Neuer Trend: Figure Running
Malen nach Straßen
Laufen. Von der Sperlinggasse nach rechts in den Schwalbenweg, kurz darauf wieder eine Rechtskurve, auf der Nietzschestraße folgt eine schnelle Kehrtwende und auf gleichem Weg zurück. Was nach einem wirren Laufweg aussieht, bildet auf der Tracking-App das Auge einer Eule. Norbert Asprion malt Tierfiguren mit seinen Füßen. Der Chemie-Ingenieur aus Ludwigshafen am Rhein betreibt sein neues Hobby „Figure Running“.
Während der Mittagspause dem Büro-Trott entkommen und Sport treiben. Der 54-jähirge Asprion suchte eine neue Herausforderung bei seiner täglichen Runde: Er läuft Tier-Figuren in Ludwigshafen am Rhein. Ob Steinbock, Elefant oder eine Eule - akribisch geplante Routen werden durch digitale Technik verfolgt und auf eine Stadtkarte gelegt. So entsteht aus vielen Kunstwerken ein Zoo in Asprions Heimat Ludwigshafen. „Mittlerweile sind 42 Tiere fertiggestellt“, sagt Asprion stolz. Für die Figuren ist bisher eine beachtliche Strecke zusammengekommen. „Überschlagen sind es etwa 600 Kilometer, die ich für die Tiere gelaufen bin“, sagt Asprion, der etwa jeden zweiten Tag unterwegs ist.
Die Idee kam Asprion während des November-Lockdowns. Seine gewohnten Laufrouten wurden ihm zu langweilig. Zufällig stellte er fest, dass seine Strecken interessante Formen hatten. Mit einem Klick in die Social-Media-Welt geschickt, erhielt Asprion durchweg positive Rückmeldungen aus seinem Bekanntenkreis. Asprion nahm sich den Stadtplan Ludwigshafens vor und plante Routen, schnell kamen Wünsche von Freunden für bestimmte Tiere hinzu.
Da Asprion für seine Figuren auch mal wieder die gleiche Strecke zurückläuft oder eine Straße mehrfach quert, begegnet er den gleichen Personen in wenigen Minuten manchmal mehrmals. „Ich sehe regelmäßig fragende Blicke“, schmunzelt er. Lauf-Anfängern rät er, sich keine zu großen Ziele zu stecken. Für die Planung der tierischen Routen sei es zu Beginn hilfreich, den Stadtplan auszudrucken, um passende Laufwege zu finden.
Die Navigation beim Laufen übernimmt die Outdoor-App Komoot über das Handydisplay oder die Kopfhörer. Asprion ist mit seinem Hobby nicht allein: Der Trend „Figure Running“ findet weltweit Anklang. So hat Asprion bereits Kontakt zu einem App-Entwickler, der eine Anwendung speziell für das besondere Lauf-Hobby austüftelt. Die App soll „rundoodles“ heißen und im Laufe des Jahres online gehen.
Info
Zur Inspiration für die Routenplanung, findet man auf Instagram teils sehr komplexe Beispiele im Profil @strav.art.
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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