Regiepreis beim Internationalen Filmfestival geht an Thomas Stuber
Ludwigshafen. Der 11. Festivaltag steht ganz im Fokus der Regie. Preisträger Thomas Stuber sei ein „Meister in der Kunst des Regieführens“, so Festival-Intendant Michael Kötz. „Seine Regiekunst passt nicht in den Zeitgeist der Unterhaltung, der Nebenbei-Rezeption von Filmgeschichten. Dafür haben sie viel zu viel Wucht. Für mich knüpfen sie an das an, was ein Rainer Werner Fassbinder einst tat, die Gesellschaft von unten zu betrachten und ihr zugleich das heimliche Glanzlicht des Himmels und aller guten Geister zu verleihen.“
„Meine Filme „Herbert“ und „In den Gängen“ haben wir hier gezeigt, jetzt zeigen wir „Die stillen Trabanten“ – das ist meine deutsche Trilogie, die ich hier abschließe. Das verrate ich ihnen. Denn damit geht hier in Ludwigshafen für mich eine Reihe zu Ende“, so Regiepreisträger Thomas Stuber. „Ich nehme den Preis hier an und nehme ihn als Ansporn mit, immer weiter diese Filme zu machen.“
Nach der Preisverleihung um mit voll besetzten Zeltkino präsentiert das Festival seinen aktuellen Kinofilm „Die stellen Trabanten“ in Anwesenheit von Hauptdarstellerin Nastassja Kinski und Produzent Jochen Laube.
Über Thomas Stuber
Schon sein erster Kurzfilm „Es geht uns nicht gut“ und sein erster 60-Minüter „Teenage Angst“ gewannen einen Preis. Er drehte drei Folgen des „Grossstadtrevier“ und schon folgte 2015 sein Film Herbert, das tief beeindruckende Melodram um einen abgehalfterten Boxer, gespielt von Peter Kurth, der dafür beim Deutschen Filmpreis als bester männlicher Hauptdarsteller geehrt wurde. Nach einigen hochgelobten Fernsehkrimis wurde „In den Gängen“ zum ganz großen Durchbruch für Thomas Stuber. Die zärtlich beschriebenen und differenziert inszenierten Charaktere im Mikrokosmos eines Großmarktes nach einer Kurzgeschichte von Clemens Meyer – der Film lief auf dem Festival des deutschen Films 2019 - waren beeindruckend.
Der Tatort „Angriff auf Wache 08“ mit Ulrich Tukur folgte als ein herausragendes Regiewerk des Genre-Zitierens. Hausen, der Polizeiruf „An der Saale hellem Strande (2021)“ und nun „Die stillen Trabanten (2022)“– ein weiteres und virtuos atmosphärisch komponiertes Meisterwerk dieses 42-jährigen Regietalents aus Leipzig. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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