"Alles Gute kommt von oben"
Bodenversauerung in den Wäldern des Forstzweckverbands Modenbach stoppen

Hubschrauber lässt Kalk über einem Waldgebiet ab | Foto: Landesforsten.RLP.de /Jonathan Fieber
  • Hubschrauber lässt Kalk über einem Waldgebiet ab
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Landau/Kreis SÜW  2600 Tonnen Kalk sollen Bodenversauerung in den Wäldern des Forstzweckverbands Modenbach stoppen. Im Zeitraum Oktober bis Mitte November 2022 plant das Forstamt Haardt auf rund 873 Hektar den durch Luftschadstoffe belasteten Kommunalwald im Forstzweckverband Modenbach zu kalken. Hierzu werden per Hubschrauber pro Hektar rund drei Tonnen naturbelassener Magnesiumkalk regionaler Herkunft ausgebracht. So soll die Bodenversauerung abgepuffert werden. Für Waldbesuchende besteht keine Gefahr. Auch Jahre nach der ersten Bodenschutzkalkung und einer deutlich verbesserten Luftreinhaltepolitik braucht das besagte Waldgebiet auch weiterhin die Hilfe der Forstleute. Säurealtlasten und aktuell immer noch überhöhte Stickstoffeinträge machen den nährstoffarmen Standorten und den darauf wachsenden Wäldern immer noch zu schaffen. Gekalkt werden die Wälder auf den Gemarkungen Edesheim, Hainfeld, Rhodt und Weyher

Säureeinträge durch in Regenwasser gelöste Luftschadstoffe abpuffern

Ziel der Bodenschutzkalkung ist es, die Säureeinträge durch Luftschadstoffe in den Waldböden abzupuffern, und eine ausgeglichenere Nährstoffversorgung zu gewährleisten. „Damit stabilisieren wir die aufstockenden Wälder“, so Förster Mario Biwer vom Forstamt Haardt. Dass dies funktioniert, zeigen einige Forschungsergebnisse. Insbesondere ärmere Waldstandorte weisen durch die jahrzehntelangen Einträge eine Versauerungsaltlast auf, die die Waldökosysteme und ihre Funktionen nach wie vor beeinträchtigen. Untersuchungen der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt zeigen außerdem, dass die Stickstoffeinträge auf einigen Standorten die ökologische Belastungsgrenze übersteigen. Die Folgen sind vor allem Bodenversauerungen und Nährstoffungleichgewichte, die zu Vitalitätsverlusten der Bäume führen können.

Bodenschutzkalkung ist keine Düngung

„Die Bodenschutzkalkung muss gegenüber der in der Landwirtschaft gebräuchlichen Bodendüngung unterschieden werden“, macht Mario Biwer deutlich. Düngung dient in erster Linie der Steigerung der Ertragskraft guter Böden, um das Fehlen z. B. eines einzelnen Nährstoffs auszugleichen. Waldstandorte werden hingegen gekalkt, um die durch die Stoffeinträge geschädigte Bodenstruktur zu verbessern, den Regenwurmbesatz zu stärken, die Bodenchemie auszugleichen, eine artenreichere Bodenvegetation zu ermöglichen und die natürliche Verjüngung der Waldbestände zu fördern.

Detailplanung verhindert unerwünschte Nebenwirkungen

Begrenzte Ausbringungszeiträume, die Dosierung der Aufwandmenge, der konsequente Ausschluss von Gewässern, Bachläufen oder naturschutzrelevanter Waldflächen sowie die Beachtung von Mindestabständen minimieren unerwünschte Nebenwirkungen. Im Forstrevier Modenbach wird plangemäß ab der 1. Oktoberwoche mittels Hubschrauber gekalkt - geeignetes Flugwetter vorausgesetzt. Für Waldbesuchende kann es kurzfristig zu Beeinträchtigungen beim Betreten des Waldes kommen. Das Forstamt Haardt bittet um Verständnis und rät dazu während der Arbeiten den betreffenden Waldbereich zu meiden. Der ausgebrachte Naturkalk ist zwar vollkommen ungefährlich, gleichwohl kann es durch die Feinpartikel aber zur Verunreinigung von Kleidungsstücken kommen. ps

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Autor:

Silvia Krebs aus Landau

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