BriMel unterwegs
Spendengala „Changes“ zugunsten des Frauenhauses
Ludwigshafen. Am 13. Mai um 18.00 Uhr füllte sich wieder einmal die wundervolle LUcation Ehemaliges Hallenbad Nord mit über 100 Menschen aus dem Künstlerbereich und vom Frauenhaus, die sich um das Schwimmbad herum bis hinauf zur Empore verteilten. Die weiteste Anreise hatte das Ehepaar Matheisen aus München. Über Monate hinaus (seit September 2021) trafen sich sechs Künstlerinnen, um ein ganz besonderes Projekt ins Leben zu rufen: „Changes – Zeit der Veränderung“ - Wanderbilder, das heißt Bilder wurden unter den Künstlerinnen getauscht und jeweils weiter gestaltet. Auch das SWR-Fernsehen war auf die Aktion aufmerksam geworden und berichtete im Februar darüber (https://www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/wie-wanderbilder-nach-und-nach-durch-sechs-kuenstlerinnen-entstehen-100.html). Ziel war es, die Frauen zu unterstützen, die – aus welchen Gründen auch immer – im Frauenhaus in Ludwigshafen leben. Man möchte diesen Frauen Courage vermitteln, indem sie sie spüren lassen, dass die Gesellschaft an sie denkt. Deshalb wollte man diese sechs Tauschbilder gerne am heutigen Abend versteigern. Aber auch ohne Ersteigerung durfte man gerne kommen und die Veranstaltung unterstützen, denn auch Spenden und Einnahmen kamen dem Frauenhaus zugute.
Freia Lerchenmüller und ihr Mann Jörg umrahmten den Abend musikalisch. Eingeleitet wurde das Event vom GML-Geschäftsführer, Herrn Dr. Grommes, der ein wenig über das 65 Jahre alte Gebäude erzählte, in dem über das Jahr verteilt 15 Veranstaltungen stattfinden (https://www.gml-ludwigshafen.de/lucation-%E2%80%93-ehemaliges-hallenbad-nord). Die Gemeinschafts-Müllheizkraftwerk Ludwigshafen GmbH ist für 1 Million Menschen verantwortlich. Anschließend begrüßte Frau Dr. Eva Lohse die Gäste und erzählte, dass das Frauenhaus dieses Jahr 40-jähriges Jubiläum feiert und sodann die Vorsitzende, Frau Eva-Maria Uebel das Thema fortführte. Sie bedankte sich, dass Frau Dr. Lohse die Schirmherrschaft für das Frauenhaus übernommen habe und bedauerte, dass durch die Pandemie viele geplante Aktionen nicht stattfinden konnten. Nach einer weiteren Musikeinlage stellte sich die Künstlerin Susanne Wolf-Kaschubowski mit ihrem Projekt „Changes“ und ihre teilnehmenden Künstlerinnen vor. Ebenfalls erklärte sie den Ablauf der Spenden/Versteigerung. Es wurde erzählt, wie das Projekt der Tauschbilder entstanden ist, was sie erleben durften und welche Herausforderungen es gab. Es geht um Verunsicherungen, die durch Veränderungen entstehen.
Ingrid Hess aus Ludwigshafen: Meine Malerei und Collagen sind eine Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen. Durch eine Verschiebung des Bildsujets in die Abstraktion werden die Atmosphäre, das Material, die Struktur des Alltags, die uns alle umgibt, für den Betrachter greifbar.
Freia Lerchenmüller aus Mannheim: Schwerpunkte bei ihr sind gegenständliche und abstrakte Malerei, Akt, Landschaft (Acryl, Aquarell, Stifte aller Art, Mischtechniken)
Andrea Matheisen aus München: Ihr künstlerisches Thema ist der Mensch. Ebenso sehr wie über die Zerbrechlichkeit der Seele und des Universums, forsche und staunt sie über die Urkraft, die in beidem verborgen liegt. Und beides - Seele und Urkraft - lasse sie in ihre Arbeiten einfließen. Der Vorschlag zu dieser Zusammenarbeit „Changes“ stammt von ihr.
