Industriebauten als Kunstobjekte beim Kunstverein Villa Streccius
wachgeküsst
Landau. Der Kunstverein Villa Streccius widmet sich in diesem Sommer ehemaliger Industriearchitektur und ihrer Nutzung in der Gegenwart über fotografische Annäherungen an prominente Beispiele der Region.
„Die Arbeitskultur der Vergangenheit mit den Schuhfabriken, den Spinnereien und den Maschinen- und Papierfabriken prägte das Leben der Menschen in Rheinland-Pfalz und schenkte Identität. Bestes Beispiel ist Pirmasens, das mit 98 Fabriken wichtigstes Schuhzentrum Deutschlands um 1892 war. Aber mit dem Strukturwandel begann das Sterben spezifischer Industriezweige. Die teilweise denkmalgeschützten Paläste der Industrie standen leer und waren dem Verfall preisgegeben.
Die stimmungsvollen Fotografien von Horst Bauer, Maix Mayer, Vivien Räbiger und Andreas Winkler präsentieren eindrucksvoll an ausgewählten Beispielen die ästhetischen Aspekte der morbiden Schönheit dieses Verfalls. Ergänzend dazu sind die großformatigen Monotypien von Andrea Kreipe künstlerische Meditationen zum Thema Vergänglichkeit. Der Mainzer Künstler Ulrich Schreiber spielt ironisierend mit Symbolen und Bildern einer Industriekultur aus vergangener Zeit, die in unserem kollektiven Gedächtnis lebendig sind, aber längst vom digitalen Zeitalter abgelöst wurden.
„wachgeküsst“ beschreibt Industriearchitektur auch als schöpferisches Potential für neue, zukünftige Lebensräume. Die Ausstellung zeigt gelungene Beispiele dieser Transformation, die mit Wohnungsbau, ärztlicher Versorgung, Dienstleistungen und Künstlerateliers zeitgemäßen Bedürfnissen entsprechen“, schreibt Karin Leydecker, Mitorganisatorin der Ausstellung.
Information:
25. August bis 7. Oktober 2018
Vernissage: Freitag, 24. August , 20 Uhr
Kunstverein Villa Streccius Landau
Südring 20 ps
Autor:Thomas Klein |
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