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Im kulTurm werden Nachfolger gesucht
Ludwigshafen. Am 12. März lud der Inhaber des kulTurm, Rollestraße 12-14, als wundervolle LUcation zu einem Pressetermin ein. Grund war die Vorstellung der Konzeptideen für die Zukunft des kulTurms, unter Mitwirkung der Öffentlichkeit.
Es ging um die Themen Nachfolge für die private Event & Kulturlocation im kulTurm sowie die Suche nach Investoren für den Wasserturmaufbau. Auch Wohnturm, Büroturm und/oder öffentliche 360-Grad-Aussichtsform sind möglich.
Seit 2008 betreibt Bernd Albert zusammen mit seiner Frau Anika Albert den Turm und alles was damit zusammenhängt. In den vergangenen 12 sehr erfolgreichen Jahren fanden unzählige Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen statt, aber auch private Events wie Geburtstags- oder Firmenfeiern und Hochzeiten. Alles war und ist möglich im kulTurm, der mit viel Platz gesegnet ist sowohl im Umfang als auch in der Höhe.
Der kulTurm, der eigentlich aus drei Gebäuden besteht (siehe Skizzen und Fotos) hat in luftiger Höhe eine freie 360-Grad-Rundumsicht. Er ist 47 Meter hoch und der untere Bereich des Bunkers wird von zwei Meter dicken Betonmauern umschlossen. Innen hängen Ölgemälde in der kreisrunden Galerie des Bunker-Hotels aus der Nachkriegszeit.
Der Wasserturm wurde 1953 aufgesetzt und war sogar noch in Betrieb als 2008 zur „Langen Nacht der Museen“ geöffnet wurde. Architektonisch und historisch ist das ein Highlight in der Stadt! Aber nicht nur der Turm genießt Aufmerksamkeit sondern auch der dazugehörende Turm-Garten, der in der Musik - Kultur- und Veranstaltungsszene beliebt ist. Alles vorhanden: Bühne und lauschige Sitzplätze im großen Garten mit Beach-Bar und Koiteich.
Familie Albert beendet den Betrieb zum 31.08.20 und sucht daher Nachfolger, Mieter und Investoren. Gerne dürfen es auch neue innovative Konzepte sein und auch Teilbereiche sind möglich. Wie wäre es etwa mit einem Atelier oder auch Atelierswohnung, beides nicht gerade üppig in Ludwigshafen? Ladengeschäfte, Büros für die Kreativwirtschaft und Existenzgründer, auch das ist möglich!
Albert hat als Autodidakt im kulTurm größtenteils alles selbst gemacht von der Planung bis zu handwerklichen Umsetzung. Egal, ob in kleinen Details oder großen baulichen Veränderungen des Ehepaares, sieht man die Liebe zum Turm, welcher mit Leben gefüllt wurde. Albert liebt es, Kultur und Kunst unter einen Hut zu bekommen.
Nach den vielen Jahren ist die jugendliche Kraft allmählich ausgeschöpft und daher suchen sie nun einen Mieter für den unteren Bereich vom Erdgeschoß mit Clubbereich über das erste bis zum zweiten Obergeschoß mit insgesamt über 500 qm. Hier hängen noch Originalschilder aus vergangenen Zeiten. Sogar als Hotel hat der Turm in den 70er Jahren gedient. Bürgerbräu und Hubertus waren die Namen der Wirtschaften mit über 50 Hotelzimmern, die hier ebenfalls eine lange Zeit untergebracht waren.
Die Location ist derzeit nur eingeschränkt für Events und Tagungen vermietet oder über den Kultursommer oder bei speziellen öffentlichen Veranstaltungen mit Gastronomie geöffnet. In die drei Ebenen passen bis zu 200 Personen.
Man könnte laut Alberts eingereichter Bauvoranfrage im Wassertank mehrere Ebenen einziehen, was 700 qm zusätzlich böte. Auch im Bunkerteil wurden Wandöffnungen im neuen Zukunfts-Konzept eingeplant. Diese ist jedoch noch nicht im Detail ausgearbeitet und lässt sich auf den Bedarf anpassen. Die Zusammenarbeit mit dem Bauamt und Denkmalschutz hat, so Herr Albert, gut geklappt. Man habe gut zusammengearbeitet und sich auch geeinigt, dass bezüglich des Denkmalschutzes auch jeweils jede zweite Fassadenseite im Original erhalten bleibt. Mit vier Meter Deckenhöhe können sich nach einem Umbau sehr attraktive Räume im Wassertank ergeben.
Am spektakulärsten sind jedoch die grandiose Aussicht über die Stadt in alle Richtungen und die wundervolle Helix-Wendeltreppe, die einen – zukünftig auch mit Fahrstuhl – bis ganz nach oben führt. Der Heizaufwand sei geringer als gedacht, der Wärmebedarf ist durch die dicken Betonwände gering und da sie mit Fernwärme heizen auch kostengünstiger. Auch Strom würde nicht viel gebraucht, da bereits seit 10 Jahren auf LED-Technik und Präsenzmelder umgerüstet wurde. Der größte Posten seien aber die Renovierungsarbeiten gewesen sowie zeitraubende Verfahren mit bestimmten Bereichen der Stadtverwaltung. Auch müsse die Fassade des kulTurms teilweise renoviert werden.
Fazit: Man sollte den bestehenden Wassertürmen helfen und nicht abreißen.
Am 7. April zwischen 15.00 und 18.00 Uhr bietet Familie Albert einen „Tag der offenen Tür“ für Ernst meinende Interessenten aus Industrie, Handwerk, Kunst, Kultur, Gastronomie und Politik an. An diesem Tag wird man sich selbst ein Bild von der Örtlichkeit mit allem drum herum machen können. Bitte um Anmeldung unter info@kulturm.de.
Wer noch einmal die Gelegenheit nutzen möchte ein Event im kulTurm mit dem Gründerteam zu veranstalten hat noch bis Ende August 2020 Zeit. Es stehen ausreichend Waschplätze und Desinfektionsmittel bereit. Auch ein Meter Abstand kann man in Zeiten von Corona im Turm problemlos realisieren. Auch der große Garten ist jetzt ab Frühling wieder verfügbar. (mel)
Siehe auch Bericht und Fotos zum "Tag des offenen Denkmals" https://www.wochenblatt-reporter.de/ludwigshafen/c-lokales/tag-des-offenen-denkmals-der-interessante-kulturm_a120112
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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