Zwei Jahre Stationäres Hospiz in Landau
Ein Ort zum Sterben mit ganz viel Leben

Ein Ort zum Sterben mit ganz viel Leben: Das stationäre Hospiz in Landau besteht seit zwei Jahren.   | Foto: Diakonissen Speyer
  • Ein Ort zum Sterben mit ganz viel Leben: Das stationäre Hospiz in Landau besteht seit zwei Jahren.
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Landau. Vor zwei Jahren nahm das Hospiz Bethesda Landau seinen Betrieb auf. Seitdem wurden in der stationären Einrichtung in Trägerschaft der Diakonissen Speyer knapp 160 Gäste betreut – beim Sterben, vor allem aber auch bei den letzten Tagen, Wochen und Monaten des Lebens.
„Kein Sterben und kein Abschied sind gleich“, betont Hospiz-Leiterin Alice Ferlinz. Sie erinnert sich noch genau an den ersten Gast, der ins Hospiz auf dem Bethesda-Gelände in Landau kam – sehr traurig sei der Abschied gewesen, aber gleichzeitig sehr friedvoll, erhaben und emotional. „Dieses Gefühl habe ich seitdem bei jedem neuen Gast, der zu uns kommt“, beschreibt Ferlinz ihre so schwere und gleichzeitig doch so erfüllende Aufgabe.
Den Anstoß für ein stationäres Hospiz in Landau hatte vor rund acht Jahren der heutige Oberbürgermeister Thomas Hirsch gegeben – bald war mit den Diakonissen Speyer der passende Partner gefunden. „Mein großer Dank gilt allen, die sich in den vergangenen Jahren meiner Initiative zur Schaffung dieser Einrichtung angeschlossen und mit Spenden oder Aktionen Unterstützung geleistet haben“, sagt Hirsch. „Ich freue mich über das breite Engagement, das dieses Vorhaben für Landau und die Südliche Weinstraße erst möglich gemacht hat, und bin glücklich, dass wir mit den Diakonissen Speyer einen sehr erfahrenen kirchlichen Träger an unserer Seite haben, um diese Lücke in unserer sozialen Infrastruktur so erfolgreich zu schließen.“
Landaus Stadtchef, zugleich Vorsitzender des Fördervereins „Ein Hospiz für LD-SÜW“, macht aber auch deutlich: Die für die gesamte Region so wichtige Einrichtung konnte zwar erfolgreich aus der Taufe gehoben werden, bleibt aber auch nach zwei Jahren auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Denn Hospize sind in Deutschland nicht ausfinanziert, d.h., dass jeder Träger einen bestimmen Anteil durch Spenden sicherstellen muss – nicht nur für den Bau, sondern auch für den Betrieb.
Hier hofft OB Hirsch gemeinsam mit Dr. Dietmar Kauderer, im Vorstand der Diakonissen Speyer für Hospize und Palliative Care verantwortlich und als stellvertretender Vorsitzender neu in den Vorstand des Hospiz-Fördervereins gewählt, weiter auf die Unterstützung der Menschen aus der Südpfalz.
„Es ist „unser Hospiz“ – und das im doppelten Wortsinn“, betont Kauderer. „Die Einrichtung ist ein gemeinsames Herzensprojekt der Diakonissen und der Stadt und wird zugleich durch die Bürgerinnen und Bürger getragen. Die Menschen in der Region zeigen uns durch ihre fortwährende Unterstützung, sei es finanziell oder ideell, wie wichtig ihnen diese Einrichtung ist und wie sehr sie sich mit ihr verbunden fühlen.“ Weiter teilt Kauderer mit, dass das Hospiz Bethesda Landau ausgelastet sei. „Der Bedarf ist da und doch ist es nicht so, dass es bei uns lange Wartelisten gibt. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sich die ambulante und stationäre Hospiz-Versorgung in der Stadt Landau und der gesamten Region in den zurückliegenden Jahren enorm verbessert hat. Mit diesem sozialen Netz müssen wir keinen Vergleich scheuen, auch nicht landes- oder bundesweit.“
Das Hospiz Bethesda Landau bietet Platz für bis zu neun Gäste. Es beschäftigt 20 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zurzeit etwa 15 ehrenamtliche Kräfte, die gemeinsam mit den Gästen malen, basteln, töpfern – oder einfach nur zuhören und da sind. Die Corona-Pandemie hat es leider sehr viel schwerer gemacht, die Türen der Einrichtung für Außenstehende zu öffnen, um zu zeigen, wie freundlich, hell und voller Leben das Hospiz ist. Sobald die Pandemielage es zulässt, wollen die Diakonissen aber an den Erfolg des ersten Tags der offenen Tür im Jahr 2019 anknüpfen.

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Thomas Klein

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