Kirchheimer Konzertwinter - Sommerausgabe
Dem Phänomen Graupner auf der Spur

Das Kirchheimer Bach Consort (2022) | Foto: Fritz Krämer/gratis
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  • Das Kirchheimer Bach Consort (2022)
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Kirchheim an der Weinstraße. Unbekanntes erforschen zu wollen, liegt in der Natur des Menschen begründet. Auch Musiker reizt es mitunter, in den Archiven von Landes- oder Universitätsbibliotheken und deren Musiksammlungen zu stöbern, um vielleicht auf Notenmaterial zur Ausweitung und Bereicherung des eigenen Repertoires zu stoßen.

So erging es auch vor Jahren dem Genter Musikwissenschaftler und Dirigenten Florian Heyerick, als er den noch vorhandenen umfangreichen Notenschatz des Darmstädter Hofkapellmeisters Christoph Graupner (1683–1760) in Händen hielt. Im Erkennen und Wissen um dessen Bedeutung als neben Johann Sebastian Bach wohl herausragendsten Barockkomponisten der damaligen Zeit machte er sich ans Sichten und Sortieren von dessen immensem Werk und begründete schließlich das sog. Graupner-Werkeverzeichnis, abgekürzt GWV.

Seither greifen Konzertveranstalter gerne auf dieses Verzeichnis zu, wenn sie Kompositionen von Graupner aufführen wollen. Doch längst sind nicht alle Werke als Druckausgabe verfügbar und schon gar nicht wieder erstaufgeführt, brachte es Graupner gar auf 1418 kirchliche Kantaten, 24 weltliche Kantaten, 113 Sinfonien, 44 Solokonzerte für ein bis vier Instrumente, 80 Suiten, 36 Kammersonaten und Klaviermusik sowie mindestens acht Opern.

Seit einigen Jahren beteiligt sich der Kirchheimer Konzertwinter unter seinem Künstlerischen Leiter Dominik Wörner an der Erschließung und Wiedererstaufführung des Graupnerschen Notenschatzes. Waren es 2017 Epiphanias-Kantaten, so folgten 2018 Solo- & Dialogkantaten und 2020 Kantaten mit obligatem Fagott. 2022 wurden schließlich sämtliche Kantaten für zwei Soprane und Bass in Kirchheim aufgeführt, auf CD eingespielt wie auch durch SWR2 und Deutschlandfunk ausgestrahlt. Es sind der immer wieder beeindruckende und schier unbegrenzte Einfallsreichtum des Komponisten, seine Fähigkeit, reizvolle Instrumentenvariationen zu bieten und stets wunderbare musikalische Klangfarben zu schaffen wie auch die Bereitschaft, sich von vorzüglichen Musikern kompositorisch inspirieren zu lassen, die das Phänomen Graupner im Wesentlichen ausmachen. „Seine Bedeutung als Komponist kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, ist sich der Veranstalter sicher. „Die heutige Musikwelt wäre ohne Zweifel ärmer, müsste sie auf das Graupnersche Werk verzichten, das der Komponist unbegreiflicherweise nach seinem Tode vernichtet wissen wollte.“

In Fortführung der begonnenen Pionierarbeit aus dem Jahre 2018 werden diesmal weitere ausgesuchte Solo- & Dialog-Kantaten – die Zwiesprache zwischen Seele (Sopran) und Jesus (Bass) betreffend - im Rahmen der Sommeredition der Kirchheimer Konzertreihe in zwei Konzerten in der Prot. Kirche in Kirchheim zur Aufführung gebracht. Dabei handelt es sich um von Graupner geschaffene sog. frühe Kantaten, zwischen 1712 und 1716 entstanden, denen Textdichtungen von Georg Christian Lehms zugrunde liegen. Die fünf zauberhaften Kantaten lauten: 1. Soll nun das unschuldsvolle Lamm – Estomihi (GWV 119/13), 2. Sehet, welch ein Mensch – Judica (GWV 1124/16) 3. Mein Jesus nahe doch zu mir – 2.Ostertag (GWV 1129/14) 4. Lass uns in deiner Liebe – 18.Sonntag nach Trinitatis (GWV 1159/12b) 5. Dein Schade ist verzweifelt böse – 19.Sonntag nach Trinitatis (GWV 1160/12a).

Aufführungstage sind Samstag, 26. August, 19 Uhr und Sonntag, 27. August, 15 Uhr. Die Gesangspartien bestreiten Marie Luise Werneburg (Sopran) und Dominik Wörner (Bass). Es spielt das Kirchheimer Bach Consort unter der Leitung von Florian Heyerick. Das Kantatenprojekt wird durch SWR2 aufgezeichnet und zeitnah ausgestrahlt werden. Ebenso wird davon wieder eine CD-Einspielung als Dokumentation produziert.

Der Eintritt ist frei – Spenden werden erbeten. red


Weitere Informationen:

www.konzertwinter.de

Das Kirchheimer Bach Consort (2022) | Foto: Fritz Krämer/gratis
Marie Luise Werneburg | Foto: Elisa Meyer/gratis
Dirigent Florian Heyerick | Foto: Freundeskreis
Autor:

Anne Sahler aus Bad Dürkheim

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