Waldkabinett bei Dannenfels
"Wald und Rheinland-Pfalz - Das gehört zusammen"

Lothar Runger (Leiter des Forstamts Donnersberg), Jens Jacob (Leiter Landesforsten), Wirtschaftsminister Volker Wissing, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Umweltministerin Ulrike Höfken im Gespräch. | Foto: Altschuck
  • Lothar Runger (Leiter des Forstamts Donnersberg), Jens Jacob (Leiter Landesforsten), Wirtschaftsminister Volker Wissing, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Umweltministerin Ulrike Höfken im Gespräch.
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Dannenfels. Nirgends sind die Schäden durch den Klimawandel bei uns so stark zu sehen und so greifbar als im Wald. Gerade in Rheinland-Pfalz, dem waldreichsten Bundesland, macht sich das besonders bemerkbar. Deshalb kamen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Forst- und Umweltministerin Ulrike Höfken und Wirtschaftsminister Volker Wissing zu einer Kabinettssitzung an den Donnersberg. In der Spendelhütte bei Dannenfels wurde gemeinsam mit Vertretern von Landesforsten, Waldbesitzern und Umweltverbänden über Lösungen diskutiert. Es herrschte „sehr große Einigkeit“, betonte Ministerpräsidentin Dreyer.

Von Tim Altschuck 

Erste Schritte nach Waldgipfel 2019

Beim ersten Waldgipfel 2019 wurden bereits erste Schritte eingeleitet. Stichwort „Waldumbau": Welche Bäume sind klimaresistenter? Welche individuellen Maßnahmen sind von Region zu Region nötig? Das sei bereits gut angenommen worden, sagte Malu Dreyer. In diesem Zusammenhang werde von den Akteuren immer wieder betont, wie gut die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen hierbei in Rheinland-Pfalz im Vergleich zu anderen Bundesländern funktioniere. Als Beispiel nannte Dreyer hierzu auch die Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt für Waldökologie und Waldwirtschaft in Trippstadt, mit deren Hilfe man an Lösungen arbeite. Außerdem gebe es inzwischen auch Fortschritte bei der finanziellen Frage: „Bund und Land wollen dies in ihren Nachtragshaushalten auffangen, das wird gerade konkretisiert“, erklärte die Ministerpräsidentin. Die Zahnräder griffen bislang gut ineinander. „Auch Akteure, die sich sonst nicht so grün sind, sitzen nun gemeinsam am Tisch und suchen gemeinsam nach Lösungen“, sagte sie.

Rheinland-Pfälzische Wälder in Gefahr

Nicht nur für das Ökosystem seien die Schäden durch die Klimakrise ein Desaster, sondern auch für die Waldbesitzer, die vor einer Herkulesaufgabe stünden, befand die Forst- und Umweltministerin Ulrike Höfken. „Die Wälder sind eine Inkarnation der Klimakrise“, brachte Höfken es auf den Punkt. Der Wald in Rheinland-Pfalz sei in höchstem Maße bedroht: „Jedem Quadratmeter Waldboden fehlen im Schnitt 210 Liter Wasser.“ Bislang habe die Wiederaufforstung in diesem Jahr bereits 25 Millionen Euro gekostet, 5.000 Hektar wurden bis 30. Juni gezählt, die aufgeforstet werden müssen. 2019 waren es insgesamt 6.500 Hektar und 2018 3.500 Hektar.

Finanzielle Unterstützung für Waldbesitzer

Um Waldbesitzer künftig finanziell etwas zu entlasten, gibt es inzwischen einige Hilfsprogramme. Zum Beispiel das Sofortprogramm „Borkenkäferschäden“, welches es seit 2019 gibt. Hiermit werden Schadensbeseitigung, Wegeinstandsetzung und Wiederaufforstungen, etwa nach Extremwetterereignissen, gefördert. Außerdem stellten die Minister noch eine Waldklimaprämie in Aussicht: Es soll eine dauerhafte Stütze für diejenigen sein, die im Wald tätig sind. Heißt, dass Waldbesitzer Mittel zur Verfügung bekommen, um dafür sorgen zu können, dass die „Gemeinwohlleistungen des Waldes für die Gesellschaft erhalten bleiben“. Einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung habe das Umweltministerium im Januar dieses Jahres an das Bundeslandwirtschaftsministerium adressiert.

Wald als Wirtschaftsfaktor für Rheinland-Pfalz

„Wald und Rheinland-Pfalz – das gehört zusammen“, betonte Wirtschaftsminister Volker Wissing. Der aktuelle Zustand des Waldes habe ihn im negativen Sinne beeindruckt. „Da wird einem klar, was das bedeutet“, sagte er im Hinblick auf den Klimawandel. Gerade in Rheinland-Pfalz, das am Stärksten bewaldete Bundesland, stelle er einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Tourismus und Forstwirtschaft sind betroffen. Nahezu alle Holzarten hätten mit der Trockenheit zu kämpfen, nicht nur die Nadelbäume. Diese Hitzeperioden der vergangenen Jahre seien für den Wald genauso schädlich wie für die Landwirtschaft. „Je länger die Dürre dauert, desto größer werden die Schäden“, machte Wissing deutlich.

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Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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