Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen:
Landau setzt Zeichen
Landau. Auch in diesem außergewöhnlichen Jahr will die Stadt Landau heute am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ein sichtbares Zeichen setzen. Anlässlich des Aktionstags wird am Rathaus der Südpfalzmetropole das Banner der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes gehisst.
Auch heute noch ist Gewalt gegen Frauen ein universelles, meist unbestraftes Verbrechen mit vielen Gesichtern – körperliche und psychische Bedrohung, direkte Gewaltanwendung, sexuelle Belästigung, Nötigung, Vergewaltigung, Zwangsprostitution, Zwangsehen, Frauenhandel und Genitalverstümmelung. In Deutschland fliehen jährlich 40.000 Frauen vor ihren gewalttätigen Männern in ein Frauenhaus. Und alleine in der Stadt Landau werden pro Jahr rund 200 Fälle von Gewalt in engen sozialen Beziehungen geahndet, informiert die städtische Gleichstellungsbeauftragte Evi Julier.
„Mit dem Banner am Rathaus wollen wir das Thema dahin bringen, wo es hingehört: In die Öffentlichkeit“, erklärt OB Thomas Hirsch. „Gewalt gegen Frauen ist weder Privatangelegenheit noch Bagatellsache. Sie ist strafbar. Wir wollen zu Zivilcourage ermutigen und deutlich machen: Gewalt geht uns alle an. Niemand darf wegschauen, wenn eine Frau im Umfeld Hilfe braucht.“
„Die aktuelle Krise, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, zeigt wie durch ein Brennglas Missstände in allen Bereichen auf und verschärft diese. Das betrifft auch die Gewalt gegen Frauen“, ergänzt Gleichstellungsbeauftragte Julier. „Und noch immer wird beim Thema Gewalt gegen Frauen vielfach weggesehen. Aber: Hier in Landau sind wir mit Hilfsangeboten gut aufgestellt“, ist Julier überzeugt. „Es gibt viele Einrichtungen, die Frauen unterstützen, sich dauerhaft aus einer Gewaltsituation zu befreien. Das ist auch anonym möglich.“
Aufgelistet werden regionale und überregionale Kontaktdaten auf der Homepage der Stadt unter www.landau.de/gleichstellung. Eine niedrigschwellige Soforthilfe bietet das bundeweite Hilfetelefon 0800 116 016. Eine Beratung ist auch online und anonym unter www.hilfetelefon.de möglich.
„Helfen Sie uns dabei, diese Möglichkeiten bekannter zu machen – und schauen Sie nicht weg, wenn ein Mensch Hilfe braucht“, appellieren OB Hirsch und Gleichstellungsbeauftragte Julier an die Bevölkerung.
Autor:Thomas Klein |
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