BriMel unterwegs
Ein Abend mit Flamenco & Tango vom feinsten
Ludwigshafen. Wissentlich, dass im ehemaligen Hallenbad Nord immer sehr schöne Events angeboten werden, führte mich mein Weg abermals am 26. September in diese LUcation. Der Gastgeber GML hatte in diesem Haus ein Konzert mit dem Titel „Ein Abend mit Flamenco & Tango“. Und was für ein wundervoller Abend das war!!! Full house - alle coranagerecht angeordneten Stühle und Bänke waren belegt. Eintritt war frei, Spenden jedoch natürlich gerne gesehen. Nach der Begrüßung und kleinem Überblick über diese Location durch Petronela Kron im Namen der GML legten gleich mal acht in schwarz gekleidete Flamencotänzerinnen am Beckenrand los.
Die Flamencolehrerin und Teil des Duos Petra Müller leitet seit 2010 die Flamencoschule Caña de Azúcar in Heidelberg. In 2012 kam als Duo-Partner Christian Kiefer in ihre Flamenco-Schule, um ihre Kurse mit der Gitarre zu begleiten. Hierzu war es erforderlich sich aufeinander abzustimmen, da sie eine unterschiedliche „künstlerische Sprachen“ sprechen. Und während sie die diversen Tanzstücke durchgingen, Schwerpunkte, Akzente etc. herausarbeiteten kamen sie auf die Idee gemeinsam als Duo aufzutreten. Das Flamenco-Ensemble „Caňa de Azúcar“ zeigte heute und hier zusammen mit mehreren Flamenco-Tänzerinnen neue atemberaubende Choreographien. Den rhythmischen spanischen Takt auf der Gitarre gab Christian Kiefer an und wurde zeitweise durch den Gesang von Petra Müller unterstützt. Da flogen nicht nur die Beine im Stakkato über den Fliesenboden, wofür dann auch noch extra für den Klang der Schuhe kleine flache Podeste eingebaut waren. Mit den Kastagnetten wurde geklappert, im Takt geklatscht und mit den Fächern elegante Handbewegungen gemacht, von den hübschen Kleidern sowie den darin steckenden Damen ganz zu schweigen. Zwei jugendliche Tänzerinnen zeigten ebenfalls ihr Können mit Anmut, Körperbeherrschung und Taktgefühl und ernteten viel Applaus. Es wurde Wellengeplätscher eingespielt und Christian Kiefer spielte gefühlvoll mit spanischen Akzenten auf seiner Gitarre während Petra Müller hierzu wunderschön tanzte. Wellenrauschen im Hallenbad passt! Der Abgang dieser Gruppe nach 45 Minuten wurde von frenetischem Beifall und Jubelrufen begleitet. In einer kurzen Pause, in der die Instrumentengruppe umgebaut wurde, konnte man sich mit Getränken versorgen und durch die GML-Ausstellung „Vier Elemente“ laufen.
Anschließend ging es mit dem Tango-Quartett weiter mit Tango, der nicht weniger erotisch als der Flamenco später auch getanzt wurde. Die Leidenschaft des Tangos wurde mit einem modernen Twist unterlegt. Die Band „Bandoneo“ ist die erste und bisher einzige deutsche Electrotango-Band. Mit dem Einsatz von Elektro-Beats, E-Gitarre und viel Bass verliehen sie den unvergänglichen Harmonien des Tangos eine zeitgemäße Note und das Publikum rastete vor Begeisterung aus. Die Musiker Norbert Kotzan am Bandoneon, Jochen Seiterle an der Gitarre und Vocals, Tobias Stolz an den Drums und Bogdan Alexander am Piano bildeten eine Einheit und es war ein Genuss zuzuhören. Es war der zweite Auftritt nach 2020 hier im Hallenbad. Immer wieder sah man zwei Paare am Beckenrand an den Zuschauern entlang flanieren und Tango tanzen, da saß jeder Schritt! Die excellente Band versprühte gute Laune und das Publikum war hin und weg. Ab und zu hatte Jochen Seiterle mit seiner E-Gitarre einen Solopart, den er mit Leib und Seele spielte. Nach über 2 Stunden verabschiedete sich die Band und man wippte im Geiste bei der Heimfahrt immer noch mit. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.