BriMel unterwegs
ART-Lounge in Kombination mit Museumsbesuch
Ludwigshafen. Zum langen Abend im Museum spielte dieses Mal am 2. Februar in der ART-Lounge „DJ Kollektiv Waldfunk“. Das sind zwei junge Männer namens Adrian Müller und Alexander Ries, die gekonnt am Mischpult die Knöpfe bedienten, so dass eine schöne chillige Lounge-Musik erklang. Letztes Mal war ja „Waldrauschen“ für die Stimmung verantwortlich. An der transportablen Bar gab es wie damals leckere Cocktails und andere Getränke und die Liegestühle sowie der Couchbereich luden ebenfalls wieder zum Verweilen ein. Ich traf auf das Trio Helmut van der Buchholz, Theresia Kiefer und Anne Bossok (beide Kuratorinnen Hack-Museum), die sich angeregt unterhielten.
Ich hatte mich entschlossen, dieses Mal auch die Führung durch das sehenswerte Hack-Museum mitzumachen. Die Ausstellung „Streetlife“ klang vielversprechend und sollte unter Alessia Tardivo (Master in Kunstgeschichte und Philosophie) zu einer äußerst lebhaften Führung werden. Führungen sollten um 18, 19 und 20 Uhr stattfinden und waren richtig gut gefragt. Die 18-Uhr-Gruppe war bereits unterwegs und so genoss ich bei netten Gesprächen erst einmal den Caipirinha. Man muss sich schließlich stärker, wenn die anschließende Führung eine Stunde dauert.
„Streetlife - Die Straße in der Kunst von Kirchner bis Streuli“ ist noch bis 5. März zu besuchen. Die Ausstellung nahm die Besuchenden mit auf eine Reise durch die Straßen in der Kunst der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart. Als Ort der Repräsentation, Selbstinszenierung und Kommunikation, des Widerstandes oder Protestes, bildet die Straße seit jeher eine vitale Schnittstelle unterschiedlichster Lebensbereiche und gesellschaftlicher Gruppen.
In sechs Kapiteln führt die Ausstellung durch die Kunstgeschichte der letzten hundert Jahre. Medien- und epochenbergreifend angelegt spannt sie einen Bogen von den ambivalenten Straßenszenen der Expressionisten über die Eroberung der Straße im Kontakt zu Happening und Graffiti bis hin zu jüngsten künstlerischen Entwicklungen im Rahmen von Globalisierung und Demokratiebewegungen.
Gezeigt werden rund 160 Werke von über 70 Künstlern und Künstlerinnen; alle aufzuführen würde zu weit führen, deshalb nur ein Teil. Start war bei Luigi Russolo mit einem Gemälde von ca. 1911, weiter mit „Representing the street“ mit sehr phantasievollen Gemälden und Bildern. Georg Grosz als Gesellschaftskritiker malte in den 20er Jahren stilvoll unter anderem eine Dame mit Pelzmantel. Giorgio de Chirico hatte in seinem Gemälde einen Turm mit Gebäuden mit klaren Linien positioniert. Straßenfotografen brachten Szenen aus New York zur Geltung mit Motiven von Kindern in Schwarz-Weiß wie Helen Levitt und Martha Cooper. Eine große Rauminstallation mit Rohren und Röhrenfernsehern war nicht nur besonders ausladend sondern auch ein Blickfang. Und dann gab es noch den Künstler Guy Debord, der Straßen unter dem Titel „The naked City“ in Paris zerschnitt und zur eigenen Identität brachte. Es war eine sehr interessante Ausstellung mit viel Hintergrundinformationen von Alessia Tardivo. Herzlichen Dank! Lassen Sie sich von den Fotos inspirieren, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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