Zurück im Landauer Zoo: Die größte Raubkatze der Welt zieht wieder ein

Sibirische Tigerin Daría noch etwas schüchtern kurz nach der Ankunft im Landauer Zoo. Für das schließlich unaufgeregte Verlassen ihrer Transportkiste ließ sich die Tigerdame einige Stunden Zeit.  | Foto: Zoo Landau
  • Sibirische Tigerin Daría noch etwas schüchtern kurz nach der Ankunft im Landauer Zoo. Für das schließlich unaufgeregte Verlassen ihrer Transportkiste ließ sich die Tigerdame einige Stunden Zeit.
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Landau. Am 7. Januar war es so weit: Das Team des Zoo Landau in der Pfalz konnte einen wichtigen und lange ersehnten Neuankömmling begrüßen. Aus dem Zoo im ungarischen Debrecen erhielt der Landauer Zoo eine Sibirische Tigerin.

Für die im August 2017 in Debrecen geborene Katze mit dem klangvollen Namen Daría wurde im Rahmen des koordinierten Ex-situ-Programms (EEP) ein neuer Haltungsplatz gesucht. Ursprünglich war vorgesehen, dass Daría zusammen mit ihrer Schwester Dana nach Landau reist. Unglücklicherweise hatte sich Dana jedoch bei den Vorbereitungen zur Verladung verletzt und war damit zunächst nicht transportfähig. Ob und wann Dana nach Landau nachreisen wird, steht derzeit noch nicht fest. Der Zoo Landau und der Zoo von Debrecen bleiben dazu im engen Austausch. Es bleibt jedoch bei dem Plan, Daría so bald wie möglich zu vergesellschaften.

Nach dem Tod der beiden hochbetagten Landauer Tiger Igor und Ninoshka im Spätsommer letzten Jahres hatte der Koordinator des EEP den aktuellen Transfer empfohlen. Im Zoo Landau werden nach derzeitigem Stand allerdings auch weiterhin keine Sibirischen beziehungsweise Amur-Tiger gezüchtet. Doch gibt es andere Möglichkeiten wie Landau das Ex-Situ-Programm unterstützt. Obwohl auch diese Tigerunterart in der Natur stark gefährdet ist, wird die Zucht in den Zoos begrenzt, auch um Platzprobleme zu vermeiden. Dana und Daría sind selber nicht zur Zucht vorgesehen. Ihnen kommt hingegen als eine besonders imposante Tierart die wichtige und im Zoo Landau intensiv genutzte Rolle in der Umweltbildung zu. Gleichsam als Botschafter für die Bedrohungen ihrer Artgenossen im natürlichen Lebensraum.

Die größten Raubkatzen der Welt

Männliche Sibirische Tiger sind die größten Raubkatzen der Welt und können ein Gewicht von bis zu 300 Kilogramm erreichen. Weibliche Individuen sind mit unter 200 Kilogramm deutlich leichter. Ursprünglich kommt diese Tigerunterart im Grenzgebiet zwischen China, Nordkorea und Russland im Gebiet des auch namensgebenden Amur-Flusses vor. Um 1900 lebten insgesamt noch etwa 100.000 Tiger in einem überwiegend zusammenhängenden Verbreitungsgebiet, das sich vom Schwarzen Meer zur Küste des Pazifischen Ozeans und den Großen Sunda-Inseln über 30 asiatische Länder erstreckte. Heute gibt es im Ganzen schätzungsweise noch zirka 5.500 wildlebende Tiger, die nur noch inselartig vorkommen.

Der Sibirische Tiger ist eine von heute noch insgesamt sechs bekannten Unterarten des Tigers. Drei weitere Tigerunterarten, der Bali-, der Java- und der Kaspische Tiger, wurden durch menschliche Einflüsse bereits ausgerottet. Verlust des Lebensraums, aber vor allem die intensive Jagd, führen noch heute dazu, dass Tiger in den meisten verbliebenen Verbreitungsgebieten stark bedroht sind. Obwohl es keinerlei wissenschaftliche Belege für die pharmakologische Wirksamkeit gibt, werden fast alle Körperteile des Tigers in der Traditionellen Orientalischen Medizin genutzt und zu hohen Preisen gehandelt. Seit 1987 besteht ein generelles Handelsverbot für Tigerprodukte, doch der illegale Handel blüht leider dennoch. Der Haltung dieser Tierart in progressiven Zoos kommt zum Erhalt einer Reservepopulation und zur Wissensvermittlung also ein ganz besonders hoher Stellenwert zu. Umso erfreulicher ist es, dass in Landau die Tigerhaltung in einem zirka 7.000 Quadratmeter umfassenden Gehege weitergeführt wird.

Einleben im neuen Zuhause - noch nicht im Außengehege

DARÍA hat die Reise gut überstanden. Zunächst noch etwas schüchtern, lernt sie in den kommenden Tagen ihre Innen- und Vorgehege kennen. Die Tigerin und das Landauer Pflegerteam haben so zudem die Gelegenheit, sich ganz in Ruhe miteinander vertraut zu machen. Sobald es die Einschätzung des Zooteams erlaubt, wird es nochmal spannend und die Schieber zum reichhaltig strukturierten und großen Außengehege werden zum ersten Mal geöffnet. Dazu wird der Landauer Zoo dann erneut berichten.

„Wir sind sehr froh, dass eines der größten Gehege des Zoo Landau nicht lange leer stand und auch Zoobesuchende nun bald wieder eine der besonders faszinierenden Tierarten bewundern können“, so Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. red

"Aus unserer Stadt nicht wegzudenken": Zoo Landau mit Besucherrekord
Autor:

Katharina Wirth aus Herxheim

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