BBS Landstuhl als „Grenzenlos-Schule“ ausgezeichnet
Blick über den Tellerrand − Nachhaltiges Handeln in der globalisierten Welt

Die Übergabe der Auszeichnung in Form einer Urkunde und einer Plakette in den Räumen der BBS Landstuhl   | Foto: Frank Schäfer
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  • Die Übergabe der Auszeichnung in Form einer Urkunde und einer Plakette in den Räumen der BBS Landstuhl
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Von Frank Schäfer

Landstuhl.Wie kann es sein, dass hier in Deutschland ein T-Shirt für nur zwei Euro angeboten wird oder eine Designer-Jeans, die in Indien für zwölf Euro produziert wird, hier für 150 Euro verkauft wird? Mit globalen Fragen wie diesen setzen sich Schülerinnen und Schüler der BBS Landstuhl auseinander. Im Projekt „Grenzenlos - Globales Lernen in der beruflichen Schule“ des World University Services (WUS) wurde die Schule am 16. September nun für ihre Aktivitäten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ausgezeichnet.

Zu der Zertifikatsübergabe in den Räumen der BBS durfte Schulleiter Uwe Kleu neben Bürgermeister Ralf Hersina und dem Beigeordneten der Verbandsgemeinde Landstuhl, Uwe Unnold, auch Dr. Kambiz Ghawami (WUS) sowie die aus Ruanda stammenden Studierenden Pacifique Muhoza und Venuste Kubwimana begrüßen. Landesinnenminister Roger Lewentz überbrachte seine Glückwünsche per Videobotschaft: „Dies ist eine tolle Initiative der BBS Landstuhl - insbesondere was den Austausch mit unserem Partnerland Ruanda betrifft, mit dem wir gemeinsam im kommenden Jahr 40 Jahre Partnerschaft feiern werden. Ich begrüße die Zertifizierung als Beitrag zur Verantwortung für unsere eine, gemeinsame Welt.“

Gestaltung einer besseren Welt

Jan-Hendrik Winter, Referent im Landesbildungsministerium, richtete per Telefonschaltung seine Worte an die Schulgemeinschaft: „Eine andere Welt ist möglich. Der globale Norden hat eine Verantwortung, um den Problemen von Ausbeutung zu begegnen und für die Einhaltung der Kinderrechte und mehr soziale Gerechtigkeit einzutreten. Dazu braucht es Mut für Initiativen und vielfältige Anstrengungen in der Bildung. Das Projekt ’Grenzenlos’ ist ein gutes Beispiel, um diese Ziele zu erreichen. Ich wünsche allen Beteiligten viel Freude bei der Mitgestaltung einer anderen, besseren Welt.“ Jan-Hendrik Winter dankte sowohl den Schulakteuren wie auch Dr. Kambiz Ghawami: „Ihre Arbeit trägt an unseren Schulen Früchte.“

Fair-Trade muss nicht teurer sein

Im Anschluss übergab Dr. Kambiz Ghawami Schulleiter Uwe Kleu die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einer Plakette. „Sie werden mit der Globalisierung in Ihrem späteren Berufsalltag beschäftigt sein“, richtete sich Ghawami an die anwesenden Schülerinnen und Schüler der Klasse 1. Lehrjahr Einzelhandel. „Die globalen Zusammenhänge werden dann nicht mehr neu für Sie sein. Sie wissen dann, wie die Produktions- und Lebensbedingungen in anderen Ländern verbessert werden können. Darüber hinaus haben Sie gelernt, dass Fair-Trade-Produkte nicht immer teurer sein müssen.“
Die Initiative, sich für die Zertifizierung zu bewerben, ging von Lehrerin Tanja Weissgerber aus. Sie opferte viel von ihrer Freizeit, besuchte Lehrkräftefortbildungen und führte Lehrkooperationen mit „Grenzenlos“-Aktiven aus Afrika, Asien und Lateinamerika in ihrem Unterricht durch.

„Grenzenlos“-Aktive in der Pfalz

Als Teil einer Lehrkooperation richteten Venuste Kubwimana und Pacifique Muhoza zusammen mit Tanja Weissgerber und den Schülerinnen und Schülern den Blick auf die weltweite Handyproduktion und die daraus resultierenden Probleme für Mensch und Umwelt. Venuste Kubwimana und Pacifique Muhoza, die beide an der TU Kaiserslautern studieren, engangieren sich seit mehreren Jahren in ihrer Freizeit im Projekt „Grenzenlos“. An Schulen in der gesamten Pfalz erörtern sie in Form von Lehrkooperationen gemeinsam mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften Probleme der Globalisierung.
Die BBS Landstuhl ist nun Teil eines bundesweiten Netzwerks von knapp 40 „Grenzenlos“-Schulen, die sich mit BNE und Globalem Lernen befassen.

Hintergrund

„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ ist ein Projekt des World University Service (WUS) und wird gefördert von Rheinland-Pfalz und den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen und dem Saarland sowie von „Engagement global“ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Im Rahmen des Projekts, das sich an berufsbildende Schulen richtet, werden Referentinnen und Referenten vermittelt, die in ihren kostenlosen Lehrkooperationen den Fokus auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) legen. Es sind Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die durch ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen aus ihren Ländern Auszubildende sowie Schülerinnen und Schülern Kompetenzen im Bereich Interkulturalität vermitteln und sie zu nachhaltigem Handeln in der globalisierten Welt ermutigen.
Berufsbildende Schulen, die sich bei „Grenzenlos“ aktiv beteiligen und Nachhaltigkeit ganzheitlich in ihren Schulalltag integrieren, können sich als „Grenzenlos“-Schule bewerben. Die „Grenzenlos“-Aktiven durchlaufen eine kostenlose Weiterbildung in vier Modulen und erhalten bei einer abschließenden erfolgreichen mündlichen Prüfung das mehrsprachige Zertifikat zum „Facilitator for Global and Intercultural Education“. Die Grundlage für die Lehrkooperationen sind das Weltaktionsprogramm 2030 zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz (KMK) erstellte Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung.fsc

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Die Übergabe der Auszeichnung in Form einer Urkunde und einer Plakette in den Räumen der BBS Landstuhl   | Foto: Frank Schäfer
Dr. Kambiz Ghawami | Foto: Frank Schäfer
Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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