„weniger - Die Kunst der Reduktion“
Ausstellung in der Landauer Villa Streccius

Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron und Miriam Erb, Mitarbeiterin der städtischen Kulturabteilung, freuen sich auf Besucher der Ausstellung „weniger“ | Foto: Foto: Stadt Landau
  • Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron und Miriam Erb, Mitarbeiterin der städtischen Kulturabteilung, freuen sich auf Besucher der Ausstellung „weniger“
  • Foto: Foto: Stadt Landau
  • hochgeladen von Wochenblatt Redaktion

Landau. „weniger“: So lautet der Titel der aktuellen Ausstellung in der städtischen Galerie Villa Streccius in Landau, die die Kunst der Reduktion in den Mittelpunkt stellt. Noch bis 6. März sind die Malereien von Johannes Gervé aus Karlsruhe und die Skulpturen von Joachim Jurgelucks aus Melle bei Osnabrück zu sehen. Veranstalterin der Ausstellung gegen den Überfluss ist die Kulturabteilung der Stadt Landau.

Johannes Gervé und Joachim Jurgelucks sind eine Offenbarung

„Manchmal ist weniger mehr – und in diesem Fall ist weniger ganz, ganz viel“, verspricht Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron. „Die auf den Kern ihres Wesens reduzierten Arbeiten von Johannes Gervé und Joachim Jurgelucks sind eine Offenbarung. Die Klammer der gemeinsamen Ausstellung passt dabei ganz hervorragend in unsere Zeit: Auf vielen Ebenen vollzieht sich gerade ein Wandel, der sich gegen Überfluss, Verschwendung und Hyperkonsum richtet. Reduktion ist angesagt“, so der Kulturdezernent.
Er macht gleichzeitig deutlich, dass „weniger“ keine programmatische Aussage sei, was das kulturelle Leben in der Stadt Landau angehe. „Im Gegenteil, man spürt die Lust und das Verlangen der Menschen nach kulturellem Genuss und damit nach Nahrung für Sinne und Seele. Freuen wir uns auf die sechs Ausstellungen, die alleine in der Villa Streccius in diesem Jahr zu sehen sind, auf viele mehr in anderen Häusern, auf die zweite Kunst.Nach(t).Landau am 3. Juni, auf Musik, Theater, Tanz, Schauspiel, Literatur, Lesungen, Filme, Kleinkunst und so vieles mehr, was unser Leben und Zusammenleben bereichert.“

Zur Person

Johannes Gervé, Jahrgang 1965, begann mit 19 Jahren das Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe, das er 1991 als Meisterschüler bei Klaus Arnold abschloss. Der Maler arbeitet vor allem mit den Eigenschaften der Farben und ihrer Wirkung auf die Betrachterin bzw. den Betrachter. Oft legt er die Farben monochrom an und rückt seine Arbeiten damit in die Nähe der Farbfeldmalerei. Dabei betont er die Leere und Stille, malt Landschaft oder Wasser und Himmel übergangslos. Das Gegenständliche verschwindet im Schemenhaften, somit schafft Gervé Räume für die Imagination.

Der 1979 geborene Autodidakt Joachim Jurgelucks begann 2005, Skulpturen in Holz zu fertigen. Seit 2008 ist er freischaffender Künstler. Was für Gervé die Farbe, ist für Jurgelucks die Form. In Holz oder Bronze gestaltet er plastisch-reduzierte Körper, deren glatte Oberflächen die Klarheit der Form unterstreichen. Seine Skulpturen sind abstrakt, können aber ebenso gegenständliche Assoziationen erzeugen. Ihr Inhalt ist, wie Jurgelucks es ausdrückt, die „Wahrnehmung von Gedanken, Gefühlen und Atmosphären, die hier in Form und Ausdruck in feiner lebendiger und eher stiller Art und Weise mit der Betrachterin beziehungsweise dem Betrachter kommunizieren.“

Für beide ist die bewusste Reduktion schon lange Inhalt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Gegen Opulenz und Überfülle setzen sie ganz bewusst „weniger“. Diese Konzentration auf das Wesentliche, ihr Mut etwas wegzulassen, ist Teil ihres künstlerischen Werdegangs. In ihrem Schaffen verbindet sie der reduzierte Ausdruck, der Stille, Klarheit und Konzentration vermittelt. Ihre Arbeiten haben sowohl im Entstehungsprozess wie auch im Resultat etwas Meditatives. Beide Künstler verstehen es, Vereinfachung zu schaffen, ohne banal zu werden und zu abstrahieren, ohne beliebig zu werden.

Öffnungszeiten

Die städtische Kunstgalerie in der Villa Streccius ist dienstags und mittwochs, jeweils von 17 bis 20 Uhr sowie Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr, geöffnet.

Infos

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter www.villa-streccius.de und www.kulturstadt-landau.de. ps

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Autor:

Silvia Krebs aus Landau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Landau und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.