BriMel unterwegs
Im Reptilium zu den Nachfahren der Dinos
Landau. Am sonnigen 12. Oktober fuhr ich mit meinem Verwandtschaftsbesuch aus dem Norden ins Reptilium nach Landau. Es war DIE Gelegenheit, meine Ehrenkarte einlösen zu können, Dank liebe Yvonne Klesius, deren Mann vor genau einem Jahr urplötzlich verstarb. Er war als Experte und Mitglied der dght Saar Pfalz mit dem Reptilium durch seine eigenen Schlangen und Schildkröten sehr verbunden und man erinnert sich mit tiefer Trauer an diesen wunderbaren Menschen Thomas Klesius.
Das Reptilium ist der größte Reptilienzoo Deutschlands und man findet hier prächtige Tiere, die man noch nie gesehen hat. An einem vertrockneten Busch in Augenhöhe würde man normalerweise vorbeigehen. Zum Glück sind wir das nicht, denn es gab hier "Annam Stabschrecken" und "phillipinisches wandelndes Blatt" zu sehen, die man kaum von dem Geäst unterscheiden konnte.
Aber es gibt nicht nur Amphibien und Reptilien aus aller Welt im Reptilium, sondern auch kleine flauschige Äffchen, Waschbären und Erdmännchen. Durch das schöne Wetter habe ich auch erstmalig das Außengelände bewundern dürfen. Alles schön sauber gestaltet. Über die jeweiligen Tiere geben Hinweistafeln Auskunft oder man frägt einen der anwesenden Tierpfleger. Jede Stunde werden Präsentationen angeboten, wie Fütterungen, Schlangen- oder eben der Vogelspinnenkontakt. Auch an Kinderwagen und Rollstuhl wurde gedacht, das heißt, alles ebenerdig gut zu befahren. Im Gastronomiebereich gibt es Kleinigkeiten zu essen und zu trinken. Es ist also für alles gesorgt, damit man ein paar erlebnisreiche Stunden im Rundumpaket genießen darf (www.reptilium-landau.de).
Nach dem ausgiebigen Rundgang an etlichen teils niedlichen, teils interessanten und gefährlichen Tieren vorbei wie Köhlerschildkröte, Königskobra, Kurzohrrüsselspringer (Mäuseart), Teppichpython, Bartagame, Nashornleguan, Dornschwanzagame, Riesen Streifenschildechse, Spitznasennatter, Baumhöhlen-Krötenlaubfrosch usw. , ging es zum Abschluss in die Wüstenhalle zur Vogelspinnenvorführung. Die Tierpflegerin erklärte den Zuschauern alles über die Vogelspinne, die noch in der Tupperdose auf ihren Einsatz wartete. Die fundierten Erklärungen waren sehr interessant, denn ich wusste nicht, dass verlorene Beine bei der Spinne wieder nachwachsen, sie kein Hirn und kein Schmerzempfinden haben, jedes Haar seinen eigenen Nervenstrang hat und sie mit nur 2 Sinnesorganen (Augen und Haare) die Umwelt wahrnehmen können. Dies heute war eine 6 Jahre alte „spider woman“, die 20 Jahre alt werden kann. Da Männchen bei weitem nicht so alt werden, gibt es im Zoo nur Weibchen. Man darf die Spinne nicht streicheln, da die Haare unangenehm auf der Haut brennen können. Es könne auch sein, dass die Vogelspinne plötzlichen Harndrang verspüre und dann 3 Tropfen auf der Handfläche landen könnten. Das schreckte aber keines der vielen Kinder und Erwachsenen ab, sich die Spinne todesmutig auf die Handfläche geben zu lassen. Der jüngste Knirps war gerade mal 2,5 Jahre alt. Meine weibliche Begleitung und ich hatten auch keine Angst davor und nahmen sie auf die Hand. Wir erfuhren, dass die Tierpflegerin bereits seit 14 Jahren hier arbeitet und sich sehr wohl fühlt. Genau wie wir, denn das wird ein unvergesslicher Mittag bleiben. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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