Landau gedenkt Opfern der Novemberpogrome im Jahr 1938
Niemals vergessen
Landau. Auch in der Stadt Landau brannte in der Reichspogromnacht 1938 die Synagoge, wurden Wohnungen zerstört und jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger brutal drangsaliert. Die Landauerinnen und Landauer erinnern jedes Jahr mit einer Gedenkfeier am Synagogenmahnmal an diese schrecklichen Ereignisse. In diesem Jahr konnte die öffentliche Gedenkfeier Corona-bedingt leider nicht stattfinden. Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron legte zum Gedenken an die Opfer im Namen des Stadtvorstands einen Kranz am Mahnmal nieder.
„Der 9. November 1938 war eine weitere schreckliche Etappe auf dem verheerenden Weg der Nazidiktatur und in den Holocaust“, betont Dr. Ingenthron. „Es ist wichtig, dass wir auch heute noch jedes Jahr an diesen Tag erinnern und der Opfer gedenken. Der 9. November muss ein Tag der Mahnung und der beständigen Verpflichtung sein, so etwas nie wieder geschehen zu lassen. Gerade in einer Zeit, in der so viele verblendet, radikalisiert und einem Denken verfallen sind, nach dem jeder ein Gegner, ja Feind ist, der nicht die eigene Meinung vertritt, gilt: Freiheit ist unteilbar und universell. Nur ein Leben in Freiheit ist ein Leben in Würde. Und Freiheit und ein Leben in Würde stehen allen Menschen zu.“
Es sei sehr bedauerlich, dass aufgrund der aktuellen Corona-Situation keine öffentliche Gedenkveranstaltung durchgeführt werden konnte, erklärt Dr. Ingenthron. Er sei sich aber sicher, dass viele an diesem Tag ihre individuelle Form des Erinnerns praktiziert hätten. „Einen herzlichen Dank spreche ich in diesem Zusammenhang auch allen aus, die in den vergangenen Tagen überall in Landau die Stolpersteine mit viel Engagement gereinigt und damit wieder sichtbarer im Stadtbild gemacht haben“, so der Bürgermeister abschließend.
Autor:Thomas Klein |
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