Gemälde „Die Parteigänger“ im Amtssitzes des Bundespräsidenten zu sehen
Vom Landauer Rathaus ins Schloss Bellevue
Landau. Da gehen sie, „die Parteigänger“: Das Gemälde des Landauer Künstlers Carl Wendling (1851–1914), das bislang im Treppenaufgang des Altbaus des Landauer Rathauses zu sehen war, ziert künftig den neuen Robert-Blum-Saal des Schlosses Bellevue in Berlin. Für den Saal mit Kunst zur deutschen Freiheits- und Demokratiegeschichte hatte das Bundespräsidialamt um die Leihgabe des um 1900 gefertigten Landauer Ölgemäldes gebeten. Von einem auf Kunstobjekte spezialisiertem Speditionsunternehmen wurde das 1,55 x 2,30 Meter große Kunstwerk nach Berlin gebracht, wo es gemeinsam mit fünf weiteren Gemälden am Montag bei der Einweihung des Saals von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der auf Einladung des Präsidenten eigentlich zu Gast bei den Corona-bedingt abgesagten Einweihungsfeierlichkeiten in Berlin gewesen wäre, freut sich, dass künftig ein echtes Landauer Gemälde eine der Hauptattraktionen im neu gestalteten Saal des Schlosses Bellevue ist. „Das Gemälde Wendlings, das Versammlungs-, Meinungs- und Pressefreiheit zur Zeit der Französischen Revolution illustriert, hatte über viele Jahre im Aufgang zum historischen Ratssaal einen sehr prominenten Platz in unserem Rathaus inne“, betont der Stadtchef. „Dass es nun bis auf weiteres im Amtssitz unseres Bundespräsidenten eine neue Heimat findet, ist uns eine große Ehre und zeigt, von welch überregionaler Bedeutung das Kunstwerk des Landauer Künstlers ist.“
Das Gemälde „Die Parteigänger“ wurde der Stadt Landau im Jahr 1915 von der Witwe des Malers, Margarethe Wendling geschenkt und 1989 restauriert. Zu sehen ist eine Szene zu Beginn der 90er Jahre des 18. Jahrhunderts mit einer Gruppe Jakobinern. Vermutlich handelt es sich dabei um den Jakobinerklub „Gesellschaft der Freunde der Verfassung“, der von 1792 bis 1795 in der Stadt Landau bestand.
Autor:Thomas Klein |
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