Tiger musste eingeschläfert werden
Zoo Landau verabschiedet sich von Igor
Landau. Das Team des Zoo Landau bedauert den altersbedingten Verlust eines seiner Charaktertiere, des Tigers Igor.
Mit 17 Jahren gehörte Tiger-Senior Igor laut der Eintragungen im Tierdatenerfassungsprogramm „Zoological Information Management System (ZIMS)“ zu den derzeit 13 ältesten männlichen Sibirischen Tigern weltweit. Jüngste im Rahmen einer Narkose erhobene gesundheitliche Befunde und ein sich in den letzten Tagen merklich verschlechterndes Allgemeinbefinden führten am 30. Juli zu der Entscheidung, erhebliche Leiden und Schmerzen zu unterbinden und das Tier einzuschläfern. Igor war, wie seine derzeit noch im Zoo Landau lebende Schwester Ninoshka, 2007 im österreichischen Zoo Schmiding zur Welt gekommen. Seit Januar 2010 lebten beide im Zoo Landau. Die Tierart wird im Rahmen eines koordinierten Europäischen Ex-Situ-Programms (EEP) gemanagt. Obwohl auch diese Tigerunterart in der Natur hochbedroht ist, muss die Zucht in den Zoos begrenzt werden, auch um Platzprobleme zu vermeiden. Igor und Ninoshka gehören dabei einer Familienlinie an, die genetisch in den Zoos bereits stark vertreten ist. Aber auch wenn sie nicht zur Zucht eingesetzt wurden, so kommt den Sibirischen Tigern in Landau als eine bei vielen Menschen sehr beliebte Tierart ihre wichtige und intensiv genutzte Rolle in der Umweltbildung zu. Gleichsam als Botschafter für die Bedrohungen ihrer Art im natürlichen Lebensraum.
Es wird weiterhin Tiger in Landau geben
Angesicht des bereits hohen Alters beider Tiger, hatte die Landauer Zooleitung bereits vor einiger Zeit Kontakt mit dem Koordinator des EEP aufgenommen. Die Haltung Sibirischer Tiger in Landau wird langfristig weitergehen! Aber die verbleibende Tiger-Seniorin wird keinen neuen Gehegepartner bekommen. Die Risiken einer Vergesellschaftung sind zu hoch, und perspektivisch soll im Zoo Landau wieder ein möglichst gleichaltes, junges Tigerpaar gehalten werden. Tiger sind auch in der Natur Einzelgänger, die sich nur zur Paarung treffen oder in der Zeit der Aufzucht der Jungtiere bis zu Geschlechtsreife dulden. Die paarweise Haltung unter Menschenobhut ist möglich, da der im natürlichen Lebensraum begrenzende Faktor der Verfügbarkeit großer Beutetiere pro Tigerrevier wegfällt. Die beiden Landauer Tiger hatten sich als Geschwister gut verstanden.
Viele Mitarbeitende des Zoos, aber auch viele Stammbesucher, haben Igor über die lange Zeit in Landau begleitet. Vor allem für die tagtäglich betreuenden Tierpfleger ist der Tod eines solch prägenden Charaktertieres sehr traurig. Igor wird aufgrund seiner sehr imposanten Erscheinung und seines Wesens und als erster Sibirischer Tigerkater im Zoo Landau in Erinnerung bleiben. Unter anderem erinnert eine wundervolle auf der Titelseite der 120 Jahre-Jubiläumszeitung abgedruckte Fotoaufnahme an Tigerkater Igor. red
Autor:Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau |
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