BriMel unterwegs

Martinskirche platzt mit „Broom Bezzums“ aus den Nähten

Ludwigshafen. Am 2. Februar begab es sich, dass ich erstmals die evangelische Kirche im Ludwigshafener Stadtteil Maudach besuchte, um erstmals der Band „Broom Bezzums“ zu lauschen. Und was für ein wundervolles bezauberndes Konzert wurde das, welches der Kulturförderkreis Ludwigshafen-Maudach da auf die Beine gestellt hatte!

Bereits bei der Parkplatzsuche wurde man sich bewusst, dass es hier in Maudach eine Veranstaltung geben musste. Bereits um 16.30 Uhr waren die Kirchenbänke belegt. Zum Konzert wurden nach und nach immer wieder Stühle hinzugestellt, was nicht einfach war, denn der Fluchtweg musste freibleiben. Mindestens 220 Sitzplätze und Stehplätze bis hinauf auf die Empore wurden von den Konzertbesuchern belegt. Sogar noch draußen vor der Tür wollte man sich das Konzert nicht entgehen lassen. Die beiden Musiker hatten am Ende des Ganges mehrere Streich-Instrumente um sich „geschart“ und alle sollten zum Einsatz kommen. Power-Folk vom Feinsten und das bei freiem Eintritt, Spenden waren allerdings willkommen; da ließ sich auch keiner lumpen. In der Pause hatte die Kirchengemeinde mit ihren ehrenamtlichen Helfern die Besucher mit Getränken und Brezeln versorgt. Für die Tontechnik zeigte sich Bernd Windisch verantwortlich.

Pfarrer Michael Lupas „predigte“ heute indem er die Gäste beruhigte, so dass kein Chaos entstand. Es würde nicht das letzte Mal sein, dass die Band hier auftrete. Der seit Oktober 2024 amtierende 1. Vorsitzende des Kulturförderkreis Ludwigshafen-Maudach e.V. (KFM) Mike Thisling-Pfeifer und der 2. Vorsitzende Peter Bergen hießen die Konzertbesucher willkommen. Nach Corona habe er diese Folk-Formation in Mannheim kennengelernt und wurde Fan. Entertainment sei garantiert!

In der Presse der RHEINPFALZ: 2005 führte das Schicksal die beiden englischen Vollblutmusiker zusammen und der Liebe wegen nach Deutschland. Seitdem sind Mark Bloomer und Andrew Cadie als „Broom Bezzums“ zu einer der führenden Folkbands der Republik geworden. Ihr enger Harmoniegesang zieht die Zuhörer in ihren Bann und lässt sie in eine Welt der Geige, Northumbrian Small Pipes (nordenglischer Dudelsack), Mandola, Gitarre und Percussion eintauchen. Mit einer einzigartigen Mischung aus dieser gekonnten, ansteckenden Musik und ihrer unnachahmlichen humorvollen und prägnanten Ansagen sorgt das Duo für eine eindrucksvolle Zuschauererfahrung und stetig wachsende Fangemeinde.

Die beiden Musiker wechselten sich mit der im englisch geprägten Akzent-Moderation ab und meinten zum Einstieg mit Blick auf das zahlreich erschienene Publikum „Mir war gar nicht bewusst, dass wir so berühmt sind!“ Es sei das erste Konzert in Maudach und dieses Jahr würden es 20 Jahre werden seitdem sie als Songwriter unterwegs sind. Sie hatten auch viele neue Songs dabei und warten momentan auf die Lieferung des neuen Albums. Und dann legten sie gleich beschwingt mit „Feel your way“ los, so dass bei den Besuchern Körper und Beine im Takt mitwippten. Sie fühlen sich wohl in Deutschland und dass sie seit 5 Jahren in einem Land mit Gerechtigkeit leben und das bitte so bleiben möge, worauf ein tosender Applaus folgte. Bereits beim zweiten Song „Standing Strong“ brachten sie das Publikum dazu, mit ihren starken Stimmen als Chor zu unterstützen. Beim dritten Song „Camogli Jigs“ ging es um Geräusche. „Wenn ihr ganz authentisch sein wollte, macht einfach mit!“ Insgesamt war die Kommunikation mit dem Publikum immer lustig wie auch die nächste Ansage, dass das folgende Seemannslied „Keep Hauling“ aus Weisenheim am Sand komme, also am Meer, und das Publikum sei das Schiff. Und der „Shantychor“ sang begeistert mit. „Kennt ihr den Film „Fisherman‘s friends?“ Darin ging es auch vom Kutter in die Charts. Sie wollten den Besuchern das neue Album schmackhaft machen, das ja aber noch nicht da sei. „All in good time“, „Pipers Hut“ und „Reincarnation“ folgten.

Den fantastisch interpretierten Song „House oft he rising sun“ gab es als gefühlvolles Solo mit Geige in einer Art wie man es noch nie gehört hatte und Gänsehautmomenten. Der eine wohnt in Weisenheim am Sand und der andere im Hunsrück, aber dieser durfte beim hiesigen Fußballverein als Engländer nie einen Elfmeter schießen. Vor der wohlverdienten Pause sorgten dann noch einmal flotten Weisen in „Here we go“ für Stimmung und das Publikum klatschte im Takt mit.

Im zweiten Set performten sie „Remember us“, „Sail away“, „New Reels“, „Man gave names“, „Dust din and Diesel“, „Snow Tree“, „Winter is past“, „A Soulin“ und als Zugabe Buy Broom Bezzums“ und „Wayfaring Stranger“. Dass es für diesen wundervollen Abend standing ovations gab verwunderte nicht.

Diese mitreißende irische und britische Folkmusik machte einfach gute Laune und es war für die Ohren ein wahrer Musikgenuss mit eigenen Interpretationen von traditionellen Volksliedern und Eigenkompositionen. Ein Musikgenuss ohne Reue und auf ein nächstes Mal!

Für den Kulturförderkreis Ludwigshafen-Maudach e.V. war dies das erste Konzert in 2025, aber es werden noch ein paar weitere Veranstaltung im Laufe des Jahres folgen: www.kfm-lu-maudach.de.
(mel)