepot einrichtet. Dieses erhalten Interessenten schnell und einfach bei ihrer Hausbank, anderen Banken oder einem Onlinebroker.
???: Kann der KSC mit der Ausgabe von Aktien seine Verpflichtungen aus der Vergangenheit ablösen?
Becker: Durch die Einnahmen des ersten Aktienverkaufs sollen vor allem Verpflichtungen von rund 17 Millionen Euro abgelöst werden. Priorität hat dabei der verschobene Liquiditätsbedarf aus den vergangenen Jahren in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro. Weiterhin könnten kurz- und mittelfristige Darlehen, etwa 4 Millionen Euro, sowie der Vertrag mit Michael Kölmel für 8,5 Millionen Euro abgelöst werden.
???: Haben die Aktien-Verkäufe dann auch Auswirkungen auf das “operative Geschäft” beim KSC?
Becker: Diese Ablösung der Verpflichtungen wirkt sich unmittelbar darauf aus. Pro Jahr sparen wir im Idealfall mindestens 1,5 Millionen Euro. Mit dem ersten Aktienverkauf wollen wir uns finanziell stabilisieren, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein – auf und neben dem Platz. Darüber hinaus wäre es möglich, Investitionen für den Innenausbau des Stadions zu finanzieren sowie eventuelle Einnahmeverluste der Corona-Krise abzufedern.
Detaillierte Informationen rund um das Verfahren zur Ausgabe von Aktien unter www.kscaktie.de
Autor:Jo Wagner |
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