Verstärkung für die Kindertagespflege
Das Haus der Familie Landau überreicht Zertifikate an ausgebildete Tagesmütter
Die Evangelische Familienbildungsstätte Haus der Familie Landau bildet Frauen und Männer zu qualifizierten Tagesmüttern und Tagesvätern aus. In Kooperation mit den Jugendämtern Landau, Neustadt, Südliche Weinstraße und Germersheim konnten Mitte April elf Kindertagespflegepersonen den Lehrgang erfolgreich abschließen. Sie bieten ab sofort Betreuungsplätze für Kinder in ihrem Wohnort an.
Susanne Burgdörfer, die Leiterin des Hauses der Familie sieht in der Verantwortung für den Lehrgang einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Familien in der gesamten Region. „Eltern müssen Familie und Beruf zusammenbringen und fragen deshalb nach der Kindertagespflege. Es geht meist um Kleinkinder, die noch keinen Kitaplatz haben. Wer für sein Kind einen Betreuungsplatz sucht, ist froh über das familiäre und liebevolle Umfeld bei den Tageseltern. Von dem geschützten häuslichen Rahmen profitieren alle. Deshalb bin ich froh, dass wir bei uns im Haus Kindertagespflegepersonen ausbilden“ so Susanne Burgdörfer, deren Einrichtung Trägerin für die Qualifizierung ist.
Die zuständige Ansprechpartnerinnen aus den vier Jugendämtern betonen, dass sich vor allem in den ländlichen Gebieten, in denen Kitaplätze fehlen, aber auch in den Städten wie Landau und Neustadt viele Eltern gerne für die Kindertagespflege entscheiden. „Bei maximal fünf Kindern in einer Gruppe entstehen schnell Nähe und Vertrauen. Oftmals werden die Tageskinder auch zusammen mit eigenen Kindern betreut, was allen zugutekommt“, sind sich die Pädagoginnen einig.
Im Alltag der Kindertagespflege geht es um die pädagogische Begleitung der Kleinen, um die Förderung von Kompetenzen und um das Vermitteln von Werten und Fähigkeiten. Dabei sind das gemeinsame Spielen und Basteln, die sprachliche Förderung beispielsweise durch Bilderbücher, das Unterwegssein in der Natur und das Einüben der Mahlzeiten am Tisch, genauso wie die Ruhezeiten wichtig.
Im Umgang mit Kindern ist der fachliche Anspruch an die pädagogische Praxis hoch. Deshalb basiert die Ausbildung bundesweit auf einem Curriculum mit Zertifikatsabschluss.
Themen in der Ausbildung sind Frühe Bildung und Spielepädagogik, dazu rechtliche Grundlagen Kommunikation und Konfliktmanagement. Auch die Sicherheit im Haushalt, Hygiene, Ernährung und Gesundheit werden unterrichtet, dazu betriebswirtschaftliches Wissen. Im Austausch mit erfahrenen Tagesmüttern und durch Praktika werden erste berufliche Erfahrungen gesammelt. Als Prüfungsleistung muss unter andrem eine Konzeptionsmappe für die eigene Kindertagespflegestelle erarbeitet werden.
Der gerade abgeschlossene Lehrgang fand über neun Monate hinweg, jeweils an zwei Seminarabenden pro Woche in der Evangelischen Familienbildungsstätte Landau statt. Aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen wurde der Unterricht seit Januar als Videoseminare durchgeführt.
„Wir sind sehr dankbar, dass sich die Fachreferentinnen aus dem Haus der Familie auf das Videoformat eingelassen haben, damit der Lehrgang für alle erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Es war eine große Herausforderung, die Seminarteile die methodisch sehr vielfältig sind komplett umzustellen. Auch die Ausbildungsgruppe verdient unseren Respekt, denn alle haben toll mitgearbeitet“, resümieren die Ansprechpartnerinnen aus den Jugendämtern zusammen mit Susanne Burgdörfer aus dem Haus der Familie.
Bild von Esther Merbt auf Pixabay
Autor:Heike Anna Weiß aus Landau |
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