Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion genehmigt Haushalt der Stadt
Ludwigshafen. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat Ludwigshafens Haushaltssatzung für das Jahr 2023 unter Auflagen genehmigt.
Dies ermöglicht es unter anderem, dass im laufenden Haushaltsjahr dringend benötigte Investitionen getätigt werden können. Wie bereits in den vergangenen Jahren schreibt die ADD eine Deckelung der freiwilligen Leistungen in Höhe von 32 Millionen Euro vor.
Dagegen verlangte die Aufsichtsbehörde keine weitere Erhöhung der kommunalen Steuern für 2023. Sie mahnte jedoch an, weiterhin nur für dringend erforderliche Maßnahmen Geld auszugeben. Der Stellenplan 2023 – als Bestandteil der Haushaltssatzung – befindet sich noch in der Prüfung durch die ADD. Das bedeutet, dass Stellen vorerst nur auf Grundlage des Stellenplans 2022 besetzt werden können.
Soziale Sicherung wiegt schwer
Die Aufsichtsbehörde erkannte an, dass ein strukturelles Defizit bei der sozialen Sicherung in Höhe von knapp 118 Millionen Euro das Ludwigshafener Budget erheblich belastet. Als weiterhin besorgniserregend sieht die ADD das fortlaufend schrumpfende Eigenkapital der Stadt an. Die Aufsichtsbehörde fordert von Ludwigshafen, konsequent einen Konsolidierungspfad zu beschreiten, also einen Weg zu einem nachhaltig ausgeglichenen Haushalt zu finden. Stadtrat und Verwaltung hatten sich auf einen Eckwertebeschluss, der diesen Ausgleich innerhalb von zehn Jahren erreichen soll, geeinigt.
„Erfreulich ist, dass die Stadtverwaltung nun auf Basis dieser Haushaltsgenehmigung die für das Jahr 2023 vorgesehenen Förderungen für Vereine sowie Kulturschaffende auszahlen darf. Das ist eine gute Nachricht gleichermaßen für die davon abhängigen Institutionen, das kulturelle Leben der Stadt und die Bewohner:innen Ludwigshafens“, betont OB Steinruck. „Im Zuge des Landesgesetzes zur Entschuldung der Kommunen in Rheinland-Pfalz setzen wir uns kontinuierlich für eine nachhaltig ausreichende Finanzausstattung der Kommunen ein, damit sie ihre Aufgaben erledigen und ihre Schulden dauerhaft senken können.“
„Mit der Genehmigung endet nun glücklicherweise die vorläufige Etatführung. Gleichwohl kann und muss jetzt der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr erstellt werden, während parallel schon zahlreiche Überlegungen für den Haushaltsplan 2024 anzustellen sind“ ,sagt Kämmerer und Beigeordneter Andreas Schwarz. „Nach wie vor steht Ludwigshafen aufgrund der finanziell prekären Lage vor massiven Herausforderungen, um das Budgetdefizit effektiv zu verringern und den Eckwertebeschluss des Stadtrats zur Haushaltskonsolidierung umzusetzen. Aufgrund der weiter zunehmenden Lasten beispielsweise in Form von steigender Inflation und Tarifabschlüssen ist die Aufstellung des Haushalts für 2024 eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen.“
Da die ADD der Stadtverwaltung Ludwigshafen frühzeitig signalisiert hatte, dass der im November 2022 im Stadtrat eingebrachte Haushaltsentwurf 2023 nicht genehmigungsfähig sei, wurde der Etat überarbeitet und mit entsprechenden Kürzungen erst Mitte März vom Stadtrat verabschiedet. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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