Stellungnahme des ADFC
Projekt Radbrücke in Gefahr
Landau, 23. Januar 2024 – Das richtungsweisende Projekt der Radbrücke über die Bahngleise in Landau ist in Gefahr. Der Allgemeine Deutsch Fahrrad Club Landau-SÜW erachtet das Bauwerk als alternativlos für den Radverkehr wie auch für den motorisierten Verkehr der Zukunft in Landau und im Kreis.
Der ADFC zeigt sich besorgt über den Antrag vom 11.01.2024, die Brücke abermals auf den Prüfstand und in Frage zu stellen, obwohl diese sinnvolle Maßnahme längst von der grün-schwarzen Koalition beschlossen ist. Einer der beiden Koalitionspartner zweifelt diese Entscheidung jetzt wieder an.
Im Zuge der Förderung durch das Programm „Klimaschutz durch Radverkehr“ wurde die einmalige Fördersumme von 3,3 Millionen Euro gesichert. „Diese darf nicht gefährdet werden“, meint Michael Schindler, Vorsitzender des ADFC LD-SÜW. Zum Kosten-Nutzen-Vergleich: Der B10 Ausbau sollte ursprünglich 370 Millionen Euro kosten und wird aktuell mit über einer Milliarde taxiert. Jede „Kraut- und Wiesenbrücke“ die aktuell über die B10 querend gebaut wird, kann sich mit den Kosten messen, aber bei weitem nicht mit dem Nutzen der Radwegebrücke im Herzen Landaus. Allein der Bedarf im Schulverkehr des Schulzentrums Ost mit über 1700 Schülerinnen und Schülern wird die Frequentierung der Wirtschaftswegebrücken über die B10 weit übersteigen. Darüber hinaus verbindet die Brücke nicht nur Ortsteile Landaus miteinander, sondern nimmt unter anderem auch den gesamten Radverkehr auf dem Queichtalradweg von Germersheim nach Annweiler und Hauenstein auf.
Den politischen Akteuren scheint teils nicht klar zu sein, dass es keine Umwidmung der Fördersumme auf andere Projekte geben kann. Die Alternative ist schlichtweg die Streichung. Das zu erwartende wachsende Verkehrsaufkommen müsste auf den Verkehrsflächen des Bestands immer weiter zusammengedrängt werden. Wohl gemerkt, die Stadt strebt einen Bevölkerungszuwachs auf 50.000 an. Landau würde in Sachen Mobilität und Mobilitätswende um Jahre zurückgeworfen. Der ADFC sagt: „Das darf nicht passieren.“
Autor:Michael Schindler aus Annweiler |
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