Eine attraktive Stadt braucht Erreichbarkeit und flankierende Angebote

Ohne Angebote weniger Besucher in der Stadt

Besucher. Das Amt für Stadtentwicklung hat in Karlsruhe genauer hingeschaut: Rund 32 Prozent weniger Fußgänger gab es im Vergleich zu den Vorjahren an einem sonnigen Frühjahrs-Samstag (16. Mai) in der Innenstadt. Donnerstags zuvor flanierten gleich 38 Prozent weniger Menschen über Karlsruhes Einkaufsstraßen. In Anbetracht der Corona-Pandemie und des vorausgegangenen Lockdowns sei dies keine Überraschung, so Edith Wiegelmann-Uhlig, Leiterin des Amts für Stadtentwicklung.

Angebote helfen sich gegenseitig
Obwohl die Geschäfte zu diesem Zeitpunkt teilweise schon wieder geöffnet hatten und Handwerksbetriebe ihre Dienste anbieten durften, fehlte vor allem in den Abendstunden offensichtlich das gastronomische und kulturelle Angebot, das Menschen in die City zieht. Ohne „Anziehungspunkte“ in der Stadt brechen Besucherzahlen schlicht ein, das war schon im 19. Jahrhundert bei den ersten Passagen in Paris so: Keine Angebote oder Lücken im Angebot – Kunden und Besucher blieben weg! Eine Wechselbeziehung zwischen Handel, Gastronomie, Events und kulturellen Angeboten, die aber voraussetzt, dass eine gute Erreichbarkeit des Standorts – temporäre Baumaßnahmen mal ausgenommen – auch gegeben ist.

Was passiert, wenn dieser Angebotsmix wegbricht, lässt sich an den Besucherzahlen ablesen: Zwischen 18 und 20 Uhr verzeichneten die Messungen damals die größten Einbußen im Vergleich zu früheren Frequenzen. Dazu kommt noch der Umstand, dass auch viele Studierende durch den Lockdown fehlten.

Erfreulich sei jedoch, dass die Frequenzen sich in der City schnell wieder erholten, das zeigten die Daten von „Hystreet.com“. Das Unternehmen misst lasergestützt Passantenanzahlen in vielen deutschen Großstädten. red

Infos: In Karlsruhe sind zwei Messgeräte auf der Kaiserstraße an den Fassaden von Geschäften installiert, www.karlsruhe.de