Klimaschutzkonzeption beim Kreis SÜW:
Potenziale besser nutzen
Landau. Wie viel Potenzial ist „drin“ bei erneuerbaren Energien an der Südlichen Weinstraße? Wie viele klimaschädliche Emissionen werden eigentlich im Landkreis ausgestoßen? Welcher Anteil der Emissionen entfällt bei uns auf Verkehr, Industrie oder die privaten Haushalte? Mit diesen und zahlreichen weiteren Fragen beschäftigt sich der erste Klimaschutzmanager des Landkreises Südliche Weinstraße: Philipp Steiner. Seit Februar dieses Jahres ist er hauptamtlich fürs Klimaschutzmanagement tätig und damit verantwortlich für das integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises. Aktuell wirbt er mit Landrat Dietmar Seefeldt dafür, dass möglichst viele Menschen im Landkreis beim Wettbewerb „Stadtradeln“ mitmachen.
In den ersten Monaten hat der Klimaschutzmanager schon vieles angestoßen. Landrat Dietmar Seefeldt fasst den Status quo zum Klimaschutzkonzept zusammen: „Die Berechnungen zu Potenzialen für erneuerbare Energien im Landkreis und Treibhausgasbilanzen sind im Gange. Als nächstes werden Klimaschutz-szenarien erstellt und gemeinsam Vorschläge für konkrete Maßnahmen für den Landkreis erarbeitet.“ Die Berechnungen erfolgen in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus Birkenfeld. Eine Lenkungsgruppe der Kreisverwaltung begleitet den Prozess intern.
Auch nach außen ist Steiner gut vernetzt: „Ich tausche mich fortlaufend mit anderen im kommunalen Klimaschutzmangement sowie Fachleuten und Institutionen aus der Region aus. Klimaschutz lebt von der Zusammenarbeit.“ Neben dem Klimaschutzkonzept arbeitet er auch ganz praktisch für den Landkreis: Aktuell begleitet er eine Sanierungsplanung und setzt sich intensiv mit verschiedenen Förderprogrammen auseinander. Auch in den Bereichen der öffentlichen Beschaffung und dem Energiemanagement sieht er große Potenziale: „Klimaschutz muss nicht immer teuer sein. Häufig geht die Vermeidung von Emissionen auch mit geringeren Kosten einher, zum Beispiel durch das gezielte Senken von Energieverbräuchen. Unterm Strich ist Klimaschutz eben eine vernünftige Investition.“„Stadtradeln“Los geht’s am 30. August. Doch nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger in SÜW sind im Fokus des Klimaschutzmanagers. Er will sie noch mehr für die Notwendigkeiten sensibilisieren und für Möglichkeiten des Klimaschutzes motivieren, denn jeder und jede kann das Klima schützen. Eine attraktive Aktion, auf die Steiner zusammen mit Landrat Dietmar Seefeldt deswegen gern aufmerksam macht, ist das „Stadtradeln“. Am 30. August fällt der Startschuss im Landkreis SÜW mit dem Ziel, möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen. Alle Verbandsgemeinden in SÜW haben sich schon angemeldet, auch viele Ortsgemeinden. Das Ziel der Aktion ist, das klimafreundliche Fahrrad als Verkehrsmittel zu stärken und anhand der Radverkehrsdaten die Infrastruktur zu verbessern.
Mehr Informationen gibt es online unter www.stadtradeln.de.Gemeinsames Klimaschutzportal kommtEin weiteres aktuelles Projekt im Bereich Klimaschutzmanagement an der Südlichen Weinstraße ist das Klimaschutzportal für den gesamten Landkreis. „Dort können sich Bürgerinnen und Bürger über den Klimawandel und seine Folgen gleich hier vor Ort informieren und laufende oder anstehende Klimaschutzmaßnahmen nachvollziehen. Das ist wichtig, auch um die eigene Betroffenheit zu verstehen und sich zu vernetzen“, so Steiner. Das Online-Portal soll noch diesen Sommer an den Start gehen und unter anderem regionale Informationen, Beteiligungsideen und Maßnahmen zum Klimaschutz zugänglich machen. Das Projekt der Klimaschutzportale wird unter anderem von der EU und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert und wurde von der Universität Koblenz-Landau und der Energieagentur Rheinland-Pfalz entwickelt.
Autor:Thomas Klein |
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