Radwege in VG Landstuhl: Was sich Bürger wünschen
Landstuhl. Wie sollte das Radwegenetz verbessert werden? Das wollte die Verbandsgemeinde Landstuhl wissen und hat die Bürger dazu aufgerufen, Vorschläge für ein Radwegekonzept zu machen. Redakteurin Cynthia Schröer hat mit Bürgermeister Dr. Peter Degenhardt darüber gesprochen, was bei der Aktion herausgekommen ist und wann die entsprechenden Maßnahmen dazu umgesetzt werden.
Detaillierte Vorschläge mit viel Ortskenntnis
Rund 60 Vorschläge seien eingegangen, die derzeit noch detaillierter ausgewertet werden, berichtet Degenhardt. Der größte Teil davon sei über die Online-Plattform eingegangen, einige Bürger hätten ihre Vorschläge persönlich bei der Verwaltung/TI vorgebracht oder auf Papier beziehungsweise per Mail abgegeben. "Die Vorschläge waren oft sehr gut und detailliert mit viel Ortskenntnis. Einige nahmen auch konkret Bezug auf die in Stufe 1 erarbeiteten möglichen Trassen oder schon erfolgten Wegeprüfungen" sagt der Bürgermeister. Oft hätten Bürger in einer Meldung mehrere Mängel genannt oder Verbindungen und Anregungen eingebracht. "Für die vielen eingegangen Meldungen mit wertvollen Anregungen möchten wir uns bereits an dieser Stelle schon herzlich bedanken."
Gefahr durch Schlaglöcher und Autofahrer
Wo lagen die Schwerpunkte bei den Wünschen? "Die Rückmeldungen bilden das gesamte Spektrum ab von aktuellen, punktuellen Gefahrenstellen bis hin zu längeren Rad-Verbindungen, die fehlen oder bei denen Lückenschlüsse notwendig sind", sagt Degenhardt. Auf bestimmten Abschnitten im Wegenetz wie auf der L500 zum Finsterbrunnertal sei "von allem etwas dabei" gewesen. Bezüglich der Gefahrenstellen habe es einige Meldungen zu "ungepflegten" Radwegen, Schlaglöchern oder fehlenden Bordabsenkungen gegeben. Auch Gefährdung für Fuß- und Radverkehr durch Autos, weil die Fahrer Vorfahrtsregelungen missachten oder zu schnell fahren, seien genannt worden. Als Beispiele hierfür nennt der Bürgermeister das Umfeld Bahnbrücke Schützenstraße oder das Umfeld Römerstraße.
Bessere Rad-Verbindungen gewünscht
Auch für notwendige und gewünschte Rad-Verbindungen seien sehr gute und detaillierte Vorschläge eingegangen. Mit rund 20 Meldungen sehr häufig genannt wurden Verbindungen innerhalb der Stadt Landstuhl, der Stadtteile Atzel und Melkerei zur Innenstadt sowie außerhalb des Stadtgebietes der Mühlenradweg, die Verbindung Mittelbrunn nach Landstuhl und Wallhalben und die Strecken Landstuhl-Bann. Außerdem wurden einige Alternativen zum geplanten/beschlossenen Radwegbau Oberarnbach-Obernheim-Kirchenarnbach erwähnt.
In einem nächsten Schritt werden alle Meldungen detailliert ausgewertet, aufbereitet und thematisch zusammengefasst. Dann soll das in Stufe 1 entwickelte, vorläufige und zum Teil noch recht "grobe" Netz weiter verfeinert oder auch verändert und an die Wünsche der Bürger angepasst werden, stellt Degenhardt in Aussicht.
Ergebnisse werden Verantwortlichen zugeteilt
Abschließend werden die Ergebnisse grafisch in Karten dargestellt. Die Netzabschnitte werden dann den einzelnen sogenannten Baulastträgern zugeordnet, das heißt: denjenigen, denen die Straße oder der Weg gehört. Das kann die Verbandsgemeinde mit ihren Ortsgemeinden sein, das Land, der Forst oder der Kreis. "Bei einigen Verbindungen gibt es nicht nur einen einzigen Baulastträger, sondern mehrere, die sich untereinander abstimmen müssen", ergänzt Degenhardt.
Hierbei werde das Konzept eine gute Grundlage darstellen, weil es zum einen das Netz als Ganzes sichtbar mache und Netzlücken aufzeige. Außerdem werden durch Prioritäten aufzeigt, was aus Sicht der Planung, der Bürger, der Verkehrssicherheit und anderer Faktoren am wichtigsten ist. "So kann besser entschieden werden, wie die vorhandenen Finanzmittel effektiv eingesetzt werden können und wofür Fördermittel beantragt werden können."
Mittlerweile seien schon erste festgestellte oder gemeldete Mängel vor Ort besichtigt worden. Weitere folgen nach Abschluss der Auswertung. Für einige Abschnitte sei bereits recherchiert worden, ob und welche Förderprogramme dafür zur Verfügung stehen.
"Zunächst muss aber die Auswertung vollständig abgeschlossen sein. Erst dann kann je nach Finanzmitteln und Planungskapazitäten die Umsetzung kleinerer und größerer Maßnahmen nach und nach auf den Weg gebracht werden" betont der Bürgermeister. cyn
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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