Tag des offenen Denkmals 2022 in Ludwigshafen
Ludwigshafen. Bundesweit findet am Sonntag, 11. September, der diesjährige Tag des offenen Denkmals statt. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto: „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“. Mehrere Institutionen in Ludwigshafen beteiligen sich wie im vergangenen Jahr an der Aktion.
Im Zuge des Tags des Denkmals gibt es unter anderem Wissenswertes zum ehemaligen Hallenbad Nord, Ecke Pettenkoferstraße 9/Erzbergerstraße 12, zum Schillerhaus in der Schillerstraße 6, zur Melanchthon-Kirche in der Maxstraße 38, zum Lutherturm in der Lutherstraße, zur Wallfahrtskirche in der Kapellengasse 8 in Oggersheim und zur Erlöserkirche in der Herxheimer Straße 53 in der Gartenstadt zu erfahren.
Ehemaliges Hallenbad Nord
Besucher können im ehemaligen Hallenbad Nord von 11 bis 14 Uhr erfahren, welchem Wandel das Gebäude unterworfen war und wie es zu einem Kultur- und Eventzentrum sowie einem Umweltbildungszentrum mit sicherheitsrelevantem Löschwasserbecken wurde. Die 1956 nach einem Entwurf von Heinrich Schmitt errichtete Stahlbetonkonstruktion mit transparenter Schwimmhalle ist nun Heimat des TWL-Freischwimmer und der Löschwasserbevorratung des Gemeinschafts-Müllheizkraftwerks.
Hier eröffnet Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt um 11 Uhr offiziell das Programm des Tags des offenen Denkmals in Ludwigshafen. Interessierte können an den „Schnupper-Führungen“ durch das dortige Informationszentrum „Die vier Elemente“ teilnehmen. Für die musikalische Begleitung sorgt die Band Coarbegh. Die frühere Eingangshalle, Umkleide und das Atrium dienen Existenzgründer als Büros.
Schillerhaus
Zum Tag des offenen Denkmals lädt der Heimatkundliche Arbeitskreis Ludwigshafen-Oggersheim von 11 bis 17 Uhr ins Schillerhaus ein. Der Heimatkundliche Arbeitskreis führt durch die Sonderausstellung zu Charlotte Schiller sowie die ständige Schillerausstellung, wobei auch Exponate des Oggersheimer Schlosses zu sehen sind. Seit 1959 ist das ehemalige Gasthaus „Zum Viehhof“, ein um 1750 errichteter, zweigeschossiger Putzbau mit charakteristischer Sandsteingliederung unter Satteldach in Trauflage, Gedächtnisstätte für Friedrich von Schiller. Eine Bronzetafel aus dem Jahre 1856 erinnert an Schillers Aufenthalt im Jahr 1782 während seiner Verhandlung mit dem Mannheimer Theater, heutiges Nationaltheater Mannheim.
Melanchthon-Kirche
Die Melanchthon-Kirche öffnet von 9 bis 16 Uhr ihre Pforten. Unter dem Motto „Detektive der Spurensuche“ steht um 9.30 Uhr mit Pfarrerin Susanne Schramm ein Gottesdienst an, in dem nach Spuren gesucht wird, die Menschen in dieser Kirche hinterlassen haben. Ab 11.15 Uhr bietet Kirchpädagogin Birgit Kaiser Führungen durch das Bauwerk an. Die Kirche wurde 1949 als Notkirche errichtet und entspricht dem von Bauhausarchitekt und Kirchenbaumeister Otto Bartning dafür entwickelten Baustil. Charakteristisch sind das Träger-Bindersystem als selbsttragendes Grundgerüst aus schwedischem Holz, die Holzabdeckung sowie die dazwischenliegenden Glasfensterscheiben.
Lutherturm
Der Lutherturm beziehungsweise die Ruine der Lutherkirche ist in der Zeit von 11.30 bis 14.30 Uhr zu besichtigen. Aus Sicherheitsgründen ist eine Besteigung des Lutherturms nicht möglich. Der Förderverein „Am Lutherplatz“ präsentiert ab 18 Uhr Musik des Tobias Langguth Quartetts, das unter dem Titel „The Stars of the Night“ für Unterhaltung sorgt. Musik „From Bossa Nova to Swing“ lassen die Pan American Tunes by Tobias Langguth ebenso erklingen. Der Lutherturm ist heute Gedenkstätte für die Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft. Zudem befindet sich dort eine Pizzeria, die zum Tag des offenen Denkmals eine Aktionspizza anbietet. Die Lutherkirche ist der älteste Kirchenbau in der Innenstadt und wurde von 1858 bis 1865 nach Plänen von August von Voit als Saalkirche im neugotischen Stil errichtet. Nach der Kriegszerstörung 1945 blieb nur die Ostfront mit dem von Voits Sohn August im Jahr 1879 vollendeten Mittelturm als städtebaulicher, weithin sichtbarer Blickpunkt erhalten. Über den Portalen sind Figuren der vier Evangelisten angebracht, die der Bildhauer Karl Friedrich Moest 1883 gestaltete.
Wallfahrtskirche in Oggersheim
Eine Führung durch die Wallfahrtskirche in Oggersheim bietet der städtische Denkmalpfleger Matthias Ehringer um 15 Uhr an. Treffpunkt für die Führung ist das Hauptportal. Pfalzgraf Joseph Carl ließ 1729/30 die Loretokapelle, eine Nachbildung der Santa Casa in Loreto, erbauen. Peter Anton von Verschaffelt verkleidete das Äußere der Kapelle 1775 im Auftrag der Kurfürstin Elisabeth Auguste mit farbigem Marmor und überbaute die Kapelle einer großen Kirche. Als einziger Kirchenbau von Verschaffelt, einem der bedeutendsten Bildhauer des Frühklassizismus, und als Beispiel höfischer Repräsentationsarchitektur ist die Wallfahrtskirche in Oggersheim ein geschichtlich sowie kunsthistorisch herausragendes Baudenkmal.
Erlöserkirche in der Gartenstadt
Die Erlöserkirche ist eine evangelische Kirche im Ludwigshafener Stadtteil Gartenstadt. Am Tag des offenen Denkmals findet ab 11 Uhr ein Gottesdienst statt. Anschließend ist die Kirche zur Besichtigung geöffnet. Ab 15 Uhr zeigt und erklärt Presbyter Dietmar Geiger den Menschen die Kirche. Dazu gibt es eine kleine Ausstellung mit den Paramenten, Taufgeschirr und Abendmahlsgeschirr sowie einige Stellwände mit Bildern aus der Entstehungszeit der Erlöserkirche. Ab 17 Uhr spielt Prof. Göttelmann von der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg auf der Walcker-Orgel von 1931, die fast noch im originalen Zustand ist. Das Konzert findet sowohl zum Tag des offenen Denkmals als auch zum Deutschen Orgeltag statt. laub/ps
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals gibt es auf der Internetseite www.tag-des-offenen-denkmals.de.
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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