Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Sommerfeeling in der Pop-Art
Von Charlotte Basaric-Steinhübl
Ludwigshafen. Urlaub, Baden gehen, am Strand herum liegen - diese und noch viele schöne Aktivitäten mehr verbindet man mit dem Sommer. In Zeiten der Corona-Krise stand (und steht) in den Sternen, ob und wie man in diesem Jahr die schönste Jahreszeit genießen kann und so kamen die Verantwortlichen des Wilhelm-Hack-Museums auf die Idee, kurzfristig eine Ausstellung zu konzipieren, die das typische Sommerfeeling beim Ansehen der Werke zum Leben erweckt. Das neue Kabinettstück „Good Vibrations. Sommer in der Pop-Art“ behandelt das neue Lebensgefühl der 1960er und 1970er Jahre. Darin spielen Musik und Freizeitgestaltung eine große Bedeutung. Die gezeigten Grafiken und Objekte stammen größtenteils aus der Sammlungsschenkung des Düsseldorfer Rechtsanwalts Heinz Beck und geben eben diesen neuen „Lifestyle“ wieder.
Pop-Art
In den 1960er und 1970er Jahren thematisiert die Pop-Art in leuchtenden Farben, monochromen Flächen und Rasterpunkten den Aufschwung der Wirtschaftswunderjahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Werbung und Konsum spielen dabei eine wesentliche Rolle. Das alltägliche Leben sollte in der Kunst dargestellt werden und für jeden erschwinglich sein - und somit die Kunst wieder in den Alltag integriert werden. Zahlreiche Künstler wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein finden Vorlagen für ihre Arbeiten in Comics, Zeitungen, Magazinen oder dem Fernsehen. Die Grenzen zwischen Reklame und Kunstwelt verschwimmen zunehmend miteinander.
Freizeitkultur und Musik
Die Ausstellung stellt Positionen amerikanischer, britischer und deutscher Künstler einander gegenüber und widmet sich insbesondere der neu entstehenden oder wieder auflebenden Freizeitkultur der damaligen Zeit. So finden die „Good Vibrations“ ihre Vertonung in der Pop-Musik, die seit den 1960er Jahren immer mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht. Amerikanische und britische Künstler wie Peter Blake oder Robert Stanley nehmen die Pop-Musik in ihre Bildwelten auf und gestalten Siebdrucke mit Bandfotografien der Beach Boys oder der Beatles.
Sommerurlaub als jährliches Ereignis
Neben der Pop-Musik wird die Freizeit zu einer neuen Konstante des gesellschaftlichen Lebens. Das Verreisen nimmt einen ganz neuen Stellenwert ein und der Sommerurlaub wird zum jährlichen Ereignis. Am Strand zeigt sich eine neue Freizügigkeit, die sich auch in den Bildwelten widerspiegelt. Objekte wie die Badeschuhe im Glas von Dieter Reick, die Wassermelonen aus bemaltem Schaumstoff von Piero Gilardi oder die Siebdrucke mit Bikinimodellen von Gerald Laing stehen exemplarisch für das neue Lebensgefühl: Sommer, Sonne, Strand und „Good Vibrations“. Die Ausstellung ist ab Samstag, 6. Juni 2020, bis Ende September 2020 im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum zu sehen.
Veranstaltungen im Wilhelm-Hack-Museum
In naher Zukunft kann man das Wilhelm-Hack-Museum auch wieder intensiver erleben: Dann soll es wieder Veranstaltungen und Führungen geben, so Museumsdirektor René Zechlin. Natürlich unter Einhaltung der Corona-Richtlinien. So werden die Führungen, für die man sich vorab anmeldet, in kleinen Gruppen erfolgen. Geplant sind die erweiterten Angebote ab Anfang Juli. bas/ps
Weitere Informationen:
Wilhelm-Hack-Museum
Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen
www.wilhelmhack.museum
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr von 11 bis 18 Uhr; Sa, So, Feiertag von 10 bis 18 Uhr; Do von 11 bis 20 Uhr; Mo ist geschlossen
An den Samstagen ist der Eintritt frei.
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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