Arbeitsgruppe prüft, ob Bürohaus am Berliner Platz als Verwaltungssitz geeignet ist

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Ludwigshafen. Der Stadtrat hat gestern beschlossen, dass eine Arbeitsgruppe prüfen wird, ob das neue Bürohaus sich als Verwaltungsstandort eignet. Die Idee einer zentralen Verwaltung wird seit Jahren gepriesen: Das schafft kurze Wege, könnte Einheiten zusammenführen, die noch effizienter und Dezernat übergreifend zusammenarbeiten.
Von Julia Glöckner
Wenn sich im Ergebnis der Prüfung also zeigt, dass die Büroräume und die Mietpreise passen, könnten große Teile der Verwaltung dort nach Fertigstellung 2028 einziehen. Einen Mietvertrag für die Ludwigstürme hatte die Verwaltung bereits 2024 unterschrieben. Dort werden weitere Teile der Verwaltung sich ab September 2027 bündeln, um besser zusammenzuarbeiten. Damit würde es zwei zentrale Standorte für die Verwaltung geben.
Seit der Räumung des Rathausturms 2017 wegen Asbestfunden ist die Verwaltung über viele einzelne Standorte im Stadtgebiet verteilt. Das sorgt für Reibungsverluste. Diese Einzelbüros könnten im Fall der Zentralisierung am Berliner Platz aufgegeben werden, die Mietverträge gekündigt werden. Die Unmüssig Gruppe war an die OB herangetreten und hatte ihr das Angebot gemacht.
Die Lage ist ideal, um einen Bürgerservice anzubieten für Bürgerfragen aller Art. Denn der Berliner Platz ist das ÖPNV-Drehkreuz der Stadt und aus allen Stadtteilen gut erreichbar.
Heinz Zell (Piraten) erklärte im Stadtrat, dass er durchaus die Vorteile, aber auch die Gefahren sehe.
„Ich sehe die Vorteile des Standorts mit Blick auf die Belebung der City, die gute Anbindung an den ÖPNV sowie die Verlagerung des Stadtzentrums in Richtung Süden“, sagte Zell. „Als Mieter ist man entastet, hat keine Instandhaltungskosten oder Tilgungsraten zu finanzieren. Es kommt nun auf die Vertragsgestaltung an und auf die Passgenauigkeit der Immobilie. Das Engagement und die Diplomatie der Unmüssig Gruppe begrüßen wir. Die Verhandlungen werden nicht scheitern und die Fraktionen haben erneut die Chance, den ausgehandelten Vertrag zu prüfen. Dennoch könnten die Stadt in einer schlechten Verhandlungsposition sein wegen fehlender Alternativen. Deshalb werde ich mich enthalten.“
Silius Walz (BSW) sprach sich dafür aus, dass der Bürgerservice, den er begrüße, passende Räumlichkeiten braucht, um offene Bürgersprechstunden anbieten zu können. Ein Büro von 40 Quadratmetern reiche nicht aus.
Die städtebaulichen Vorteile des Bürohauses werden seit Monaten diskutiert. Orte wie der Berliner Platz funktionieren derzeit nicht so gut wie gewünscht. Das Bürohaus könnte durch Gastronomie sowie als Verwaltungssitz eine Initialzündung sein für städtebauliche Entwicklungen, die einen Transformationsprozess in Gang setzen. Der Platz wird schöner, belebter und könnte das Stadtzentrum weiter Richtung LU-Süd ausdehnen.
Trotz dieser vorgesehenen Zentralisierung von etwa 20 Organisationseinheiten in den Ludwigstürmen ab 2027, bestehen weiterhin mehrere angemietete Einzelstandorte, in denen Bereiche über das Stadtgebiet verteilt sind. Das am Berliner Platz entstehende Bürogebäude bietet ab voraussichtlich 2027/2028 nun die Möglichkeit, weitere Verwaltungsstandorte in der Innenstadt zu bündeln. jg
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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