BriMel trifft
Fleißige Strickmaus für einen guten Zweck

Monika Holzhauser-Petry mit ihren diversen Fertigprodukten aus flauschiger Wolle | Foto: Brigitte Melder
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Tiefenthal. Eine wundervolle Geschichte kam mir aus dem Leiningerland zu Ohren, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten möchte. Ich traf mich am 8. Februar gut geschützt, auf Abstand und im Freien mit Monika Holzhauser-Petry, die sich selber als Strickmaus bezeichnet. Ihr mit Liebe und Leidenschaft gepflegtes Hobby führte über den langen Weg bis nach Südafrika. Neugierig geworden? Dann gehen wir mal in die Tiefe mit diesem Interview:

??? Hallo Moni, ich hab gelesen, dass du neben Deiner Arbeit leidenschaftlich gerne strickst. Erzähl mal ein bisschen etwas über Dich.
Moni: Ich habe Hauswirtschafterin gelernt, arbeite seit 2006 in einer Einrichtung für psychisch kranke Erwachsene. Dort putze ich auf einer Gruppe und bin für alles verantwortlich was Sauberkeit angeht. Ich bin da so reingerutscht. Davor habe ich 17 Jahre bei Rodalben in einer Schokoladenfabrik gearbeitet. Der Liebe wegen bin ich 2006 in die Vorderpfalz gezogen und wir haben im Sommer 2019 geheiratet. Ich fühle mich sehr wohl hier. In der Schule habe ich Handarbeiten gehasst. Aber als junge Frau hat es mir plötzlich Spaß gemacht.

??? Oh, da hast Du ja viel Verantwortung! Und zur Entspannung holst du dann die Wollknäuel und Stricknadeln hervor und strickst kleine Mützchen, Söckchen und mehr? Häkeln auch?
Moni: Ich mache Socken, Schals und Puppen. Noch lieber häkle ich. All meine Freunde und Verwandten sind mittlerweile eingedeckt. Ich gebe sehr viel Geld für Wolle aus, komme an keinem Handarbeitsladen vorbei ohne was zu kaufen. Einmal im Jahr gehe ich auf einen kleinen Weihnachtsmarkt und biete meine Sachen an (zum Einkaufspreis). An Handarbeiten kann man sowieso nichts verdienen, es ist viel zu zeitaufwendig.

??? Du strickst für eine ganze besondere Sache, wie ich gelesen habe. Erzähl mal ein bisschen darüber. Wie kam es dazu?
Moni: Also die ganzen Hilfsprojekte habe ich über Instagram entdeckt. Die Mützen, die nach Südafrika gehen, habe ich an eine Freundin in der Schweiz geschickt, deren Vater aus Südafrika stammt. Ich habe sie 2010 auf dem spanischen Jakobsweg kennengelernt und wir sind immer noch in Kontakt. Auch der Jakobsweg war ein sehr besonderes Erlebnis. Aber das ist eine andere Geschichte und ich habe sogar ein Buch darüber veröffentlicht. Ich stricke und häkle einfach aus Leidenschaft, und es hat für mich auch ein hohes Suchtpotenzial.

??? Und du hast sogar schon einen neuen Abnehmer gefunden? Große Nachfrage wie es aussieht.
Moni: Ich finde es schön, jemandem eine kleine Freude zu machen. Ich spiele immer wieder mit dem Gedanken, ans Kinderhospiz Puppen zu spenden. Leider fehlt mir die Zeit und wenn ich mal eine fertig habe, ist sie auch schon wieder weg. Wenn ich nicht arbeiten ginge hätte ich mehr Zeit für alles, was mir so im Kopf herumschwirrt. Ich unterstütze auch Plan Deutschland und habe über sie ein Patenkind aus Peru. Und dann ist da noch das Krankenhaus in Chemnitz, für die ich kleine Mützchen für die Frühchen stricke.

??? Und dann hab ich noch was von grünen Socken gelesen. Was hat es denn damit auf sich? Das ist ja der Wahnsinn, für welche Projekte Du alles die Nadeln schwingst.
Moni: Ach ja, der Verein Eierstockkrebs Deutschland e. V. hat das publik gemacht. Das Motto lautet „Mit uns bekommt ihr keine kalten Füße, sondern viel Hilfe und Informationen rund um Eierstockkrebs!“ Strickerinnen können einfach drauf losstricken und die Sockenspende an den Verein schicken mit dem Stichwort „Grüne Socken“. Bei der „Grüne Socken Aktion“ sind alle Grüntöne, vornehmlich werden Größen 38-41 gesucht, jedoch auch alle anderen Größen. Man möchte mit dieser Aktion auf die schwere Erkrankung Eierstockkrebs aufmerksam machen und erkrankten Frauen deutschlandweit ein paar grüne Socken durch die Krankenhäuser bei der Chemotherapie oder stationären Aufenthalt zukommen lassen.

??? Ich bin sehr beeindruckt von dem was Du tust. Bist ein herzensguter Mensch und die Leute wissen das zu schätzen. Kann man Dich in irgendeiner Weise unterstützen? Möchtest Du einen Aufruf machen?
Moni: Das Klima hat sich erwärmt, doch unsere Welt wird immer „kälter“. Ich wünsche mir, dass alle Leser dieses Interviews, die gerne stricken oder häkeln, ein Hilfsprojekt unterstützen (auch wenn es nur eine kleine Mütze ist). So wird die Welt durch uns gemeinsam ein bisschen "wärmer" werden. Solltet ihr keine Anlaufstelle finden, dürft ihr mich sehr gerne über Instagram @strickmaus7 anschreiben. Ich helfe gerne weiter.

??? Ganz lieben Dank für dieses Gespräch und viel Erfolg für all Deine Projekte, die ich gerne weiterverfolgen werde.
(mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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