20 Jahre Bürgerstiftung: Bürger erneuern Demokratie, Zusammenhalt, Bürgersinn

Horst Langer (Fundraising), Sylvia Birnbaum (Geschäftsführung), Günther Koch (Vorsitzender des Kuratoriums bis 2023), Marcel Jurkat, Elke Lehnert, Eberhard Beissel, Günter Dhom (Vorstandsvorsitzender), Wolfgang Anders, Martin May, Michael Cordier (v.l.)  | Foto: Bürgerstiftung
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  • Horst Langer (Fundraising), Sylvia Birnbaum (Geschäftsführung), Günther Koch (Vorsitzender des Kuratoriums bis 2023), Marcel Jurkat, Elke Lehnert, Eberhard Beissel, Günter Dhom (Vorstandsvorsitzender), Wolfgang Anders, Martin May, Michael Cordier (v.l.)
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Ludwigshafen. Seit den Anfängen haben die Bürger Ludwigshafens viel bewegt. Die Stiftung ermöglicht demokratische Partizipation mit frischen Ideen, eine durchlässigere Gesellschaft, mehr Zusammenhalt und Bürgersinn. Die ADD Trier überreichte im Juli 2004 der Geschäftsführung der Bürgerstiftung Ludwigshafen die Gründungsurkunde. „34 Stifter zahlten im Gründungsjahr zunächst 57.830 Euro ins Stiftungsvermögen ein. Heute hat sich das Vermögen auf 1,2 Millionen Euro erhöht. 450 Bürger:innen haben bis heute ihre Zeit oder ihr Geld gewidmet“, erzählt Vorstandsmitglied Sylvia Birnbaum.  

Von Julia Glöckner

Bürgerstiftungen sind mit ihren Projekten nah bei den Bewohnern der Stadt. Zu ihren Kernzielen zählen, Problemlagen vor Ort abzumildern und die Lebensqualität zu verbessern. Problemlagen sind in jeder Kommune individuell und entsprechend auch die Projekte der Stiftungen. Zum Leitbild der Bürgerstiftung in Ludwigshafen gehört es, Brücken in der Gesellschaft zu bauen, damit diese sozial gerechter, inklusiver, durchlässiger wird.

Der Schwerpunkt der Bürgerstiftung liegt in Ludwigshafen vor allem bei Projekten, die sich an Kinder und Jugendliche und deren Familien richten und ihnen helfen, schwierige Lebenssituationen zu meistern. Denn junge Menschen können ihr persönliches Glück noch nicht selbst in die Hand nehmen. Sie sind auch die Zukunft der Stadt.

So greift die Stiftung dem Förderverein „Clever Kids“ unter die Arme, der Schüler mit Füller, Schulrucksack, Stiften oder Sportklamotten ausstattet; damit auch Kinder einen geregelten Schulalltag erleben, die diesen nicht selbstverständlich haben, weil sie von Armut betroffen sind. Das Ludwigshafener Projekt Joblinge, das Jugendlichen zu Abschlüssen verhilft, wird aus Stiftungsmitteln um Workshops ergänzt. Darin pauken Ausbilder aus den Betrieben Sozialpädagogik, Teambildung und interkulturelle Verständigung, um Azubis mit Migrationshintergrund oder aus belasteten Familien noch mehr mit auf dem Weg zu geben. Sie bringen den Azubis bei, Konflikte richtig zu lösen und vermitteln das Handwerkszeug, um die Ausbildung zu meistern.

Für mehr Zusammenhalt

Die Grundidee der Bürgerstiftung beruht zudem auf dem Kernziel, die Menschen einer Stadt zusammenzubringen. Auch in Ludwigshafen setzt sich die Bürgerstiftung ein „für eine Stadt, in der Zusammenhalt, gegenseitige Achtung und Vielfalt selbstverständlich gelebt werden.“

„Wir fördern per se nur Projekte, die für ein besseres Miteinander sind, sei es im Bereich gemeinsamen Singen und Musizieren, Schüler-, Pfadfinder- und Musikschülerfreizeiten, Lesepatenschaften, Spielplätze oder bei Vortragsreihen und Auszubildendenworkshops“, erklärt Vorstandsmitglied Michael Cordier. Einerseits führt die Stiftung die Engagierten und Ideenreichen zusammen, die etwas bewegen wollen. Anderseits fördert sie Projekte, die auf Gemeinsinn und Zusammenhalt zielen.
Das Kunstprojekt Zwischenmensch in der Friedenskirche etwa vermittelt vom 25. Februar bis 24. März, dass Verständnis, Toleranz, Menschenfreundlichkeit dabei helfen, mehr gelungene, schöne Begegnungen zu haben, die sich jeder einzelne wünscht. Es zeigt, woraus Netzwerke bestehen, die Halt geben.

Neben der weiteren Kernaufgabe der Kunst- und Kulturförderung finanziert die Stiftung zudem Projekte aus Umwelt- und Klimaschutz, Altenhilfe, Inklusion und Wissenschaft – mit Nutzen für die gesamte Stadt. Die Gelder fließen in eigene Projekte oder in fremde Missionen, solange sie den Satzungszielen entsprechen. Vereine, Schulen, Organisationen wenden sich an die Stiftung, wenn sie dringend Geld brauchen. So flossen etwa Mittel dem Reiterhof zu, für den Kauf neuer Pferde, an Luzie, für neue Spielgeräte, und an einen Sportverein für einen neuen Turnhallenboden. Die Stiftung hat schon die Kinderliteraturtage, viele Vereinsfreizeiten und einige Klassenfahrten bezahlt.

Die Spendenbereitschaft in Ludwigshafen ist gut. Jährlich überweisen Firmen und Privatleute einmalig per Spende oder monatlich als Pate in einen Fördertopf, aus dem im laufenden Jahr Gelder den jeweiligen Stiftungsprojekte zufließen. Ein weiterer Fördertopf, in den Zustiftungen von Sponsoren und Stiftern gehen, steht als sogenanntes Stiftungsvermögen bereit. Von den bislang 1,2 Millionen angelegtem Stiftungsvermögen fließen nur die Zinsen und Erträge den Stiftungsprojekten im laufenden Jahr zu. Kernidee ist, dass das Stiftungsvermögen als Investition in die Zukunft angelegt ist und der Wert des Gelds für künftige Generationen erhalten bleibt. „Und das Schöne dabei ist, dass wir mit den verlässlichen Spenden aus immer mehr Patenschaften und den Erträgen des gleichzeitig wachsenden Stiftungskapitals, etwa aus Zustiftungen oder Erbschaften und Vermächtnissen, immer mehr tolle Projekte realisieren helfen können“, sagt Cordier.

Die Stiftung investiert vorausschauend in die Zukunft. So soll die Stiftung bald auch mit Sprachförderung an einigen Grundschulen tätig sein. Dabei helfen Ehrenamtliche, die von der Bürgerstiftung finanziert werden, Grundschülern beim Lernen abseits des Unterrichts in Kleingruppen. Die Stiftung will zudem die Potenziale der Stadt ausbauen, indem sie sowohl ihr Netzwerk zu Menschen ausbaut, die glauben, etwas bewegen zu können, als auch das Fundraising stärkt. jg

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Cordier und Langer auf dem Reiterhof   | Foto: Bürgerstiftung Ludwigshafen
Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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