Pfalzbau Ludwigshafen stellt neues Programm vor
Zwangspause vorbei
Ludwigshafen . Mit einem prall gefüllten Spielplan aus internationalen und nationalen Gastspielen melden sich die Pfalzbau Bühnen nach dem langen Lockdown in der kommenden Spielzeit 2021/22 zurück.
Im Rahmen der Festspiele Ludwigshafen 2021 inszeniert Tilman Gersch Lessings Nathan der Weise als Eigenproduktion der Pfalzbau Bühnen. Das Märchen von der Versöhnung der Völker und Kulturen ist zu jeder Zeit aktuell und voller Hoffnung. Premiere ist am 22. Oktober.
Das Tanzprogramm der Festspiele Ludwigshafen wird wie im Vorjahr der Choreograph Marco Goecke kuratieren. In wenigen Jahren schuf Goecke mehr als sechzig Ballette, die weltweit aufgeführt werden. 2015 kürte ihn die Fachzeitschrift TANZ zum Choreographen des Jahres. Seit der Spielzeit 2019/20 leitet er die Tanzsparte des Staatstheaters Hannover. Mit der Kamea Dance Company kommt am 1. November eine der bedeutendsten Tanzcompagnien Israels nach Ludwigshafen. Ihr künstlerischer Leiter Tamir Ginz ließ sich in Matthäus Passion 2727 von Bachs großem Oratorium inspirieren.
Ebenso vielschichtig zeigt sich der Tanzabend Piazzolla Tango / En tus Ojos des Choreographen Luciano Padovani in Koproduktion mit dem Florence Dance Festival. Zur Musik Astor Piazzollas bringt das großartige Tänzerensemble am 3. und 4. November die ungebrochene Faszination, Kraft und Erotik des Tangos mit dem modernen Tanz in Einklang.
Als Koproduktion der südafrikanischen Handspring Puppet Company mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus ist am 17. November die Bühnenadaption des Romans Leben und Zeit des Michael K. des Literaturnobelpreisträgers J.M. Coetzee in der Inszenierung der südafrikanischen Regisseurin Lara Foot zu sehen. Anna Karenina bringen Barbara Bürk und Clemens Sienknecht in einer Aufführung des Deutschen SchauSpielHauses Hamburg am 21. November auf die Bühne.
Am 25. und 26. November präsentiert Puppenspieler und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan zwei Produktionen. Zusammen mit der Musicbanda Franui ist ein Abend mit Liedern des österreichischen Komponisten Georg Kreisler entstanden – mit Puppen, viel Gesang, bitterbösen Texten und der schrägen Klangbatterie aus Hackbrett, Harfe, Zither, Violine, Kontrabass, Akkordeon sowie allerlei Holz- und Blechblasinstrumenten. Wichtigste Protagonistin des Abends ist „Lady Bug“, eine von Nikolaus Habjan geschaffene Soubrette höheren Alters. Mit F. Zawrel hat er sich mit der bedrückenden Biographie Friedrich Zawrels auseinandergesetzt, der in der Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“ in Wien von 1941 bis 1944 den Experimenten und Misshandlungen des dortigen Arztes Heinrich Gross ausgeliefert war. Höhepunkt und Abschluss der Festspiele Ludwigshafen ist vom 10. bis 12. Dezember ein Gastspiel des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch mit Palermo Palermo. Bausch hat Tanzgeschichte geschrieben.
Ungewöhnliche Formate sind Kirill Serebrennikovs spektakuläres Performancetheater Machine Müller am 29. und 30. Oktober sowie Steve Reichs meditativ-spannendes Konzert Six Pianos, dargeboten von sechs bekannten Pianisten, am 17. Dezember im Anschluss an die Festspiele.
Während der laufenden Spielzeit werden verschobene Vorstellungen wie das Merce Cunningham Centennial des Ballet de Lorraine, die Ballettaufführungen der Göteborg-Operans Danskompani mit neuer Choreographie Sharon Eyals oder auch Phia Ménards Tanzstück Saison Sèche nachgeholt. Mit hochkarätigem Schauspiel aus Berlin, Bochum und Wien und Tanz aus Großbritannien, Italien, Südkorea und Düsseldorf/Duisburg wird die Spielzeit fortgesetzt. Hinzu kommen zahlreiche Veranstaltungen aus Kinder- und Jugendtheater, Comedy, Konzerte und Musiktheater in Kooperation mit dem Pfalztheater Kaiserslautern sowie ein Festival für partizipative Kunst in Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim, dem badischen Staatstheater Karlsruhe und dem Kulturbüro der MRN.
Die gesamte Spielzeit über arbeitet das Ensemble der Pfalzbau Bürger Bühne unter der Leitung von Tilman Gersch an der Produktion Katharina Knie – Heimat Zirkus Stadt. Carl Zuckmayers Zirkusstück spielt in unserer Region und erzählt über unterschiedliche Lebensentwürfe der Generationen.
Gersch drückte seine Erleichterung darüber aus, nun endlich wieder Theater spielen und zeigen zu können: „Die Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen gehen mit einem farbigen und ambitionierten Programm in die Spielzeit 2021/ 22. Wir hoffen sehr, dass diese Vorstellungen wieder vor einem großen Publikum stattfinden können“, so Gersch. kim/ps
Weitere Informationen:
Die Theaterkasse öffnet nach der Sommerpause ab 7. September. Die Bestellung ist unter 0621 504 2558 oder online unter www.theater-im-pfalzbau.de möglich. Mo. bis Fr. von 10 - 13 und von 16:30 - 18.30 Uhr, Sa. von 11 bis 13 Uhr
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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