Mehrere Teilziele erreicht
Pflegestrukturplanung im Kreis SÜW

Bei der Pflegestrukturplanung im Kreis Südliche Weinstraße wurden Teilziele erreicht | Foto: geralt/pixabay
  • Bei der Pflegestrukturplanung im Kreis Südliche Weinstraße wurden Teilziele erreicht
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Kreis SÜW. "Trotz der Pandemielage konnten bei der Umsetzung des Ziel- und Maßnahmenplans im Pflegestrukturplan des Landkreises Südliche Weinstraße drei wichtige Teilziele erreicht werden“, teilte Landrat Dietmar Seefeldt im Rahmen der jüngsten Kreistagssitzung in Maikammer mit. Im Detail informierte die Leiterin des Referats Demografie, Heike Neumann, über den Datenreport zur Pflegestrukturplanung 2021 und den Jahresbericht Regionale Pflegekonferenz.

Teilziele wurden erreicht

Beispielsweise konnte das präventive Angebot der Gemeindeschwester plus nach Ablauf der Projektphase im Landkreis implementiert werden. Auch der Netzwerkaufbau für ein möglichst selbstständiges Leben im Alter auf lokaler Ebene im Rahmen des Präventionsprojekts „Gut Leben im Alter - Förderung sozialer Teilhabe im Landkreis Südliche Weinstraße - Aufbau von nachhaltigen Strukturen zur Entwicklung präventiver Angebote auf lokaler Ebene für ein selbstbestimmtes Leben im Alter" war erfolgreich. Zudem wurde ein Gremium zur Begleitung der Pflegestrukturplanung eingesetzt. Darüber hinaus wurde selbstverständlich auch an weiteren Teilzielen gearbeitet, wie beispielsweise der Organisation von Ansprechpartnern in den Ortsgemeinden sowie Maßnahmen wie Förderung von Initiativen des Ehrenamtes.
Innerhalb der Bevölkerung im Landkreis Südliche Weinstraße ist wie auf Bundes- und Landesebene der demografische Wandel beobachtbar. So stieg im Landkreis Südliche Weinstraße der Anteil der Bevölkerung im Alter ab 80 Jahren innerhalb von zwei Jahren von 6,4 Prozent (2017) auf 7,1 Prozent (2019). Für 2035 wird nach Angaben des Statistischen Landesamtes ein Anteil von 9,1 Prozent prognostiziert. Mit der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung geht auch eine Verringerung desPflegepotentials einher. Die Diskussion um den demografischen Wandel dürfe jedoch nicht zu einer Abwertung des Alters und Älterwerdens führen, betonte Heike Neumann. Auf Orts-, Verbands- und Kreisebene werden bereits viele Anstrengungen unternommen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv zu begegnen.

Pflegebedarf steigt

Die Inanspruchnahme in den Bereichen Kurzzeitpflege, teilstationäre Pflege, ambulante Pflege und Pflegegeldbezug im Landkreis Südliche Weinstraße nimmt zu. In ihrem Bericht zur Pflegestrukturplanung führte Heike Neumann aus, dass im Zeitraum zwischen 2017 und 2019 die Inanspruchnahme der Kurzzeitpflege um 57,6 Prozent anstieg. Dies sei eventuell auf das im Jahr 2019 geschaffene solitäre Kurzzeitpflegeangebot im Landkreis zurückzuführen, denn zuvor könnte die Zahl deshalb niedrig gewesen sein, weil viele Plätze gegebenenfalls durch Dauerpflegegäste belegt waren. „Durch das solitäre Angebot gibt es im Kreisgebiet nun auch Plätze, die stets zur Kurzzeitpflege genutzt werden, was sich wiederum auf die Inanspruchnahmen auswirkte“, so Neumann. Im gleichen Zeitraum ist auch die Entwicklung des Bezugs von ausschließlich Pflegegeld im Landkreis Südliche Weinstraße auffällig gewachsen (+ 37,0 Prozent). Der starke Anstieg der Inanspruchnahme von Pflegegeld innerhalb von zwei Jahren könnte unter anderem durch verzögerte Auswirkungen der gesetzlichen Neureglungen zu Beginn des Jahres 2017 begründet sein.

Prognosen bis 2060

Nach rechnerischen Prognosen wird bis zum Jahr 2060 die Inanspruchnahme in allen Bereichen der Pflege steigen. Insbesondere bezüglich des Bezugs von ausschließlich Pflegegeld, geht die Prognose von einem deutlichen Anstieg (Zuwachs um 1.234 Leistungsbeziehende) aus. „Um künftige Bedarfe nach professioneller Pflege zu decken, müssen einerseits die Anzahl der Platzkapazitäten in den Einrichtungen, andererseits die Personalkapazitäten der Einrichtungen gesichert und ausgebaut werden“, führte Neumann aus. Zur Erweiterung der Platzkapazitäten in den Bereichen Tagespflege und seniorinnen- und seniorengerechtem Wohnen seien bereits mehrere Einrichtungen beziehungsweise Wohnprojekte im Landkreis in Planung. Wohn-Pflege-Gemeinschaften könnten gegebenenfalls einen Teil der Bedarfe im Bereich der vollstationären Dauerpflege mit abdecken. Betrachte man nur die rein rechnerische Prognose auf Basis der bisherigen Inanspruchnahmen könnte man davon ausgehen, dass in Einrichtungen der stationären Pflege die Platzzahl bis zum Jahr 2030 ausreichend sein werde. Auch bei der Kurzzeitpflege wäre die Platzzahl bis 2060 ausreichend. Doch bereits die Fokusgruppengespräche im vorangegangenen Pflegestrukturplan 2020 haben gezeigt, dass der tatsächliche Bedarf viel höher ist als die Inanspruchnahmen vermuten lassen. Zudem sind auch die Veränderungen in den Pandemiejahren noch nicht berücksichtigt sind.Was die Fachkräftesituation in der Pflege betrifft betonte Neumann, dass der Fachkräftemangel in den Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten deutlich spürbar sei.

Ausblick

Für das Jahr 2022 sind im Pflegestrukturplan die Schwerpunkte Fachkräftesituation in der Pflege im Landkreis sowie Mitwirkung im Rahmen der kommunalen Handlungsmöglichkeiten an der Sicherstellung kreisweiter Angebote für warme Mahlzeiten (Menüservice, Mittagstische und mehr) gesetzt.

Pflegekonferenzen

Abschließend berichtete Neumann dem Kreistag, dass im vergangenen Jahr drei regionale Pflegekonferenzen stattfanden – aufgrund der Pandemielage in digitaler Form. Themen waren dabei unter anderem die Arbeit unter Pandemiebedingungen mit den zahlreichen Problemlagen wie beispielsweise Besucherstopp, Vereinsamung und Belegungskapazitäten sowie die Zunahme von komplexen Bedarfslagen bei Alleinlebenden, mehr Beratungsanfragen für Kinder und Jugendliche sowie der gestiegene Unterstützungsbedarf bei Anträgen auf einen Pflegegrad. ps

Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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