Sanierung des Landauer Schwanenweihers beginnt
Neues Leben fürs Totgewässer
Landau. Alles auf Null: Die Stadt Landau will einen Neuanfang für ihren Schwanenweiher. Aus diesem Grund haben das städtische Umweltamt und ein beauftragtes Planungsbüro ein umfangreiches Sanierungskonzept erarbeitet, das nun – unterstützt durch Fördermittel von Bund und Land für die Neugestaltung des Ostparks – Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Zu Beginn muss der Weiher trockengelegt werden, bevor voraussichtlich im nächsten Winterhalbjahr mit der Sanierung bzw. dem Neubau begonnen werden kann.
„Der Schwanenweiher ist ökologisch gesehen ein toter Tümpel“, beschreibt Umweltdezernent Lukas Hartmann den Ist-Zustand. „Im Sommer kippt das Gewässer aufgrund seiner schlechten Wasserqualität immer häufiger – wollen wir das ändern, muss der Weiher von Grund auf saniert und in einen stabilen ökologischen Zustand überführt werden. Damit tun wir nicht nur etwas für die Aufenthaltsqualität im Ostpark, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag für Klimaanpassung und Stadtgesundheit.“
Zunächst lässt die Stadt über die Kanalisation das Wasser aus dem Schwanenweiher ab. Parallel dazu werden von beauftragten Fachfirmen die Fische aus dem Weiher entnommen, heimische Arten in andere Gewässer gebracht und nicht-heimische Arten in Zoos bzw. im Landauer Reptilium verfüttert. Dann muss die etwa 15 Zentimeter hohe Faulschlammschicht auf dem Boden des Weihers, die zur schlechten Wasserqualität entscheidend beiträgt, trockengelegt werden.
„Die Mineralisierung, also die Umwandlung der organischen in mineralische Bestandteile, dauert voraussichtlich mehr als neun Monate“, berichtet Sabine Klein, Leiterin der Grünflächenabteilung des städtischen Umweltamts. „Sobald der Schlamm komplett abgetrocknet ist, wird er dann bei der Abdichtung des Gewässerbodens sowie im Uferbereich als Landzunge verbaut.“ Der „neue“ Schwanenweiher wird zur Verbesserung der Wasserqualität im Randbereich aktiv durchspülte Feuchtezonen und wechselfeuchte Zonen erhalten. Außerdem wird das Gewässer, soweit möglich, vertieft und die Strukturen für Raubfische wie Hechte verbessert, um den Fischbestand zu regulieren.
Während der Trocknungszeit suchen sich die Gänse und Enten, die jetzt am Schwanenweiher leben, andere Gewässer als Lebensraum. „Die Parkbesucherinnen und Parkbesucher mag das traurig stimmen, doch das Umweltamt ist froh darüber – denn die Fütterung der Wasservögel lockt immer mehr Vögel an. Durch das Einbringen von Brotresten und schlussendlich auch durch den Vogelkot werden viele zusätzliche Nährstoffe in den Schwanenweiher eingebracht. Das wiederum ist schlecht für die Wasserqualität und die Entwicklung des Gewässers“, erläutert Sabine Klein.
Die Gewässersanierung ist aber nur ein Teil des knapp 3,9 Millionen Euro schweren Maßnahmenpakets zur Neugestaltung des Ostparks. Außerdem werden u.a. die Wege erneuert, die Festungsmauer und die Aussichtskanzel stabilisiert, neue Spiel-, Sport-, Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen, eine WC-Anlage installiert und die Beleuchtung verbessert. Das Ziel: Begegnungen und Bewegung fördern und so für eine höhere Attraktivität, eine bessere soziale Durchmischung und weniger Angsträume sorgen.
Während der Arbeiten zur Trockenlegung des Schwanenweihers bleiben die Wege im Ostpark für voraussichtlich zwei Wochen gesperrt. In dieser Zeit kann es auch zu einer Geruchsbelästigung durch entweichende Faulgase kommen.
Autor:Thomas Klein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.