„Nicht alle Menschen haben ihr tägliches Brot“ - Interview mit der Kuseler Tafel
Kusel. Die Tafel Kusel wurde 2005 gegründet. Sie ist ein eingetragener, selbstständiger, gemeinnütziger Verein - Teil einer bundesweiten Organisation von mehr als 900 Tafeln und tausenden ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
Von Anja Stemler
In ihrer Vereinssatzung hat sich die Kuseler Tafel als Ziel festgeschrieben: „Nicht alle Menschen haben ihr tägliches Brot - und doch gibt es Lebensmittel in Überfluss. Die Kuseler Tafel bemüht sich hier um einen Ausgleich. Ziel des Vereins ist es, qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Menschen in Not zu verteilen. Dabei ist es von wesentlicher Bedeutung, die Würde der Hilfsbedürftigen zu wahren, deren Selbstbewusstsein und die Eigenverantwortlichkeit für sich und deren Familie zu stärken.“
Wolfram Schreiner, Geschäftsführer der Kuseler Tafel war zu einem Interview mit dem WOCHENBLATT bereit.
Wochenblatt: Hallo Herr Schreiner, stellen Sie sich und die Kuseler Tafel bitte kurz vor?
Wolfram Schreiner: Ich bin Geschäftsführer der Kuseler Tafel. Die Tafel wurde im Jahr 2005 von Manfred Hohl gegründet und versorgt seitdem Menschen mit Lebensmitteln.
Wochenblatt: Das Leben ist deutlich teurer geworden. Was merkt die Tafel davon?
Wolfram Schreiner: Es kommen immer mehr ältere Menschen zur Tafel, vor allem alleinstehende Frauen.
Wochenblatt: Wie sieht es mit der Spendenbereitschaft in Sachen Lebensmitteln bei den Geschäften aus?
Wolfram Schreiner: Das Spendenaufkommen ist etwas rückläufiger geworden. Aber wir bekommen auch viele Spenden über die Logistik der Tafel Deutschland.
Wochenblatt: Wie viel Lebensmittel verteilen Sie im Durchschnitt jeden Monat und um welche Lebensmittel handelt es sich?
Wolfram Schreiner: Wir verteilten etwa 600 Kisten pro Monat. Bei den Lebensmitteln handelt es sich z. B. um Käse, Wurst, Mehl, Reis, Gemüse, Salate und Obst.
Wochenblatt: Waren die Regale der Kuseler Tafel schon mal leer?
Wolfram Schreiner: Nein, dies kam noch nicht vor. Es ist mir immer gelungen Lebensmittel zu organisieren.
Wochenblatt: Ist die Kuseler Tafel mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gut aufgestellt, oder besteht da noch Bedarf?
Wolfram Schreiner: Wir freuen uns immer über Helferinnen und Helfer, vor allem für die Ausgabe werden Leute gesucht.
Wochenblatt: Welche „Kunden“ kommen zur Tafel und welche Voraussetzungen müssen hierbei erfüllt werden?
Wolfram Schreiner: Alle Bedürftigen, die einen Jobcenter-Bescheid vorlegen können, werden bei uns „versorgt“.
Wochenblatt: Wie blicken Sie in die Zukunft? Was wünschen Sie sich für die Tafel in der Zukunft?
Wolfram Schreiner: Das sie nicht mehr benötigt werden.
Wochenblatt: Danke Herr Schreiner für das Interview.
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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