BriMel unterwegs
Babyboom bei den Schlangen
Landau. Die Nachricht, dass der Terrarien- und Wüstenzoo – das Reptilium – Nachwuchs bekommen hat, machte natürlich neugierig und so begab es sich, dass ich am 16. Dezember mit dem Geschäftsführer Uwe Wüstel den Kleinen einen Besuch abstattete. Die 20 Schlangen wurden völlig überraschend am Morgen des 9. Dezember im Terrarium gefunden. Es gab keinerlei Anzeichen, dass die Mama trächtig war, die sowieso immer einen oberschenkeldicken Körperumfang hat. Es handelt sich hierbei um eine bräunlich hell und dunkel gefärbte Boa Constrictor oder landläufig auch Abgottschlange genannt. Mutter oder Vater haben wohl Albinogene, denn drei von 20 Schlangen sind albinotisch und auch mit Streifen ist eine dabei, also ein ganz besonderer „Wurf“. Die Babyschlangen bleiben zunächst einmal für ein halbes Jahr hier im Reptilium, Platz ist vorhanden. Sie werden sich innerhalb der ersten 14 Tage bereits häuten und bekommen anstatt Brei feste Nahrung wie Babymäuse. Schlangen sind lebend gebärend und erblicken das Licht der Welt nach Durchstoßung des durchsichtigen Eies, das man sich wie eine Plazenta vorstellen kann. 20 Schlangen seien für die erste Geburt nicht viel, da gebe es normalerweise 30 bis 40 kleine Schlangen, aber es seien auch Totgeburten dabei.
Ich war erstaunt, dass die Babys nicht bei ihrer Mutter im Terrarium untergebracht waren, aber das hat laut Wünstel seinen Grund. Sie würden sonst vielleicht erdrückt werden oder verloren gehen in dem riesigen Terrarium, das die Großen haben. Nach einem halben Jahr würden sie einen größeren Bereich bekommen bzw. aufgeteilt werden. Man bedenke, dass ausgewachsene Boas zwischen 20 und 30 Jahre alt und 4 Meter lang werden können.
Natürlich interessierte mich auch, wie es Lea, der kleinen weißen Löwin geht. Sie lebt jetzt in Spanien und wiegt mittlerweile bereits 150 kg. Letzte Woche wollte Uwe Wünstel mit einem Kollegen zu ihr fahren und einen Besuch abstatten, aber da hatte Corona dann etwas dagegen. Nun ist es für das Frühjahr 2022 geplant. Er habe regelmäßigen Kontakt mit dem Besitzer und Lea eine stundenweise Spielgefährtin namens Nina, einer ausgewachsenen Löwin.
Es gibt auch sonst viel Neues aus dem Reptilium: Ein exotisches Fotoshooting mit einem Profifotografen wird angeboten und drei Tiny-Häuser können bezogen werden. Ferien im größten Reptilienzoo Deutschlands? Das wärs doch. Die Häuser können bis zu 6 Personen beherbergen.
Natürlich besuchte ich auch die anderen Tiere hier und konnte mich kaum losreißen. Immer wieder einen Besuch wert!
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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