Zeitreise

75 Jahre Grundgesetz: Einer seiner Väter war Ludwigshafener

Ludwigshafen. Der Ludwigshafener Jurist Friedrich Wilhelm Wagner hat am deutschen Grundgesetz mitgewirkt. Dieses feiert am 17. Mai sein 75-jähriges Bestehen. Klaus Jürgen Becker, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs, nimmt an diesem Tag um 15 Uhr mit auf eine Zeitreise über den Ludwigshafener Juristen Friedrich Wilhelm Wagner an der VHS Ludwigshafen.

Der Eintritt ist frei. Der Vortrag ist auch live im Internet über den YouTube-Kanal der VHS an diesem Tag zu sehen.

Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet. Beraten und beschlossen wurde das Grundgesetz durch den Parlamentarischen Rat. Ihm gehörten 65 stimmberechtigte Abgeordnete aus den drei westlichen Besatzungszonen sowie fünf nicht stimmberechtigte Abgeordnete aus West-Berlin an. Unter den 65 stimmberechtigten Abgeordneten war der Ludwigshafener Jurist Friedrich Wilhelm Wagner, der sich im Parlamentarischen Rat vor allem für die Streichung der Todesstrafe aus der deutschen Gesetzgebung einsetzte. Anlässlich der 75. Wiederkehr der Verkündung des Grundgesetzes beleuchtet Becker in seinem Vortrag die Biografie des Ludwigshafener Ehrenbürgers Wagner als einer der Väter des Grundgesetzes. Dabei wird er besonders auf Wagners Einsatz für die Verteidigung der Demokratie in der Weimarer Republik, sein erzwungenes Exil von 1933 bis 1946, sowie seine Rolle als Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes eingehen.

"Als Ludwigshafenerin bin ich stolz, dass ein Ludwigshafener an der Ausarbeitung unserer Verfassung mitgewirkt hat. Seit 75 Jahren ist das Grundgesetz in Kraft und Garant für unsere freiheitlich-demokratische Ordnung. Man merkt derzeit aber auch, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstläufer sind. Es gibt Menschen in diesem Land, die mit ihren Ideologien und ihrer Politik gegen die Demokratie und die Verfassung arbeiten. Dass eine solche Politik wieder massenhaft Zulauf findet wie in den dunklen Jahren vor 1945, gilt es mit allen Mitteln zu verhindern und politische Bildung ist eines der Mittel. Daher freue ich mich sehr, dass wir unseren Stadtarchivar Dr. Becker für diesen Vortrag gewinnen konnten", sagt OB Jutta Steinruck.

Den Vortrag hält Dr. Becker im Vortragssaal im 2. OG der VHS. Anmeldungen sind telefonisch unter 0621 5042238 möglich oder online unter www.vhs-lu.de. Wer bei der Anmeldung seine E-Mail-Adresse angibt, erhält den Direktlink zum Online-Vortrag.

Wer den Vortrag am 17. Mai verpasst, hat am Dienstag, 25. Juni, um 15 Uhr im Gartenstadt-Café, Königsbacher Straße 14, erneut die Gelegenheit, dem Vortrag zu folgen. Dort ist er Teil des Programms der Seniorentreffs der Fachstelle Älter werden. In einer weiteren Einrichtung der Fachstelle Älter werden, nämlich dem Café Alternativ, Rohrlachstraße 76, dreht sich am Donnerstag, 23. Mai, also am direkten Jahrestag, auch alles um das Grundgesetz. Helmut Hanitzsch hält dort einen Vortrag zum Thema "75 Jahre Grundgesetz". Er nimmt die Zuhörer:innen mit auf eine Zeitreise von den Wurzeln des Grundgesetzes bis in die Gegenwart.

Stationen des Vortrags sind unter anderem das Hambacher Fest 1832, die Paulskirchenverfassung von 1848/49, der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach bis zum Inkrafttreten des Grundgesetzes vor 75 Jahren. Der Eintritt ist frei.jg/red