Aktuelle Warnmeldung der Polizei
Die Tricks der skrupellosen Betrüger
Ludwigshafen. Es klingelt bei einem 92-Jährigen zuhause. Am Telefon die vermeintliche Tochter mit einer Schocknachricht. Kurz darauf klingelt erneut das Telefon: Der Rentner soll 40.000 Euro Bargeld zahlen für die Freiheit seiner Tochter. So oder so ähnlich passiert es jeden Tag: Skrupellose Betrüger wollen mit diversen Tricks an das Geld ihrer potenziellen Opfer.
In diesem Fall konnte den Tätern ein Strich durch die Rechnung gemacht werden, aber nur um Haaresbreite. Ein aufmerksamer Nachbar verhinderte die Geldübergabe, zum Riesenglück für den 92-Jährigen. So geschehen am Donnerstagmittag, 20. Mai, in Ludwigshafen. Hier geht es zur Meldung. Jeden Tag kommt es zu solchen und anderen Betrugsversuchen, mal erfolgreich, mal nicht. Damit einem so etwas nicht passiert oder Freunde und Angehörige zum Opfer der Täter werden, gibt die Polizei Tipps.
"Mir passiert das doch nicht!"
Jetzt sagen sich viele: Mir passiert das nicht! Aber auch wenn man selbst bestens Bescheid weiß über alle möglichen Tricks der Täter und gegen Betrugsversuche gefeit scheint: Ältere Verwandte und Freunde sind es vielleicht nicht. Deshalb ist es hilfreich, potenzielle Betrugsopfer immer wieder neu zu informieren und zu warnen. Ob Schocknachricht, Enkeltrick, oder falscher Beamter, diese Ratschläge der Polizei sollten unbedingt so weit als möglich beachtet werden, um kein Opfer von "Schockanruf" und "Enkeltrick" werden.
So wird niemand Opfer dieser Betrugsmasche
- Zuerst einmal: Warnen Sie auch immer wieder ihre (älteren) Verwandten und Freunde. Auf sie haben es die Betrüger abgesehen. Geben Sie diese Tipps hier weiter, Erzählen Sie selbst oder geben sie den Link zu diesem Artikel weiter, so kann sich jeder selbst immer mal wieder alles durchlesen und in Erinnerung rufen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Seien Sie erst recht wachsam, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der echte Verwandte oder Bekannte wissen kann.
- Geben Sie selbst keine Details preis zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an Ihnen selbst unbekannte Personen.
- Am besten bewahren Sie Ihre Wertsachen wie beispielsweise höhere Geldbeträge, Schmuck und ähnliches, nicht zuhause auf, sondern in einem Schließfach auf der Bank ihres Vertrauens oder bei der Post.
- Machen Sie es Kriminellen schwer, sie überhaupt als potenzielles Betrugsopfer ausfindig zu machen. Lassen Sie unter anderem Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen, so wird beispielsweise aus „Herta Schmidt“ der Eintrag „H. Schmidt“. Jetzt können Unbekannte zumindest weder ihr Geschlecht noch den Vornamen ermitteln. Zum Ändern eines Telefonbucheintrages wenden Sie sich an ihre zuständige Telefongesellschaft.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Im Internet finden Sie unter www.polizei-beratung.de umfangreiche Informationen zu diesem Thema
- Sind Sie bereits Opfer eines Betrugs geworden? Zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an.
- Ihre zuständige Polizeidienststelle finden Sie über unsere Dienststellensuche https://www.polizei.rlp.de/de/dienststellensuche/. Oder erstatten Sie direkt online eine Anzeige bei der Onlinewache https://www.polizei.rlp.de/de/onlinewache/
- Mit einer Anzeige helfen Sie der Polizei, den Kriminellen zukünftig das Handwerk zu legen. Jeder gemeldete Fall trägt dazu bei, eventuelle Zusammenhänge zwischen einzelnen Straftaten besser zu erkennen, mögliche Betrugsopfer achtsamer zu machen und im besten Fall die Täter aus dem Verkehr zu ziehen. Polizeipräsidium Rheinpfalz/jr
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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