Azubis sensibilisieren Kinder für Mülltrennung
Kommunale Klimascouts SÜW bewegen was

Beim Müllsammeln mit Grundschülerin in Insheim im Frühjahr | Foto: KV SÜW
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  • Beim Müllsammeln mit Grundschülerin in Insheim im Frühjahr
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Kreis SÜW. Die vier Auszubildenden der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße Giulia Gaßmann, Clarissa Orsini, Eileen Dodel und Anna-Lena Fallenstein haben sich im vergangenen Jahr auf außergewöhnliche Art und Weise engagiert: Die vier „Kommunalen Klimascouts“ haben sich mit ihrem Projekt „Kids for a clean future“, auf Deutsch: „Kinder für eine saubere Zukunft“ den Jüngsten im Landkreis gewidmet.

Aktion in acht Grundschulen im Kreis SÜW

Gemeinsam mit Grundschülerinnen und Grundschülern haben sie Abfälle in der unmittelbaren Umgebung der Schulen gesammelt und die richtige Mülltrennung besprochen – und was Mülltrennung mit Klima- und Umweltschutz zu tun hat. Als Dankeschön haben alle teilnehmenden Grundschulen das Angebot erhalten, dass ein klimawandelrobuster Baum auf oder in der Nähe ihres Geländes gepflanzt wird. Das Projekt, das die Azubis im Rahmen des Wettbewerbs „Kommunale Klimascouts“ geplant und umgesetzt haben, konnten die vier jungen Frauen sogar bei Staatssekretär Michael Hauer in Mainz vorstellen.

Sponsoren unterstützten die Aktion mit Arbeitsmaterialien wie Greifzangen und Handschuhen für die Kids, klimawandelresistenten Bäumen sowie deren Auswahl und Lieferung.

Zusammen mit Kindern aus insgesamt acht Grundschulen im ganzen Landkreis sammelten die Azubis der Kreisverwaltung Abfälle, um sie dann zu sortieren und den Unrat gemeinsam zu diskutieren. „Wir sind meistens nur wenige hundert Meter weit gekommen, da waren die Müllbeutel schon rappelvoll. Von Silvesterüberresten noch im Frühjahr über Einkaufstüten bis zu Autoteilen war wirklich alles dabei“, resümiert Klimaschutzmanager Philipp Steiner, der die Azubis als Projekt-Mentor begleitet hat.

Plötzlich überall Abfall sehen – und etwas dagegen tun

„Viele Kinder wussten schon enorm viel über Biomüll, zum Beispiel, dass der zu Erde wird, und sogar über Mikroplastik, das immer kleiner wird, aber nicht verschwindet – und dann wieder von uns gegessen wird“, berichtet eine der Auszubildenden. „Spannend war auch, dass die Kinder und wir im Laufe der Zeit einen Blick für Abfälle entwickelt haben. Schaut man zehn Minuten auf die gleichen offenbar leeren zehn Quadratmeter, sieht man plötzlich überall Abfälle, die wir ansonsten ausblenden“, ergänzt eine weitere. Noch jemand aus dem Team meint: „Für uns war das spannend, ein Projekt selbst zu entwickeln und durchzuführen. Also zu sehen, wie man vom Denken ins Handeln kommt, auch wenn es nicht leicht ist. Und dass man damit auch etwas bewegen kann.“

Gemeinsam Maulbeere gepflanzt

Zum Abschluss des Projekts, als der letzte Baum nahe der Grundschule St. Martin gepflanzt wurde, waren auch Landrat Dietmar Seefeldt, Bürgermeisterin Gabriele Flach, Ortsbürgermeister Timo Glaser und Schulleiterin Nadja Lubotta dabei. Christoph Wittkampf, der den Bauhof der Verbandsgemeinde Maikammer leitet, gab einen kleinen Crashkurs, was beim Pflanzen eines Baumes zu berücksichtigen ist. Zum Beispiel, dass die starke Seite des Setzlings auf die schattigere Seite des Standorts auszurichten ist, welche Rolle die Windrichtung spielt und wie man vorsichtig angießt.
Am Spielplatz in Sankt Martin steht nun eine Weiße Maulbeere. Der Baum ist nicht nur die Leibspeise der Seidenraupe, sondern auch hervorragend auf heiße Sommer angepasst. Am Spielplatz wird sie künftig mit einer großen, runden Krone Schatten spenden. Mutige dürfen in den kommenden Jahren auch die schal schmeckenden, aber süßen Früchte der Maulbeere kosten.

Verschiedene klimarobuste Bäume wurden gepflanzt

Der Maulbeerbaum ist nicht der einzige klimarobuste Baum der Aktion. Weitere Klimabäume wurden an Grundschulen in Ramberg (kugelförmige Blumenesche), Annweiler am Trifels (Zürgelbaum), Bad Bergzabern sowie Insheim (jeweils ein Amberbaum) eingepflanzt. „Der Klimawandel verlängert die Vegetationszeiten, erhöht Temperaturen und Verdunstung und macht unsere Sommer insgesamt trockener. Viele heimische Arten sind nicht darauf eingestellt. Wir müssen den Blick schärfen für die Veränderungen“, erklärt Landrat Seefeldt die Auswahl. „Dank geht an die vier Azubis, dass sie diese wichtigen Themen unserer Zeit aufgreifen und sich über ihre klassischen Aufgaben innerhalb der Verwaltung hinaus so gelungen für eine gute Zukunft unseres Landkreises engagiert haben.“ red

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Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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