Filmvorführung und Diskussion
„Frau Vater“

Maria Einsmann verkleidete sich als Mann, um einen Job zu finden  | Foto: bt-medienproduktion / ps
  • Maria Einsmann verkleidete sich als Mann, um einen Job zu finden
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Ludwigshafen. Im Rahmen der Reihe „Rebellinnen im Ernst-Bloch-Zentrum“ zeigt das Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, am Mittwoch, 16. März 2022, um 18 Uhr, den Film „Frau Vater. Die Geschichte der Maria Einsmann“. An die Filmvorführung schließt sich eine Podiumsdiskussion mit Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, Barbara Trottnow, der Regisseurin des Films, sowie Prof. Dr. Francesca Vidal, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität Koblenz-Landau und Präsidentin der Internationalen Ernst-Bloch-Gesellschaft, an. Die Veranstaltung wird moderiert von Dietrich Brants (SWR).

„Frau Vater“

Der Dokumentarfilm „Frau Vater“ aus dem Jahr 2021 erzählt die Geschichte von Maria Einsmann, die sich nach dem 1. Weltkrieg in Mainz als Mann verkleidete, um Arbeit zu finden und für den Unterhalt ihrer Freundin Helene Müller und deren Kinder zu sorgen. Als ihre Tarnung 1931 aufflog, erregte der Fall internationale Aufmerksamkeit und beide Frauen wurden angeklagt. In „Frau Vater“ verknüpft Barbara Trottnow Szenen aus ihrem bereits 1995 erschienenen Film „Katharina oder: Die Kunst Arbeit zu finden“, der auf einem Drehbuch von Anna Seghers beruht, mit Aussagen von Zeitzeuginnen.

Gestartet wurde der Film am Equal Pay Day 2021. Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der damals in Deutschland 19 Prozent betrug. Oder anders ausgedrückt, bis zu diesem Tag arbeiten Frauen umsonst.

Barbara Trottnow, Regisseurin des Films, merkt dazu an: „Maria Einsmann hatte 1919 die Idee, als Mann zu arbeiten. Als Frau konnte sie keine Arbeit finden, und wenn doch, wäre sie schlechter bezahlt gewesen. Ich frage mich, ob Frauen wirklich so weit gehen müssen, die Identität eines Mannes anzunehmen, um einen fairen Lohn für ihre Arbeit zu bekommen. Ich hoffe doch nicht! Aber offenbar sind ausgefallene Ideen weiterhin gefragt, um etwas zu ändern. Der Film soll dazu ermutigen. Aktuell ist das Thema ungleiche Entlohnung leider noch immer.“

Diskussion

Bei der sich an die Filmvorführung anschließenden Diskussionsrunde soll das Thema des Films – Frauen in der Arbeitswelt – auf die heutige Zeit übertragen werden: Wie sieht die Lage für arbeitende Frauen heute aus? Was hat sich im Laufe der letzten 100 Jahre verändert? Ist es in der Arbeitswelt immer noch einfacher, ein Mann zu sein? Was muss noch getan werden, um Gleichberechtigung zu erlangen?

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung „Friedrich Engels und Ernst Bloch als Denker der Zukunft. Karikaturen, Kritik und konkrete Utopien statt, die noch bis zum 19. Mai im Ernst-Bloch-Zentrum zu sehen sein wird und zum Austausch über und Weiterdenken von gesellschaftskritischen Fragestellungen anregen soll.

Um Voranmeldung wird gebeten, per E-Mail an anmeldung@bloch.de oder telefonisch unter 0621 504-2202. Es wird ein Kostenbeitrag erhoben. Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regelung, im Gebäude gilt die Maskenpflicht.
Für weitere Infos zu aktuellen Hygienemaßnahmen verweist das Ernst-Bloch-Zentrum auf die Seite des Landes Rheinland-Pfalz: www.corona.rlp.de. ps/bas

Weitere Informationen:
www.bloch.de

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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