Feier zum Europatag
Deutsch-französisches Jazzensemble spielte in Weißenburg
Kreis SÜW. „Das geeinte Europa hat einen unermesslichen Wert“, betonte Dietmar Seefeldt, Landrat des Kreises Südliche Weinstraße, am Freitag in Weißenburg. „Wir wollen unsere Freundschaft zu den französischen Nachbarn pflegen, gerade in Zeiten, in denen wieder Krieg auf europäischem Boden herrscht.“ Eine der günstigsten Gelegenheiten, die deutsch-französische Freundschaft förmlich zu begehen und miteinander zu feiern, ist der Europatag im Mai. Zum zweiten Mal haben die französische Stadt Weißenburg und der benachbarte Landkreis Südliche Weinstraße daher diesen Tag und ihre Freundschaft zusammen mit einem Konzert gewürdigt.
Dieses Mal kam man im französischen Städtchen an der Lauter, in Weißenburg, zusammen. Die Abgeordnete des Europaparlaments Christine Schneider, auf deren Initiative die erste gemeinsame Feier zum Europatag zurückging, war dieses Jahr ebenfalls wieder dabei. Jean-Louis Pfeffer und Joëlle Dheurle, Beigeordnete der Stadt Weißenburg, begrüßten die Gäste von „hiwwe wie driwwe“ herzlich in der städtischen Sporthalle. Die Regionalrätin der französischen Region Grand Est, Evelyne Isinger, Trägerin der Grenzlandmedaille des Landkreises Südliche Weinstraße, sprach ebenfalls zu den Gästen.
Jazz im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt stand das Konzert des deutsch-französischen Jazzensembles, geleitet von Jean-Yves Bender. In dem Ensemble wirken sowohl Schüler der Kreismusikschule Südliche Weinstraße als auch der Ecole municiple des Arts de Wissembourg mit. Warme Saxophon-Klänge, eine starke Posaune, präzise Trompetenakzente, entspannter Gitarrensound und lässiger Bass - dem aufmerksamen Publikum war Unterhaltung geboten. Es lauschte Klassikern, darunter „Mercy, mercy, mercy“ oder „Lean on me“, und eingängigen Band-Arrangements wie „The Funky Monkey“ von Rick Stitzel. Mehrere raffinierte Solos wurden mit Zwischenapplaus bedacht. Der Dirigent zählte mal auf Deutsch, mal auf Französisch, mal auf Englisch ein. Musik verbindet Menschen federleicht, ganz ohne Worte - das zeigte das Ensemble eindrücklich.
„Sprache ist wichtig, aber sie ist nicht alles“, hielt Landrat Seefeldt in seiner Ansprache fest. „Heute verbindet uns die Musik. Bald ist es das grenzüberschreitende Kunst- und Kulturprojekt von Raul Walch, der in Schweigen-Rechtenbach mit Textilen arbeiten wird, und auf das wird uns seitens des Landkreises als Kooperationspartner sehr freuen.“
Nach dem Konzert luden die Weißenburger Gastgeber noch ins benachbarte Kulturzentrum La Nef ein. Dort eroberten junge Leute, die aktuell eine Ausbildung zur Bäckerin, zum Metzger, im Bereich Elektrotechnik oder Gastronomie absolvieren, die Bühne. In deutsch-französischen Kleingruppen hatten sie zuvor im Projekt „EuropaScène“ Theater-Szenen zu ihrem Metier miteinander erarbeitet.
Hintergrund
Das Projekt ist die grenzüberschreitende Fassung des in Frankreich verbreiteten Konzepts „ApprentiScène“, welches Ausbildungsberufe mittels Theater wertschätzt und jungen Leuten die Möglichkeit gibt, sich durch die Bühnenkunst auszudrücken. Eine Jury, der auch Kreisbeigeordneter Ulrich Teichmann und Martin Engelhard, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, angehörten, wählte in Weißenburg den Sketch „Sous tension/Unter Spannung“ der Elektrotechniker auf Platz 1. Die Gruppe tritt nun nächste Woche beim großen Finale in Paris auf. red
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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