Jüdische Feiertage und Bräuche
Festkalender
Jüdisches Leben.Zum Schluss des Festmahls findet der Hausherr das Mazza für den Nachtisch nicht, das er zuvor zurückgelegt hat. Die Kinder haben es versteckt. Doch gegen ein Geschenk verraten sie dem Familienoberhaupt, wo das Mazza ist – ein Spaß in einem streng festgelegten Ablauf. Mit einem Festmahl nach einem ganz bestimmten Ritus mit Lesungen vom Auszug aus Ägypten beginnt das Pessachfest. Vorher steht ein gründlicher Frühjahrsputz an und dann gibt es acht Tage lang nur ungesäuertes Brot. Denn beim Auszug aus Ägypten, an das Pessach erinnert, blieb keine Zeit den Teig zu säuern. In diesem Jahr von Freitag, 15. April, bis Samstag, 23. April, feiern gläubige Juden Pessach, wobei die Tage jeweils mit dem Sonnenuntergang beginnen.
Rosch Haschana ist das jüdischen Neujahrsfest
Wie in allen Religionen und Kulturen wird der Jahreskreis auch im Judentum durch Feste geteilt. Das jüdische Jahr beginnt mit Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest, das in diesem Jahr am Dienstag, 6. September, gefeiert wird. Es ist der Tag der Erinnerung, der Erinnerung an den Bund, den Gott mit Israel geschlossen hat. Am Dienstag, 27. September, folgt mit Jom Kippur, der wichtigste Festtag im jüdischen Kalender, an dem Gott den Menschen seine Untaten verzeiht. An diesem Tag der Reue, Buße und Umkehr darf weder gegessen noch getrunken werden. Aber danach gibt es ein großes Festessen.
Laubhüttenfest Sukkot
An die Wanderung durch die Wüste nach dem Auszug aus Ägypten erinnert Sukkot, das Laubhüttenfest, das sieben Tage von Sonntag bis Sonntag, 10. bis 17. Oktober, gefeiert wird. Sieben Tage lang soll man in einer „Hütte“ ohne festes Dach leben, beziehungsweise die Mahlzeiten darin einnehmen. Aber Sukkot ist gleichzeitig der „Tag des Einsammelns“ - sprich: Erntedank. Und am achten Tag wird Schemini Azeret, das Schlussfest gefeiert. Es ist ein eigener Feiertag. Den neunten Tag, das „Torafreudenfest“, feiern nur Juden in der Diaspora.
Chanukka ist das Lichterfest
Das Lichterfest Chanukka wird oft mit Weihnachten gleichgesetzt, da es zur gleichen Zeit gefeiert wird, in diesem Jahr vom 19. bis 26. Dezember. Da das Öl des einzig heil gebliebenen Ölkrugs in dem von den Syrern entweihtem Tempel in dem siebenarmigen Leuchter acht Tage lang brannte, wird an jeden Abend an einem achtarmigen Leuchter eine zusätzliche Kerze entzündet. Und am 17. März wurde Purim gefeiert, das an die im Buch Esther beschriebene Rettung der Juden in Persien erinnert. In der gleichen Jahreszeit wie die Fastnacht erinnern auch die Bräuche von Purim an den Karneval. Es wird ausgelassen gefeiert, sich verkleidet und viel getrunken. Wie bei der jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz in Speyer wird häufig die Rettung der Juden in Persien als Theaterstück gezeigt (Purimspiele).
Hom Haschoa: Gedenken an die Opfer der Schoa
Ein weltlicher Feiertag ist Hom Haschoa, an dem der Opfer der Schoa gedacht wird. An diesem Tag, in diesem Jahr am Donnerstag, 28. April, heulen in Israel am Vormittag für zwei Minuten die Sirenen und die Menschen verharren im Gedenken an die Holocaustopfer. Selbst auf den Straßen ruht der Verkehr. An der zentralen Gedenkzeremonie in der Gedenkstätte Yad Vaschem nehmen auch Regierungsmitglieder teil. [rko]
Jüdischer Kalender
Der jüdische Kalender ist ein Lunisolarkalender. Das bedeutet, dass sich der Kalender nach dem Mond richtet, weshalb sich auch die Feiertage zu unserem Kalender jedes Jahr etwas verschieben. Durch den regelmäßigen Einschub eines zusätzlichen Monats wird der jüdische Kalender aber so korrigiert, dass die einzelnen Monate jedes Jahres stets in die gleiche Jahreszeit fallen, erklärt der Zentralrat der Juden auf seiner Webseite. Die Jahreszählung orientiert sich an der Schöpfung der Welt, die nach der jüdischen Überlieferung im Jahre 3761 vor unserer Zeitrechnung stattgefunden hat. Das heißt, Juden zählen aktuell das Jahr 5782. rko/ps
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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