Junghandwerkerstammtisch: Kreativ, individuell und sicher
Handwerk. Jahrhunderte altes Erfahrungswissen und modernste Technik kommen im Handwerk zusammen. Entsprechend ist Nachhaltigkeit im Handwerk ein wichtiges Thema. „Altes wieder zu neuem Leben erwecken - das Thema ist mir wichtig“, sagt beispielsweise Manuel Diesel, selbständiger Installations- und Heizungsbaumeister in Wörth. Dabei geht es ihm ebenso um die Arbeit beim Kunden, wie um die Handwerks-Innung. Deshalb findet er auch den Junghandwerker-Stammtisch der Kreishandwerkerschaft Südpfalz-Deutsche Weinstraße, bei dem sich seit drei Jahren jüngere Handwerker*innen vier Mal im Jahr austauschen eine gute Sache.
Von Roland Kohls
„Für mich ist die abwechslungsreiche Arbeit und die immer individuelle Ausführung das tolle am Handwerk“, sagt die 30-jährige Madlen Marie Janke Raumausstatter-Meisterin in Bad Dürkheim. Man habe stets das Ergebnis seiner Arbeit direkt vor Augen. „In meinem Handwerk wird jedes Produkt maßangefertigt“, so Janke, von der ersten Idee über die Beratung und Planung bis zur Endmontage vor Ort komplett begleitet sie jeden Auftrag. Der Alltag im Handwerk ist spannend und abwechslungsreich. Das Handwerk vereint Praxis und Theorie wunderbar. Außerdem hat man so viele Möglichkeiten sich fort- oder weiterzubilden, je nach den eigenen Interessen und Neigungen. Janke ist stolz auf ihren Meisterbrief im Raumausstatter-Handwerk. „Denn mit jedem Auftrag verschönere, optimiere oder erleichtere ich den Alltag meiner Kund*innen“, sagt die Handwerkerin.
Mit den eigenen Händen
„Mit seinen eigenen Händen etwas erschaffen“, ist für Jeanette Gassmann das Argument für das Handwerk. Kreativität und Spontanität sind deshalb gefragt, so die 37-jährige, die beim Heizungs- und Sanitärbetrieb Gaßmann in Landau-Wollmesheim nicht nur das Büro, Personal und die Buchhaltung managt sondern auch Bäder plant. „Ich muss mir niemals Gedanken über die Zukunft machen“, wirft Dachdecker- und Klempnermeister Max Leydecker ein. Denn schon heute fehlen etwa 250.000 Fachkräfte im Handwerk. Für den 35-jährigen Selbstständigen aus Landau ist auch der Zusammenhalt untereinander ein starkes Gefühl. „Dachdecker sein, heißt für mich Freiheit, Abwechslung und Ehre“, so Leyendecker.
Zusammenhalt wird auch beim Junghandwerkerstammtisch gelebt. In der Regel kommen zehn bis 15 Handwerker. Eingeladen sind alle Firmeninhaber der Innungsbetriebe oder die, die es mal werden wollen, bis 40 Jahre. Wer älter ist, wird jedoch nicht weggeschickt. Denn es geht gerade um den Austausch von erfahreneren und neuen Geschäftsführern. Dachdecker Leyendecker schätzt die Geschichten von anderen Gewerken. „Ich bekomme Informationen über die Region und Ideen, wie wir uns in der Gesellschaft einbringen können“, sagt der Handwerksmeister. Inspiration zu Arbeitsabläufen und zur Bewältigung von Schwierigkeiten bekommt Raumausstatter-Meisterin Janke. „Das beste Ergebnis unseres Austauschs sind dann gemeinsame Projekte“, so die 30-Jährige, „insgesamt der perfekte Mix aus Arbeit und Leben, ich freue mich auf jedes Treffen.“
Junghandwerkerstammtisch
Der Junghandwerkerstammtisch ist jeweils am ersten Donnerstag im Februar, Mai und im November, jeweils um 19.30 Uhr. Das nächste Mal treffen sie sich am Donnerstag, 4. Mai, in der Kaminstubb in Maximiliansau. Im Sommer gibt es dann einen „Spezial-Stammtisch“, letztes Jahr eine Schorlewanderung, in diesem Jahr wird es einen Grillevent geben. Außerdem sind interne Treffen geplant, an denen erfahrene Kollegen aus dem alltäglichen Nähkästchen von Inhabern plaudern. Interessierte Junghandwerker*innen melden sich an unter willkommen@khsdw.de. Infos auch online unter www.khsdw.de
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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