Obst- und Gartenbauverein Kusel gibt Tipps für den Garten im Frühjahr
Frühjahrschnittkurs findet großen Anklang
Kusel. Der Frühjahrsschnittkurs vom Obst und Gartenbauverein, der im Garten von Vereinsmitglied Georg Bingert angeboten wurde und unter Leitung vom Baumfachwart Armin Bandowski stand, fand viel Anklang. „Was gibt es Gesünderes, als vitaminreiches Obst von den eigenen Bäumen erntefrisch zu genießen? Was aber, wenn die Erträge der Obstbäume mit den Jahren immer mehr zurückgehen? Die Frage stellte der ausgebildete Baumfachwart Armin Bandowski dem interessierten Publikum.
Er betonte dabei, dass Obstbäume verschiedene Entwicklungsphasen während des Wachstums durchlaufen würden, an deren Anfang der junge Baum steht. Schon bei der Pflanzung sei es wichtig, die richtige Baumwahl mit der entsprechenden Wachstumsunterlage für den vorhandenen Standort zu treffen. Dabei sei auch die Klärung der Frage nach der endgültigen Größe eines Baumes – von Ballerina bis Hochstamm – im Verhältnis zum Grundstück ebenso wichtig.
Doch oftmals würde auch der Mindererfolg mit unterlassener oder falschen Schnittmaßnahmen zusammenhängen, betonte der Fachmann. Denn gerade mit dem Baumschnitt kann das Wachstum ertragssteigernd beeinflusst werden. Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt sei das zeitige, aber frostfreie Frühjahr. Dabei sei zu bedenken, dass jeder Schnitt auch den Baum zu frischem Austrieb reizt. Je stärker also geschnitten wird, um so kräftiger treibt der Baum aus im nächsten Jahr. Daher sei es ratsam, besonders einen älteren Baum in einem Jahr nicht zu viel auf einmal zu schneiden, betonte der Fachmann und verwies darauf, dass es allerdings schwierig sei, ein jahrelang nicht beschnittener Obstbaum wieder in Form zu bringen. Hierbei sei es wichtig, zuerst die meist hochgeschossenen Äste zu kürzen.
Armin Bandowski betonte auch, dass gerade die Technik des richtigen Schneidens viel Erfahrung erfordere. „So sollte schon eine Fruchtknospe von einer Blattknospe unterschieden werden können, damit nicht gerade der Ast abgeschnitten wird, der eigentlich Früchte bringt, nur damit der Baum den optischen Vorstellungen entspricht“. Dabei solle auch das richtige Schneidewerkzeug wie Handschere, Ast- und Zugschere mit Teleskopstange vorhanden sein und dass auch auf gute Standfestigkeit der Leiter zu achten sei. Mit Elan und Sachverstand kann somit dann Licht in das Baumdickicht gebracht werden. Er betonte auch, dass bei Neuanpflanzungen man zudem großen Wert auf qualitativ hochwertiges Pflanzgut aus einer Baumschule legen sollte.
Denn „Spaß am Obstbaum kommt nicht von allein“, folglich bietet der örtliche Obst- und Gartenbauverein alljährlich Kurse und Vorträge an, wo Pflanzung, Schnitt und Pflege vermittelt werden.
Nach all der Theorie und Praxis vor Ort, gehörte ein gemütlicher Plausch nach dem Kurs dazu.
Beim Aufwärmen leistet der frische heiße Kaffee und die warmen Würstchen, ebenso das Bierchen wertvolle Dienste. ps
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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