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Galerie Lauth zeigt „Die Landschaft als Sinnbild“
Ludwigshafen. Seit dem 18. März gibt es in der Galerie Lauth eine neue Ausstellung, die noch bis zum 20. April zu besichtigen ein wird. Erstmals in der Lauth-Geschichte stellt der schwedische Künstler Joakim Allgulander seine Gemälde „Die Landschaft als Sinnbild“ aus, die ich mir am 4. April ansah. Der Kontakt entstand 2021 durch eine Geschäftsanbahnungsreise des Bundesministeriums Kultur in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Galerien in Stockholm.
Joakim Allgulander wurde am 4. September 1965 in Stockholm geboren. Von 1985-1986 besuchte die Malereischule von Ölland, um danach drei Jahre ein Studium und eine Ausbildung an der Staatlichen Universität für Kunst und Design dranzuhängen und von 2002-2003 an der Universität Uppsala weiterzumachen. Joakim Allgulander gab 1994 sein Debüt als Künstler im Olle Olsson-Haus in Solna, zunächst als Bildhauer und Installationskünstler. Er arbeitete hierbei mit einer Vielzahl von Materialien und Techniken. Dem schwedischen Publikum ist er vielleicht am besten für seine limitierten Auflagen von Lithografien und Siebdrucken bekannt. 2013 zog er nach London und entwickelte sich weiter, um bald darauf vom internationalen Publikum entdeckt zu werden. Es folgten Ausstellungen und Kunstmessen in Hongkong, Basel, Miami und New York. Außerdem stellte er auch in seiner früheren Heimatstadt London in der Royal Academy oft he Arts und der Saatchi Gallery aus. Mittlerweile lebt er in Perinaldo, einem Bergdorf in Norditalien, wo die meisten der ausgestellten Werke entstehen.
In seinen Gemälden, die er auf gewisse Weise ebenso als Objekte oder sogar Skulpturen sieht, kehrt er immer wieder zur Landschaft zurück. Wahrscheinlich liegt es daran, dass er naturnah aufgewachsen ist. Er verwendet die Landschaft als Leitfaden für etwas Emblematischeres oder Abstraktes. Eine Nahaufnahme einer Blume mit ihren Formen und Volumina verwandelt sich je nach den verwendeten Farben oder wenn man Proportionen oder Größe ändert, in etwas anderes.
In den Lilienvariationen hat er ein Foto als Referenz verwendet und verschiedene Abschnitte davon genommen, die Proportionen in der Zeichnung verändert und dann in drei verschiedenen Farbschemata und Texturen gemalt, um etwas zu schaffen, das mehr mit dem Akt des Malens zu tun hat als nur eine Blume zu malen. In der Schwarzen Lilie, die auf eine fast cartoonhafte Weise abstrahiert ist, hat er sehr dunkle Farben verwendet, um Licht durch Kontraste zu erzeugen. Die Weiße Lilie ist diejenige, die am ehesten einer echten Lilie ähnelt, aber die Größe des Gemäldes und die Proportionen darin verleihen ihr ein unrealistisches Plastikgefühl, fast aufdringlich, aber schön.
Die Druckgemälde: Blue Shade ist ein Gemälde, das in einer Art Monotypie-Methode zusammen mit Malerei hergestellt wurde, ursprünglich inspiriert von den portugiesischen Azulejos, den blau glasierten Fliesen. Die Gemälde werden als Raster angefertigt, wobei jedes Quadrat ein Teil eines großen Bildes ist und auf Rohleinwand gedruckt wird, die dann grundiert und bemalt wird. Die gleiche Methode wird im großen Gemälde „Wasserfall“ verwendet, aber in diesem Gemälde ist die Methode aufgrund einer größeren Menge an aufgetragener Farbe und des freieren Ansatzes, den man bei der Malerei auf einer großen Leinwand haben kann, nicht so sichtbar, das Gefühl, dass man fast in das Gemälde hineingehen könnte.
Licht und Dunkelheit: Als Maler interessiert man sich in den meisten Fällen für Licht, wie man Licht mit Farben erzeugt. Er war so sehr am Licht interessiert, dass er anfing, Licht selbst zu verwenden, indem er Neonlicht in seinen skulpturalen Arbeiten verwendete. Als er Reflektionen im silbernen Meer beobachtete entschied er sich, Silberlack zusammen mit sehr matten dunklen Farben oder anderen Materialien zu verwenden, um die Kontraste zu schaffen, die er im Wasser sah. Es entstanden kleine Gemälde, bei denen Silber-, Kupfer- und Goldlack zusammen mit matten Farben oder sogar Flocken verwendet wurden, um den Eindruck von reflektierendem Wasser oder Licht zu erzeugen.
Außerdem in der Galerie ausgestellt sind noch Skulpturen von der Kunstmesse „art Karlsruhe“ des Künstlers Nick Röllin aus Bern und gebürtige Schweizer Künstlerin Evelyne Brader-Frank aus Kanada.
Die Ausstellung in der Galerie Lauth kann noch bis 20. April zu den Öffnungszeiten unter der Woche 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr in Augenschein genommen werden. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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