Ute Nick aus Ludwigshafen: Ihre Technik ist die Acrylmalerei, aber auch Collagen mit Textilien und Papier. Ihr Leitthema: Momente der Stille
Maria Stahl-Kolb aus Schifferstadt: Sie malt ihre Bilder frei und intuitiv. Das Hauptthema ist die Farbe. Sie ist Inspiration und Ausdruckmittel zugleich und der Ausgangspunkt aller Werke, die in einem aufwändigen Arbeitsprozess, Schicht für Schicht, entstehen. Es faszinieren nicht die geplanten, sondern die wunderbaren Details, die durch das Arbeiten mit dem Material entstehen. Risse, Schleier, Brüche, deren Reiz in der Verbindung zu einem harmonischen Ganzen liegt.
Susanne Wolf-Kaschubowski aus Altrip: Ihr künstlerischer Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit Naturmaterialien, natürlichen Farbpigmenten und farbigen Sanden in gegenständlichen und freien Arbeiten. Die Faszination über die in der Natur vorkommenden Farbnuancen überträgt sich auf ihre Experimentierfreudigkeit und Leidenschaft für große Formate.
Das Projekt „Changes. Zeit der Veränderung“ wird so beschrieben:
Diese sechs Künstlerinnen malten gemeinsam sechs Bilder, wobei jede Künstlerin ein Bild begann und es dann weiterreichte. Somit war jede Malerin an jedem Bild beteiligt. Das gemeinsame Tun, das Loslassen des gestalteten Bildes, das Einlassen auf das folgende und wieder loslassen: das sei für sie eine hohe Form des Respektes vor der Arbeit der anderen. Sie begaben sich hier auf ein neues künstlerisches Terrain. Das forderte jede auf neue Art heraus und brachte neue künstlerische Erfahrungen. Die Resultate dieses herausfordernden Prozesses konnten sich sehen lassen.
Was trieb sie an? Positiv angeregt durch die besinnliche Zeit des Lockdowns, sensibilisiert für gesellschaftliche und soziale Veränderungen, fühlten sie sich inspiriert zu einem Projekt der Humanität, das Lust auf Leben, Aufbruch, Hoffnung und Zuversicht macht!
Im Anschluss lud der Zonta-Club Ludwigshafen zu Speis und Trank. Es bestand die Möglichkeit sich die Bilder und Dokumentation anzuschauen und für das Frauenhaus zu spenden. Nach einer weiteren Musikdarbietung wurden die Spenden und die Versteigerung ausgewertet. Am Ende kam eine fantastische Summe von 5373 Euro zusammen. Die glücklichen neuen Besitzer konnten sich ihr ausgesuchtes Gemälde auch gleich mitnehmen. Herr Dr. Grommes war stolz, dass dies wieder eine so schöne Veranstaltung wurde und freute sich sehr für das Frauenhaus. Heute war erst die dritte von 15 Veranstaltungen; da gibt es also noch etliches zu hören und sehen.
Resümee: Es war eine wundervolle Veranstaltung in außergewöhnlichem Ambiente. Immer wieder einen Besuch wert. Und dass durch diese außergewöhnliche Idee für das Frauenhaus eine stolze Summe zusammen kam, ist besonders erfreulich.
Auf der Homepage finden Sie alle Informationen zusammengefasst: www.changes-zeit-der-veraenderung.de
Nächstes Event in der LUcation – Ehemaliges Hallenbad Nord (Erzbergerstraße 12) ist bereits nächstes Wochenende am 20.05. um 19.00 Uhr mit einer Vernissage „In den Wind geschrieben – Poesie in Holz und Sand“ von Dr. Erhard Seiler mit wunderschönen Holzskulpturen und Susanne Wolf-Kaschubowski mit Malerei. Die Ausstellung wird weiterhin am 21.05. von 14-18 Uhr und am 22.05. von 14-17 Uhr zu besichtigen sein. Nicht verpassen! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.